Feld nur über Property zugreifen

[Kostas]

Hallo Zusammen,

ist es möglich ein Feld innerhalb der Klasse zu sperren so dass man nur über das Property darauf zugreifen kann?

Delphi-Quellcode:

unit Tester;

interface

uses Winapi.Windows;

type
 TTest = class
  private
    fID : Integer;
    function GetID:Integer;
    procedure SetID(value: integer);
    procedure doWork;
  public
    property ID:Integer read GetID write SetID;
  end;


implementation

{ TTest }

procedure TTest.doWork;
begin
  fID := -10;  //<<< Wie kann den Zugriff auf das Feld innerhalb der
              //     Klasse verhindern so dass ich über das Property gehen muss.
  ID := -10;

end;

function TTest.GetID: Integer;
begin
  result := fID;
end;

procedure TTest.SetID(value: integer);
begin
  if value < 0
  then fID := 0
  else fID := value;
end;

end.

[DeddyH]

Ich wüsste nicht, wie das gehen sollte. Da ist halt die Selbstdisziplin des Programmierers gefragt.

[Uwe Raabe]

Die Anforderung erscheint mir irgendwie unsinnig. Wenn es einen Weg gäbe, das Feld für jeglichen Schreibzugriff innerhalb der Klasse zu sperren, dann würde das ja auch für den Code in der Implementation von SetID gelten.

Man könnte das Feld aber auch mitsamt property und Zugriffsmethoden in eine Parent-Klasse verlagern und dort als strict private deklarieren. Dann kann man es in der Child-Klasse nicht mehr direkt ansprechen.

Delphi-Quellcode:

type
 TTestBase = class
  strict private
    fID : Integer;
    function GetID:Integer;
    procedure SetID(value: integer);
  public
    property ID:Integer read GetID write SetID;
  end;

type
 TTest = class(TTestBase)
    procedure doWork;
  end;

[dummzeuch]

Ich sehe da nur eine Möglichkeit, nämlich zwei Klassen statt einer:

Die erste Klasse enthält das Feld, die Property samt Zugriffsmethoden (evtl. virtual). Dabei wird das Feld als strict private deklariert, der Rest als public oder protected, je nachdem welche Sichtbarkeit gewünscht ist.

Die zweite ist von der ersten abgeleitet und enthält alles andere. Methoden dieser zweiten Klasse können nicht auf das Feld zugreifen, weil es als strict private deklariert ist.

Edit: Uwe war schneller.

[bcvs]

Ich würde vielleicht sowas machen:

Delphi-Quellcode:

type
 TTest = class
  private
    fMyStrictprivateIDWithSecretName : Integer;
    function GetID:Integer;
    procedure SetID(value: integer);
    procedure doWork;
  public
    property ID:Integer read GetID write SetID;
  end;


implementation

{ TTest }

function TTest.GetID: Integer;
begin
  result := fMyStrictprivateIDWithSecretName;
end;

procedure TTest.SetID(value: integer);
begin
  if value < 0
  then fMyStrictprivateIDWithSecretName := 0
  else fMyStrictprivateIDWithSecretName := value;
end;

Und im weiteren Verlauf dann vergessen, dass es dieses fMyStrictprivateIDWithSecretName gibt. Erhöht die angesprochene Selbstdiszpilin.

[Uwe Raabe]

Alternativer Vorschlag ohne Vererbung:

Delphi-Quellcode:

type
  TSafeInteger = record
  strict private
    FValue: Integer;
  public
    class operator Implicit(A: TSafeInteger): Integer; overload;
    class operator Implicit(A: Integer): TSafeInteger; overload;
  end;

class operator TSafeInteger.Implicit(A: TSafeInteger): Integer;
begin
  Result := A.FValue;
end;

class operator TSafeInteger.Implicit(A: Integer): TSafeInteger;
begin
  if A < 0 then
    Result.FValue := 0
  else
    Result.FValue := A;
end;

type
  TTest = class
  strict private
    fID: TSafeInteger;
    function GetID: Integer;
    procedure SetID(value: integer);
  private
    procedure doWork;
  public
    property ID:Integer read GetID write SetID;
  end;

procedure TTest.doWork;
begin
  fID := -10;  // hier wird intern eine 0 geschrieben!

//  aber das geht halt nicht:
//  fID.FValue := -10; 
end;

function TTest.GetID: Integer;
begin
  result := fID;
end;

procedure TTest.SetID(value: integer);
begin
  fID := value;
end;

[Kostas]

Hallo Zusammen,

die Absicht ist, mich selbst vor Fehlern zu schützen. :-) Dieses Beispiel passt relativ gut zu meinem Fall. Ich hatte vergessen dass ich für das Feld ein property erstellt hatte, der die Gültigkeit der Werte über einen Getter schützt. Wenn ich nicht daran denke, und das Feld direkt anspreche, umgehe ich die Getter Methode. Wenn es keine Möglichkeit gibt das Feld zu Schützen, werde ich solche Felder zukünftig besonders benennen nach dem Muster:

Code:

fUseProperty_Depp_ID : Integer;

mit der Hoffnung dass ich dann beim Anwender darauf stoße und nach einem Property schaue. Ich hatte gehofft, es gibt so etwas wie eine Section "private protected" und ich muss nur das Feld in dieser Section verschieben und fertig.

[DeddyH]

Lustig, so ähnlich sieht mein Code für meinen eigenen Nullable Type auch aus :-). Trotzdem stellt sich mir hier die Frage nach der Sinnhaftigkeit, irgendwie widerspricht das doch den Grundsätzen der OOP, eine Klasse hat immer Zugriff auf ihre eigenen Felder.

[Uwe Raabe]

Zitat:

Zitat von DeddyH (Beitrag 1537102)

eine Klasse hat immer Zugriff auf ihre eigenen Felder.

Das hat sie ja. Der Idee ist eben, die Wirkung eines Zugriffs zu kontrollieren. In diesem Fall ist das die Begrenzung auf einen Mindestwert bei Zuweisung. Dafür wird eben ein eigener Typ verwendet.

Das ist in der Tat ganz ähnlich wie bei Nullable-Types. Da wird ein vorhandener Datentyp auch um eine bestimmte Funktionalität ergänzt.

[joachimd]

Dann nimm doch immer einen richtigen Namen, über den Du zugreifst. Falls dann ein Property daraus wird, ist die Eigenschaft mit dem vorangestellten 'f'. Die nimmst du eben nie, nie, nie in Deinem Code - ausser im Setter/Getter.
Das sollte die Leichtsinnsfehler vermeiden helfen.