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Delphi-Version: XE5
Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
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Hallo Delphi-Profis,
ich bräuchte mal wieder Eure Hilfe & Tipps. Für numerische Berechnungen mit verschiedenen mathematisch verwandten Gleichungen habe ich eine Basisklasse und abgeleitete Klassen gebildet. Jede Klasse besitzt u.a. eine lokale String-Konstante FGLTxt, die den Namen der jeweiligen Gleichung enthält und eine Integer-Konstante Fn_Var, die die Anzahl der Variablen angibt. Beide Konstanten tragen in allen Klassen den identischen Namen, haben jedoch unterschiedliche Inhalte. Auf den GleichungsText FGLTxt und VariablenZahl Fn_Var greife ich von außen über die Properties GL bzw. n_Var zu. Mir geht es ausschließlich um diesen „äußeren“ Zugriff. Ich habe mehrere funktionierende Lösungen erstellt, allerdings gefällt mir nicht, daß jede abgeleitete Klasse einen eigenen Getter für beide genannte Properties haben muß, die "innen" alle identisch aussehen (= Kopie der Eltern-Klasse). Deswegen suche ich nach einer Vereinfachung, die wie folgt aussehen sollte (wenn es geht): Nur die Basisklasse besitzt Getter für die beiden Properties, alle abgeleiteten Klassen sollen die geerbten Getter für ihre eigenen Konstanten benutzen. Mein Problem dabei ist, daß bei allen meinen bisherigen Lösungsversuchen immer die Properties der Basisklasse zurückgegeben werden, nicht von der aktuellen Kind-Klasse. Hat jemand eine Idee wie man das Problem einfach umsetzen kann? Mit einfach meine ich: einfacher als das Hineinkopieren der Getter der Vorfahren. Eine funktionierende, aber umständliche Lösung mit Zwischenvariablen sieht so aus:
Delphi-Quellcode:
Im Anhang befindet sich ein Demo-Programm dazu.
Interface
Type TFunk_2 = Class(TObject) Strict Private CONST FGLTxt: String = 'Funktion mit ZWEI Variablen'; Fn_Var: Integer = 2; Private VAR F_FGLTxt: String; // FGLTxt als VARIABLE Strict Private Function Get_n_var: Integer; Public Constructor Create; Procedure Free; Property GL : String Read F_FGLTxt; Property n_Var: Integer Read Get_n_var; End; //------------------------------------------------------------- Type TFunk_3 = Class(TFunk_2) Strict Private CONST FGLTxt: String = 'Funktion mit DREI Variablen'; Fn_Var: Integer = 3; Strict Private Function Get_n_var: Integer; Public Constructor Create; Property n_Var: Integer Read Get_n_var; End; //------------------------------------------------------------- Implementation //------------------------------------------------------------- { TFunk_2 } Constructor TFunk_2.Create; Begin inherited; F_FGLTxt:= FGLTxt; End; Procedure TFunk_2.Free; Begin inherited; End; Function TFunk_2.Get_n_var: Integer; Begin Result:= Fn_Var; End; //------------------------------------------------------------- { TFunk_3 } Function TFunk_3.Get_n_var: Integer; Begin Result:= Fn_Var; End; Constructor TFunk_3.Create; Begin inherited; F_FGLTxt:= FGLTxt; End; Herzlichen Dank für Eure Tipps & Ideen im Voraus! Viele Grüße Andreas |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
Der Vorfahre kann NIEMALS etwas vom Nachfahren wissen. (Ausnahme er liest es via RTTI aus der/seiner TypeInfo/ClassType der erzeugten Instanz, oder greifst in dessen Methoden hart auf die anderen Typen zu)
Das ist wie bei Class-Procedure und Class-Procedure-Static, wo Letztere nur den ClassType seiner Deklaration kennt und Ersteres den aktuellen Typ der Ableitung (der Variable). Also gibt es nur die Möglichkeit mit OVERRIDE, denn dann kennt es auch der Vorfahre. (abgesehn von der RTTI) PS: Auch bei Property gibt es sowas wie Override Overload und Reintroduce.
Delphi-Quellcode:
Und natürlich bezieht sich sowas immer auf den Typ der Variable und nicht auf den internen Typ vom Create.
//Procedure Test; Reintroduce;
Property n_Var Read Get_n_var; // overload/override = das gleiche Property, aber beim Nachfahren-[B]Typ[/B] mit anderem Getter //Procedure Test; {Override} Overload; Property n_Var: Integer Read Get_n_var; // reintroduce = ein neues Property mit nit selbem Namen Erstes wird meistens genommen, wenn man nur Default bzw. Stored ändern will, aber es kann auch für Read, Write und Index benutzt werden und der Rest wird geerbt. Also von unserem Verständnis eher wie ein Override, aber aus Sicht des Compilers eigentlich mehr ein Overload. Wenn es nur eine Reihe der Vererbung gibt, dann könnte man eine Function/GetterFunction in den letzen Erben tun, oder in der selben Unit eine Function/GetterFunction in die Basisklasse, wo anhand vom ClassType bzw. IS mit ein paar IFs jeweils in den gewünschten Typ castet und dann das "richtige" zurückgibt. Aber das ist alles eigentlich echt unschöner und hart verknubbelter Code, somit bleibt nur noch Override oder RTTI. |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
Brauchst du die Konstanten noch für was anderes oder könnte man bei einer Lösung auf die verzichten?
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AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
@himitsu: Danke Himitsu für Deine ausführlichen Erläuterungen. Alles scheint wesentlich komplizierter zu sein als die triviale Lösung durch einfaches manuelles Kopieren der „zu vererbenden“ Methoden im Quellcode wie z.B.:
Delphi-Quellcode:
Ich wünschte mir an dieser Stelle eine echte („biologische“) Vererbung, so daß auch die privaten Konstanten und ihre Methoden weitervererbt werden können, wobei der Inhalt der vererbten Konstanten in den Nachfahr-Klassen zur Entwicklungszeit im Quellcode aktuell belegt werden könnte und kein Kopieren, kein overload, kein override der Methoden notwendig wären, sondern nur die eine einzige Deklaration in der Basisklasse, die über alle Unterklassen hinweg mit den aktuellen Konstanten der Unterklassen funktioniert.
Type
TFunk_2 = Class(TObject) Strict Private CONST FGLTxt: String = 'Funktion mit ZWEI Variablen'; Fn_Var: Integer = 2; Public Property GL : String Read Get_GLTxt; Property n_Var: Integer Read Get_n_var; End; Function TFunk_2.Get_GLTxt: String; Begin Result:= FGLTxt; End; Function TFunk_2. Get_n_var: Integer; Begin Result:= Fn_Var; End; ... //------------------------------ Type TFunk_3 = Class(TFunk_2) // [edit]: und natürlich nicht von TObject Strict Private CONST FGLTxt: String = 'Funktion mit DREI Variablen'; Fn_Var: Integer = 3; Public Property GL : String Read Get_GLTxt; Property n_Var: Integer Read Get_n_var; End; Function TFunk_3.Get_GLTxt: String; Begin Result:= FGLTxt; // das sollte automatisch per Vererbung funktionieren End; Function TFunk_3. Get_n_var: Integer; Begin Result:= Fn_Var; // das sollte automatisch per Vererbung funktionieren End; Zitat:
Danke & Gruß, Andreas |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
Ich kann zwar immer noch nicht ganz überblicken, was du da nun brauchst bzw. willst, aber ich hätte hier einen etwas anderen Ansatz (hab nur leider gerade kein XE5 zur Hand):
Delphi-Quellcode:
UNIT Unit_1;
Interface uses System.Rtti; type FuncInfoAttribute = class(TCustomAttribute) private FGL: string; Fn_Var: Integer; public constructor Create(AGL: string; An_Var: Integer); property GL: string read FGL; property n_Var: Integer read Fn_Var; end; type TRttiHelper = record public class function FindAttribute<T: TCustomAttribute>(Source: TClass): T; overload; static; class function FindAttribute<T: TCustomAttribute>(Source: TRttiObject): T; overload; static; end; //------------------------------------------------------------------------------------ Type [FuncInfo('Funktion mit ZWEI Variablen', 2)] TFunk_2 = Class(TObject) Strict Private function GetGL: String; Function Get_n_var: Integer; Public property GL: String read GetGL; Property n_Var: Integer Read Get_n_var; End; //------------------------------------------------------------------------------------ Type [FuncInfo('Funktion mit DREI Variablen', 3)] TFunk_3 = Class(TFunk_2) End; //------------------------------------------------------------------------------------ Implementation function TFunk_2.GetGL: String; var attr: FuncInfoAttribute; begin attr := TRttiHelper.FindAttribute<FuncInfoAttribute>(ClassType); Result := attr.GL; end; Function TFunk_2.Get_n_var: Integer; var attr: FuncInfoAttribute; begin attr := TRttiHelper.FindAttribute<FuncInfoAttribute>(ClassType); Result := attr.n_Var; End; constructor FuncInfoAttribute.Create(AGL: string; An_Var: Integer); begin FGL := AGL; Fn_Var := An_Var; end; class function TRttiHelper.FindAttribute<T>(Source: TClass): T; var context: TRttiContext; myType: TRttiType; begin Result := nil; context := TRttiContext.Create; myType := context.GetType(Source); if myType <> nil then begin Result := FindAttribute<T>(myType); end; end; class function TRttiHelper.FindAttribute<T>(Source: TRttiObject): T; var attr: TCustomAttribute; attributes: TArray<TCustomAttribute>; begin Result := nil; attributes := Source.GetAttributes; for attr in attributes do begin if attr is T then begin Result := T(attr); Break; end; end; end; Initialization TRttiContext.KeepContext; Finalization TRttiContext.DropContext; End. |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
@Uwe Raabe: Danke Uwe!!! Das ist die high sophisticated Lösung eines wirklichen Master Developers!
Da ich bisher weder mit Rtti noch mit der Klasse TCustomAttribute zu tun hatte, muss ich mich zuerst in die Materie einlesen. Im Buch von Marco Cantu: Object Pascal Handbook (2015) habe ich eine recht verständliche Einführung gefunden. Leider läßt sich Dein Delphi 10.4 Sydney – Code mit meinem XE5 nicht kompilieren. An folgenden drei Stellen rebelliert mein Compiler:
Delphi-Quellcode:
Vielleicht kennt jemand eine Abhilfe für Delphi XE5?
1): Implementation: class function TRttiHelper.FindAttribute<T>(Source: TRttiObject): T;
--> TRttiHelper.FindAttribute<T> ist rot unterstrichen 2): Initialization: TRttiContext.KeepContext; --> KeepContext ist rot unterstrichen 3): Finalization: TRttiContext.DropContext; --> DropContext ist rot unterstrichen Danke & Gruß, Andreas |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
Hmmm, technisch sollte es auch schon mindestens im XE(1) gehen.
Es kann aber sein, dass
Delphi-Quellcode:
auch in der Implementation angegeben sein muss/musste.
: TCustomAttribute
Und KeepContext/DropContext gab es früher nicht ... dein Teil kannst einfach weglassen. :stupid: (dann wird erst im TRttiContext.Create jedes mal der Context neu erstellt) Und ob Man nun via RTTI ein [Attribut] oder die Konstante ausliest, macht eigentlich keinen Unterschied, ABER * man muß aufpassen dass die Konstante nicht wegoptimiert wird (wenn sie nicht "direkt" benutzt wird) * und dass man die privaten Teile der Klasse nicht aus der RTTI entfernt hat ![]() |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
Dann lass den TRTTIHelper ganz weg und mach das direkt in dem FuncInfoAttribute:
Delphi-Quellcode:
In den Gettern musst du dann die FindAttribute-Zeile so schreiben:
type
FuncInfoAttribute = class(TCustomAttribute) private FGL: string; Fn_Var: Integer; public constructor Create(AGL: string; An_Var: Integer); class function FindAttribute(Source: TClass): FuncInfoAttribute; property GL: string read FGL; property n_Var: Integer read Fn_Var; end; class function FuncInfoAttribute.FindAttribute(Source: TClass): FuncInfoAttribute; var context: TRttiContext; myType: TRttiType; attr: TCustomAttribute; attributes: TArray<TCustomAttribute>; begin Result := nil; context := TRttiContext.Create; myType := context.GetType(Source); if myType <> nil then begin attributes := myType.GetAttributes; for attr in attributes do begin if attr is FuncInfoAttribute then begin Result := FuncInfoAttribute(attr); Break; end; end; end; end;
Delphi-Quellcode:
attr := FuncInfoAttribute.FindAttribute(ClassType); |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
Vielen-vielen Dank Himitsu und Uwe!!!
Ich habe die beiden Zeilen
Delphi-Quellcode:
und
TRttiContext.KeepContext;
Delphi-Quellcode:
auskommentiert. Auch Uwe’s neue Class Function habe ich eingebaut. So läßt sich alles kompilieren und es funktioniert korrekt!! Danke!
TRttiContext.DropContext;
Noch zwei kurze Fragen bitte: In der Klassen-Methode
Delphi-Quellcode:
wird das Object mit
class function FuncInfoAttribute.FindAttribute(Source: TClass): FuncInfoAttribute;
Delphi-Quellcode:
erzeugt. Sollte ich evtl. noch
context := TRttiContext.Create;
Delphi-Quellcode:
einfügen, weil ich
context.Free
Delphi-Quellcode:
auskommentieren mußte? Wäre hier evtl. ein Speicherschutzblock try .. finally notwendig? Oder ist es bei Klassenmethoden nicht erforderlich?
TRttiContext.DropContext;
Danke Euch allen & viele Grüße, Andreas |
AW: Geerbter Getter für lokale Objekt-Konstante?
Das ist ein Record, kein Objekt.
Intern liegen Interfaces, welche automatisch freigegeben werden. Und bei gemangten Variablen hat Delphi heimlich ein Try-Finally in der Funktion versteckt. (quasi im BEGIN und END davon, für Interfaces, Strings, DynArrays usw.) |
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