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TDateTime + Mikrosekunden
hi,
weiß einer, ob der Datentyp TDateTime genau genug ist, um darin mittels einer extra Funktion auch Mikrosekunden zu speichern bzw. dass er dann, wenn ich bei den Mikrosekunden durch Addition einen Übertrag habe, diesen automatisch auf die Millisekunden anrechnet? Hat ansonsten einer ne Idee, wie ich Zeit + Datum + Mikrosekunden speichern kann, ohne das Rad neu zu erfinden? Ich habe ne große Applikations-Sammlung, die auf TDateTime basiert und bei der die Genauigkeit von Milli- auf Mikrosekunden umgestellt werden soll. Zur Information: Demnächst werde ich mir Turbo Delphi Pro kaufen, d.h. neue Sprachfeatures wie etwa Operator-Overloading in Records o.ä. könnte ich nutzen, falls jmd. darin ne Möglichkeit sieht. Gruß Michael |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Hallo Michael,
der Datentyp TDateTime arbeitet auf eine halbe Millisekunde genau. Mehr zum Thema auch hier: ![]() Grüße vom marabu |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Danke.
Ich glaube, dann muss ich mir wirklich einen Record aus einem TDateTime und einem Integer für die Mikrosekunden machen, oder einen Int64 nehmen. Ohweh, das bedeutet Arbeit. |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Zitat:
Im Jahr 1601 (oder so) kommt man auch locker auf 0,1 Millisekunden. und in ein paar hundert Jahren kann man froh sein, wenn man da noch eine Sekunde rausbekommt. |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Zitat:
Zitat:
Nein, Du kannst 1/10 Millisekunde problemlos auflösen, jedenfalls im Bereich 01.01.0001 bis 31.12.9999, wobei beide Grenzwerte in der Praxis wohl keine Rolle spielen. Ersterer nicht, weil er vor unserer Datumsrechnung liegt. @himitsu: Wie im Kommentar für marabu gesagt, kann man mit TDateTime 1/10000 Sekunden auch im Jahr 9999 korrekt darstellen. Wie komme ich zu dieser Aussage?: Ein TDateTime-Wert ist ein Double-Wert, dessen Integer-Teil den laufenden Tag, gezählt ab 30.12.1899 (30.12.1899 = 0) abbildet. Der Nachkommateil gibt die Zeit am betreffenden Tag wieder. Der 31.12.9999 hätte einen Integer-Teil = 2958465. Um diesen Wert darzustellen werden 22 Bits der 52-Bit-Mantisse benötigt. Somit bleiben für den Nachkomma-Teil 30 Bits verfügbar, mit denen 1073741824 unterschiedliche Werte verwaltet werden können. Geteilt durch 86400 (Sekunden/Tag) ergibt das 12427 verschiedene Werte pro Sekunde. Das ist die Theorie. Und wie sieht das in der Praxis aus ?: Für eine Auflösung von 1/10000 s werden für einen Tag 86400*10000 = 864000000 "Einheiten" benötigt. Wenn man nun den Integerwert eines Doubles auf 2958465 (=31.12.9999) setzt und dann für jede dieser 864000000 "Einheiten" (erfolgreich) prüft, ob es möglich ist, einen TDateTime-Wert zu generieren und anschließend wieder korrekt in Jahr,Monat,Tag, und "Einheit" umzuwandeln, dann kann man TDateTime für eine Auflösung von 1/10000 s verwenden. Das habe ich geprüft - es funktioniert. Wenn man allerdings mit solchen Werten rechnen will, kommt es zu Ungenauigkeiten. Aber das passiert auch bei sehr viel geringeren Auflösungen. Versuche mal folgendes (zugegebenermaßen etwas extremes Beispiel):
Delphi-Quellcode:
Du wirst sehen, daß da eine Abweichung von 4 s auftritt.
PROCEDURE TMain.Test;
var dt,dt3:TDateTime; i:integer; begin dt:=Date; dt3:=1/3; for i:=1 to 3000000 do dt:=dt+dt3; ShowMessage(DateTimeToStr(dt)); end; Fazit : Wer mit Zeiten wirklich exakt rechnen will, der sollte sich nicht auf TDateTime verlassen. |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Hallo Klaus (und auch Frank),
stimmt - es ist nicht der Datentyp TDateTime, es sind die Datumsroutinen von Borland in Verbindung mit den enthaltenen Abbildungsfehlern (Basiswechsel 60 - 10 - 2), die eine (von mir beobachtete) Endgenauigkeit von etwa einer halben Millisekunde erwirken. Wenn Michael komplett eigene Routinen für die Zeitarithmetik verwendet, dann sollte es wohl funktionieren. Aber hier noch eine Frage zu deinem Beitrag #5: Da ein Double-Wert garantiert 15 signifikante Dezimalstellen zur Verfügung stellt, sollte sogar das Rechnen mit Nanosekunden fehlerfrei möglich sein. Du hast in deinem Beitrag eine Rechengenauigkeit von 100 Mikrosekunden hergeleitet. Wo ist mein Denkfehler? Freundliche Grüße |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Hallo Achim,
Ein Double liefert (für dezimale Schreibweise) 15 (in einem eingeschränkten Bereich 16) signifikante Stellen. Ich vermute Du interpretierst "15 signifikante Dezimalstellen" als "15 Stellen hinter der Dezimalpunkt". Es sind aber 15 Ziffern für die komplette Zahl, also einschließlich der Ziffern vor dem Dezimalpunkt. |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
TDateTime ist ein Double-Typ, er besitzt eine Mantisse von 52 Bit. Dies bedeutet, er rechnet mit 52 Binärstellen, kann also maximal 2^52=4503599627370396 Mantissen darstellen.
Dies macht 15-16 Dezimalstellen, das bedeutet eine Genauigkeit auf die Mikrosekunde kann nur eingehalten werden, bis seit dem Bezugsdatum (0. Januar 1900) 2^52=4503599627370396 Mikrosekunden vergangen sind. 4503599627370396µs=4503599627370,396ms=4503599627, 370396s=52124d=142,7y Also dürfte die Genauigkeit auf Mikrosekunde bis 17. September 2042 aufrecht erhalten bleiben. (Wenn ich mich nicht verrechnet/verdacht habe) |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Vielen Dank für die Erläuterungen. Ab Montag werde ich versuchen wieder selbst zu denken.
Zerknirschte Grüße |
Re: TDateTime + Mikrosekunden
Zitat:
Im Prinzip ist das schon richtig, jedoch 1) Das Bezugsdatum bei TDateTime ist der 30.12.1899 2) Ein Double hat eine 53 Bit Mantisse, nicht 52 Bit. Letzteres weiß ich auch erst seit heute - und ich denke das ist auch für diverse andere User eine Überraschung. Wie funktioniert das, wenn 1 Bit fürs Vorzeichen, 11 Bits für den Exponenten und 53 Bits für die Mantisse, ingesamt also 65 Bits in 64 Bits untergebracht werden?: Ganz einfach : Anders als bei Extended-Werten, wird das höchste Bit der Mantisse bei Double und bei Single nicht gespeichert sondern implizit als = 1 angenommen (außer natürlich, wenn die Zahl 0 ist). Zum Beispiel die Zahl 7 sieht, binär dargestellt, so aus
Code:
Auf Basis 53 Bit Mantisse habe ich mal zusammen gestellt für welche Zeiträume welche maximale Genauigkeiten erwartet werden können.
. Sign Exponent Mantisse
Double 0 10000000001 1100000000000000000000000000000000000000000000000000 Extended 0 100000000000001 1110000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 In unten stehender Tabelle bedeutet FBits : Die Anzahl Bits, die für die Zeitangabe, also den Nachkomma-Teil benötigt werden. IBits : Die Anzahl Bits, die für den Integerteil zur Verfügung stehen (=53-FBits). Aus IBits habe ich dann die größte Zahl, die mit soviel Bits dargestellt werden kann, abgeleitet und hieraus das Von-Datum und das Bis-Datum. Die Datumsangaben habe ich auf min 01.01.0001 und max 31.12.9999 begrenzt. Ob es in der Praxis tatsächlich funktioniert, alle möglichen Werte zu Codieren und beim Decodieren wieder auf den jeweiligen Ausgangswert zu kommen, habe ich nur für Millisekunden/10 geprüft.
Code:
Tja, jetzt ist es 04:47 Uhr und schlafen fällt heute aus....
Genauigkeit Fbits IBits Von Bis
Sekunden 17 36 01.01.0001 31.12.9999 Sekunden/10 20 33 01.01.0001 31.12.9999 Sekunden/100 24 29 01.01.0001 31.12.9999 MilliSekunden 27 26 01.01.0001 31.12.9999 MilliSekunden/10 30 23 01.01.0001 31.12.9999 MilliSekunden/100 34 19 18.07.0464 12.06.3335 MikroSekunden 37 16 26.07.1720 04.06.2079 MikroSekunden/10 40 13 27.07.1877 04.06.1922 MikroSekunden/100 43 10 12.03.1897 19.10.1902 NanoSekunden 47 6 28.10.1899 03.03.1900 NanoSekunden/10 50 3 23.12.1899 06.01.1900 NanoSekunden/100 53 0 30.12.1899 30.12.1899 |
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