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Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
Ich bin mir etwas unsicher wie ich in der folgenden Sache verfahren soll. Wie ist eure Meinung dazu:
Eine kleine Firma kauft bei mir eine Software für 50,- EUR als Einzelplatz-Lizenz. Der Firmeninhaber installiert diese aber auf 2 PCs. Im Shop und den Lizenzbestimmungen steht deutlich, dass je Arbeitsplatz eine Lizenz gekauft werden muss. Außerdem erscheint bei jedem Start ein Hinweis, dass die Software zu oft installiert ist, wenn man diese öfter installiert, als man Lizenzen hat. Wenn man diese Meldungen über 6 Wochen ignoriert, werden alle Installationen gesperrt und können nicht mehr gestartet werden. Der Kunde meldet sich nun und sagt: "Ich kann die Software nicht mehr starten. Sie wurde gesperrt. Ich wusste nicht, dass man pro Arbeitsplatz eine Lizenz braucht." Das finde ich sehr unglaubwürdig, wegen den zig Stellen (siehe oben), wo er es erkennen kann. Besonders in der Meldung vor jedem Start. Darauf hin schreibe ich (ich gebe es mal zusammenfassend, nicht wortwörtlich, wieder): Was Sie gemacht haben verstößt gegen das Urheberrecht. In der Vergangenheit wurden dafür Strafen im mittleren vierstelligen Bereich verhängt und es ist auch unmoralisch, gerade wenn Sie die Software gewerblich nutzen und Geld damit verdienen. Ich sehe von einem Zivilverfahren ab, wenn Sie die zweite Installation nachlizensieren (für 50,- kaufen). Daraufhin fängt er eine Diskussion an, ob er es wirklich kaufen müsste. Oder ob er die zweite Installation nicht einfach löschen könnte und alles wäre OK. Er wusste nicht, dass die Aussage "Eine Lizenz je PC" auch für eigene PCs gilt. Er dachte, das würde nur für fremde PCs gelten. Äh was? Was würdet ihr jetzt an meiner Stelle machen? a) Ein Zivilverfahren und er muss richtig zahlen b) Auf die Nachlizensierung bestehen (als kleine Strafe und Aufwandsentschädigung und damit er es nicht wieder macht) c) Die eine Lizenz entsperren und sonst nichts weiter. Da habe ich die Befürchtung, dass er daraus nicht lernt und diese Masche immer wieder auch bei anderen Herstellern abzieht. Es hat für ihn ja keine Konsequenzen. Außerdem bekomme ich meine Arbeitszeit, die ich durch die E-Mail-Diskussionen mit ihm hatte so nicht bezahlt. Zwar etwas kleinlich, aber es stimmt. |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
Ich hätte dem Kunden nicht einen Lizenzverstoss unterstellt, sondern ihn einfach darauf hingewiesen, dass er nur eine Lizenz für einen PC hat und er sich nun entscheiden muss, ober er eine weitere Lizenz kaufen möchte oder eben nur noch mit einer Lizenz an einem Arbeitsplatz arbeiten möchte.
Innerlich hätte ich einfach nur gegrinst und mir auf die Schulter geklopft, dass das eingebaute System mit der Lizenzüberprüfung funktioniert hat. |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
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Disclaimer: Ich bin weder Jurist noch ist dies eine Rechtsberatung jedweder Art. |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
@vagtler
Ich sehe mit meinen laienhaften Augen einen maximalen Schaden von 50,00€. |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
So sieht mein laienhaftes Auge das auch. ;)
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AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
also vor Gericht, das kostet dich nur gutes Geld, selbst bei ebay cd kopierer bin schon kläglich gescheitert ......
Stelle dich einfach stur und entsperre es nur gegen weitere Lizenzzahlung, jetzt will der Kunde ja was von Dir .... Maximal wird er eine Klage gegen dich aufmachen oder im Internet "ein Fass aufmachen" und versuchen dich und deine Produkte schlecht zu machen, habe ich auch schon hinter mir .... Oder schalte es einfach frei und Du hast deine Ruhe :roll: |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
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Wenn er dein Programm nun auf seinem Home-PC auch noch auf seinem Laptop installiert hat, kann es sein, das Du mit deiner 'pro PC'-Lizenz nicht weit kommst, zumal ich es persönlich für ein sehr kundenfeindliches Lizenzmodell halte: 'Pro Arbeitsplatz' ist hier imho geeignet(er), aber dann kannst Du deine tolle Gängelung nicht mehr verwenden. Andererseits, bei Dir steht 'pro PC' und dann isses pro PC. Ich würde (auch wenn ich dein Lizenzmodell nicht mag)an deiner Stelle dein System noch verschärfen und einfach beim Erkennen einer ungültigen Lizenz (hier: Mehrfachverwendung) Einfach sofort sperren. Ohne wenn und aber. Wieso machst Du das so soft und wunderst dich dann, das man das 6 Wochen lang ausnutzt? Mein Rat: Entweder er löscht die alte Installation oder er kauf eine zweite. Deine Drohung auf eine Zivilklage ist vollkommen überzogen und albern, zumal der Streitwert bei 50 Euro anzusiedeln ist, da mehr als eine zusätzliche Installation nicht anzunehmen ist. Wäre dein Kunde allerdings größer, würde sich die Androhung einer Klage durchaus lohnen, denn hier wäre der Streitwert ungleich höher (Angenommene Lizenzen z.B. auf jedem PC der Abteilung). |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
Ich denke am besten man legt ihm nahe, dass er die 2te Lizenz kaufen soll (mache ihm noch 10% Rabatt, damit er sie wirklich ohne viel zu diskutieren kauft) und dann ist Ruhe...
Für Dich übrigens auch. Mit einem Zivilverfahren verlierst Du nur Haufen Geld und hast Stress ohne Ende. Wegen 50€ Lizenz lohnt es sich nicht. |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
Sieh es wie beim Schwarzfahren.
Es wurden zwei Intallationen verwendet, also müssen die bezahlt werden, bzw. eine Strafe für den Verstoß. Nur weil ich verspreche in Zukunft nicht mehr auf der einen Bahnlinie schwarzzufahren, wurde es ja dennoch bereits gemacht. 10€/20€ für das Freischalten der gesperrten Lizenz, aufrgrund des Verstoßes (Verwaltungsaufwand und/oder Strafe), und wenn er will, nochmal 50€ für den Kauf einer weiteren Lizenz, um die zweite Installation weiterhin nutzen zu können. |
AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
Die Frage ist was Du letztendlich erreichen willst.
Wenn Dir Dein Image egal ist, dann verklag ihn. Wenn Dir Dein Image nicht egal ist dann geh auf den Kunden zu und finde einen Konsens für derartige Situationen (In diesem Fall schließe ich mich AlexII an). Wenn Du Ihn verklagst wird seine Empfehlung gegenüber anderen vermutlich sein, Deine Software zu meiden (er wird mit Sicherheit nicht zugeben wollen, das mit Absicht getan zu haben). Wenn Du so vorgehst wie z.B. von AlexII vorgeschlagen wird er sich vermutlich entschuldigen, bedanken und allen anderen das auch so kommunizieren. Ich persönlich würde den Kunden nie direkt für etwas verantwortlich machen, da es nun mal immer sein kann, dass er einfach alle Hinweise und Warnungen übersehen hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist z.B. Microsoft mit der Formulierung: "Sie wurden Opfer einer Softwarefälschung". Bei Mitarbeiterführung ist es ja ähnlich: Ich versuche den Mitarbeiter immer zu motivieren, aber niemals zu demotivieren. Sanktionen/Bestrafung sind immer das wirklich allerletzte Mittel und nur in sehr schweren Fällen anzuwenden. Viele Grüße |
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