ZUGFeRD XML erstellen

[sh17]

Es gibt noch einen "kleinen" Fallstrick beim hybriden ZUGFeRD Format mit PDF. Im letzten BMF-Schreiben gibt es einen Absatz, der hat es in sich. Da möchte man zur Sicherheit lieber NUR XRechnung verschicken.

stellt ggf. eine weitere (sonstige) Rechnung dar...

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Enthält der Bildteil keine von dem strukturierten Teil abweichende Rechnungsangaben nach
§§ 14, 14a UStG, handelt es sich bei dem Bildteil um ein inhaltlich identisches Mehrstück
(vgl. auch Abschnitt 14c.1 Absatz 4 UStAE). Enthält der Bildteil dagegen abweichende Rech
nungsangaben (z. B. aufgrund manipulativer Eingriffe eine andere Leistungsbeschreibung
oder einen abweichenden Umsatzsteuerbetrag), stellt er ggf. eine weitere (sonstige) Rechnung
dar, für die die Voraussetzungen des § 14c UStG zu prüfen sind. Dabei werden technisch be
gründete geringfügige Abweichungen, konkretisierende oder ergänzende Informationen (z. B.
aus Gründen der Darstellung verkürzte Leistungsbeschreibung oder Rundungsdifferenzen)
nicht beanstandet, wenn der Charakter als inhaltlich identisches Mehrstück nicht verloren
geht. Ein Vorsteuerabzug ist auch in diesen Fällen nur aus dem strukturierten Rechnungsteil
möglich.

https://www.bundesfinanzministerium....cationFile&v=4

Sollte der Bildteil also vom Finanzamt als "weitere" Rechnung gesehen werden, kann man zwei mal Umsatzsteuer abdrücken

[BlueStarHH]

Ja, es wäre besser gewesen, auf das PDF zu verzichten. Nur XML und gut. Aber dann sieht die Rechnung ja nicht mehr "schön" aus. "Wo ist mein Firmenlogo", sagen jetzt schon einige Kunden, die XRechnungen an Behörden versenden.

[sh17]

Mal ehrlich, ist doch vollkommen Wurst wie die Rechnung aussieht. Hauptsache die Kohle kommt.

[Rollo62]

Zitat von BlueStarHH:

Ja, es wäre besser gewesen, auf das PDF zu verzichten. Nur XML und gut.

Ja meinetwegen, ihr denkt dabei aber immer hauptsächlich an Firmenkunden.
Wenn jetzt ein Privatkunde eine Rechnung bekommt, was passiert dann?

Es wäre auch das kein Problem, gäbe es einen amtlichen, universellen, freien XML-Reader, der das darstellt.
Sowas wie der Ultramarin-Reader.

Da es das aber nicht gibt, müsste sich ein Jeder damit bis in die kleinste X-Rechnungs Versions-Flag auseinandersetzen.
Das kann es doch nicht sein, oder?

Ich finde X-Rechnung muss auch den "Oma-Test" bestehen, davon sind wir weit entfernt

[BlueStarHH]

Zitat von Rollo62:

Ja meinetwegen, ihr denkt dabei aber immer hauptsächlich an Firmenkunden.
Wenn jetzt ein Privatkunde eine Rechnung bekommt, was passiert dann?

Alle E-Rechnungen sind nur für Firmenkunden vorgesehen. Einem Privatkunden kann keine E-Rechnung ausgestellt werden, weil bei Privatkunden Bruttopreise angegeben werden müssen. Die E-Rechnungen können nur Nettopreise. Dem Privatkunden trotzdem eine E-Rechnung zu geben, ist wegen der Rundungsfehler nicht möglich. Beispiel: Privatkunde Kunde kauft in einem Online-Shop etwas für 100,- EUR brutto. Wegen Rundungsfehlern steht auf der E-Rechnung dann 99,99 EUR.

[Rollo62]

Das verwundert mich aber, das ist doch sicher so geplant: Erst Behörden, dann Firmen, dann Privatkunden.

Es geht doch darum die Finanzämter zu entlasten, damit die uns noch mehr Steuern abpressen können,
und das wollen die sicher auch im Privatbereich.
So ähnlich wie die MAUT ist nur für LKW, ja genau.

Eine andere Frage ist auch, ich bekomme viele Rechnungen aus dem Ausland, wo es oft nur EMails oder rudimentärste PDF gibt, und das auch von recht namhaften Wirtschaftsteilnehmern.
Was mache ich dann damit?

Wenn ich die als Firmenkunde zur Vorsteuer einreiche, wird das dann nicht mehr akzeptiert?

Edit:
Ok, in dem letzten Link von Sven habe ich dazu was gefunden

Zitat:

2.2.2 Verpflichtung zur Ausstellung einer E-Rechnung
12 Bei Umsätzen zwischen inländischen Unternehmern ist gemäß § 14 Absatz 2 Satz 2 Num-
mer 1, 2. Halbsatz UStG regelmäßig eine E-Rechnung (vgl. Rn. 24 bis 34) auszustellen.
13 Umsätze zwischen inländischen Unternehmern liegen vor, wenn sowohl der leistende Unter-
nehmer als auch der Leistungsempfänger im Inland oder in einem der in § 1 Absatz 3 UStG
bezeichneten Gebiete ansässig sind.

Scheint also nur Inland/EU zu betreffen.

Das Problem mit Rundungsfehler verstehe ich nicht ganz, das ist doch generell da und wird gelöst.
Das hat doch nichts mit XML zu tun.

[sh17]

Alles noch nicht ausgereift, abarten. Rechnungen aus dem Ausland bitte weiterhin ausdrucken

[BlueStarHH]

Zitat von Rollo62:

Eine andere Frage ist auch, ich bekomme viele Rechnungen aus dem Ausland, [..] Wenn ich die als Firmenkunde zur Vorsteuer einreiche, wird das dann nicht mehr akzeptiert?

E-Rechnungen werden nur B2B im Inland eingeführt. Alles andere bleibt, wie es ist.

Zitat von Rollo62:

Das Problem mit Rundungsfehler verstehe ich nicht ganz, das ist doch generell da und wird gelöst. Das hat doch nichts mit XML zu tun.

Genau es hat nichts mit XML zu tun. Sondern mit der Festlegung, dass in der E-Rechnung Nettopreise verwendet werden müssen. Wenn man mit Nettopreisen rechnet, (egal wo, auch auf dem Papier) gibt es durch Rundungsfehler bestimmte Bruttopreise nicht. Wenn ich jetzt einem Privatkunden aber etwas zu einem bestimmten Bruttopreis verkaufe, habe ich ein Problem.

[bcvs]

Zitat von BlueStarHH:

Die E-Rechnungen können nur Nettopreise.

Wieso das? In der XML stehen genau wie auf einer Papierrechnung Netto, USt-%, USt-Betrag und Brutto drin.

[BlueStarHH]

Zitat von bcvs:

Zitat von BlueStarHH:

Die E-Rechnungen können nur Nettopreise.

Wieso das? In der XML stehen genau wie auf einer Papierrechnung Netto, USt-%, USt-Betrag und Brutto drin.

Es geht um die Positionspreise. Die sind in der XML nur netto.
Auf einer B2B-Papierrechnung sind die Positionspreise netto. Davon wird die Nettosumme gebildet und dann die MwSt. addiert um den Bruttobetrag zu ermitteln.
Auf einer B2C-Rechnung (z.B. Kassenbon im Supermarkt) sind die Positionspreise Brutto. Davon wird die Bruttosumme gebildet und die Mwst. abgezogen um die Nettosumme zu ermitteln.