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Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
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Die Frage ist so dumm, ich habe mir ernsthaft überlegt, sie unter anderem Namen zu stellen. Hoffentlich ist es nur die Hitze.
Nehmen wir an, wir haben eine Schnitstelle "Messgerät" und zwei weitere Schnittstellen, die jeweils davon erben. Und wir haben eine Implementation welche diese beiden implementieren wird. Siehe Bild im Anhang. Nun habe ich Code der nur Sinn macht wenn ich ein Objekt habe, das diese beiden Schnittstellen implementiert. Da der
Delphi-Quellcode:
(im Beispiel) nicht die einzige Implementation bleiben wird, möchte ich die Klasse hier nicht ins Spiel bringen- Nur die beiden Interfaces.
TFluxkompensator
Meine Frage: Ich komme also wohl nicht drum herum, mit mindestens zwei verschiedenen Referenzen (Typ
Delphi-Quellcode:
und
IMessgerätKontrollierbar
Delphi-Quellcode:
) zu arbeiten. Das wäre noch vollkommen ok, aber ich bin stark verunsichert, wann ich welche Referenz verwenden sollte, wollte ich eine Methode von
IMessgerätLivedatenfähig
Delphi-Quellcode:
verwenden? Klar, die Auswirkungen sind dieselben, aber ich sehe mich jedes mal in Erklärungsnot Warum diese Referenz, warum nicht die andere?
IMessgerät
Im Endeffekt fehlt mir eine Typdefinition die sagt: "Implementiert beide Interfaces". Mehrfachvererbung bei Interfaces geht ja in Delphi nicht. In Java hätte ich die Frage nicht stellen brauchen. C++ sowieso nicht ;-) In C# weiß ich nicht. Was habe ich nun für Alternativen?
Das ähnelt auch etwas der Frage ![]() wo versucht wurde, Generics mit "Typ A oder Typ B, beides ok" einzuschränken. Ergänzung: ![]() Ich bin für jeglichen Gedankensturm höchst dankbar. |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Zusammenführen (Mehrfachvererbung) ist nunmal grundsätzlich nirgendwo möglich.
Aber es verbietet keiner einem TMessgerät die beiden Interfaces zu implementieren, selbst wenn sie von einem Vorfahren abgeleitet sind. Vererbung bei Interfaces würde ich persönlich aber eh nur zur Versionierung verwenden. Die neue Version implementiert die alten Schnittstellen (also erbt sie Diese einfach) und bietet zusätzlich neue/weitere Schnittstellen an. |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Richtig. Es realisiert beide. Das ist ja auch nicht das Problem.
Der TFluxkompensator (oder andere Klassen) selbst sind nicht das Problem. Es geht um den Code der sich mit Messgeräten befassen soll, die sowohl Livedaten bereitstellen als sich auch steuern lassen. Wie ich den am besten aufziehe: Habe ich hier (für ein Objekt) zwei verschiedene Variablen oder gibt es bessere Wege in Delphi? |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Interfaces lassen sich inzwischen (fast) wie Objekte casten.
- harte Casts sind zwar verboten, da unterschiedliche Interfaces auch unterschiedliche Referenzzeiger (Pointer-Adressen) besitzen, im gegensatz zu Klassen-Typcasts, welche alle die selbe Referenz (Adresse) besitzen. - aber soft-casts (AS) sind erlaubt |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Also du würdest mit einer IMessgerät-Referenz arbeiten und jedes mal (da es klar ist dass die Instanz beide Unter-Interfaces implementiert) runtercasten?
Delphi-Quellcode:
type TMessgeräteBehandler = class
protected var myMessgerät: IMessgerät; public constructor Create(myMessgerät: IMessgerät); procedure behandleGerät(); end; procedure TMessgeräteBehandler.behandleGerät(); begin if not myMessgerät.störungsfrei() then [...] WriteLn( 'Aktuelle Temperatur: ' + (myMessgerät as IMessgerätLivedatenfähig).getTemperatur().toString() ); end; |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Also grundsätzlich arbeite ich dann immer mit dem Typen, welcher am Meisten benötigt wird und der Rest wird gecastet.
Wenn kurz hintereinander mehrfach auf das andere Interface zugegriffen wird, dann wird in einer Temp-Variable kurz zwischengespeichert. (oder im extremen Notfall auch mal ein WITH) Aber du kannst den Cast auch intern machen.
Delphi-Quellcode:
s := myMessgerät.Livedaten.getTemperatur.toString;
Livedaten castet intern und gibt als Result ein IMessgerätLivedatenfähig zurück. iMessgerät erbt dann vom Wichtigeren und referenziert das Andere. |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Als Ergänzung vielleicht noch: So würde ich es in Java machen:
Code:
In Delphi ist die Deklaration von IBoth nicht möglich.
class App
{ public static void main (String[] args) throws java.lang.Exception { IBoth myVar = new BothImplementer(); myVar.subMethod1(); myVar.subMethod2(); } } interface IBase { // Stub } interface ISub1 extends IBase { void subMethod1(); } interface ISub2 extends IBase { void subMethod2(); } // Reines Tagging-Interface interface IBoth extends ISub1, ISub2 {} // Muss das Tagging-Interface implementieren class BothImplementer implements ISub1, ISub2, IBoth { public void subMethod1() { System.out.println("submethod1"); } public void subMethod2() { System.out.println("submethod2"); } } |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Schlimm ist ja, daß selbst ein Singlepasscompiler, wie Delphi, theoretisch Mehrfachvererbung anbieten könnte,
also rein von den "sichtbaren" Schnittstellen, welche der Programmierer sieht. (vor dem Compilieren) Man würde einfach nur beim neuen "kombinierten" Objekt/Interface die direkten Schnittstellen der Vorfahren nochmals durch den Compiler jagen und dabei die bekannten Fehlermeldungen werfen, wenn sich etwas überschneidet. Zitat:
Und auch die IS/AS-Prüfungen, und Ähnliches, würden etwas aufwändiger, da man dann ja keine lineare Vererbung mehr hat, sondern einen Baum. Aber nein, es ist dennoch nicht möglich, in Delphi eine Mehrfachvererbung hinzubekommen. (jedenfalls nicht so, daß man die Typen, so wie es jetzt möglich ist, einfach so blind in die neuen Vererbungslinien casten kann) In dynamischen Sprachen, welche paktisch alles zur Laufzeit parsen und nicht mit festen Indize/Adressen arbeiten, wie z.B. Java/PHP/JavaScript, ist das halt was Anderes. Klasse/Interface 1 * Addresse 1 = Funktion A * Addresse 2 = Funktion B Klasse/Interface 2 * Addresse 1 = Funktion C * Addresse 2 = Funktion D Klasse/Interface 1+2 * Addresse 1 = Funktion A oder Funktion C * Addresse 2 = Funktion B oder Funktion D (das Selbe nochmal für alle Felder/Variablen in der Klasse usw.) Wenn man jetzt auf Adresse 1 zugreift, bei wem soll man denn nun rauskommen? |
Du könntest die Hierarchie auch auf den Kopf stellen:
Dein Messgerät hat allgemeine Schnittstelle (IMessgerät), welche zusätzliche Sichten auf Messgerät (also die anderen Interfaces) erzeugen kann. Vererbung gibt es unter den Interfaces keine. Die Klassen, welche IMessgerätLivedatenfähig (und so weiter) bereitstellen, müssen dabei noch nicht einmal mit TFluxKompensator verwandt sein, sondern werden vielleicht nur von der TFluxKompensator-Instanz zur Laufzeit erstellt und konfiguriert. Zitat:
Eigentlich sollte es mit "Mehrfachvererbung" von Interfaces überhaupt kein Problem geben, eben weil nur eine Schnittstellenbeschreibung ohne Implementierung ist. |
AW: Fehlende Mehrfachvererbung bei Schnittstellen
Auch für Delphi ist das "möglich", aber man muß da etwas aufpassen und in den zweiten, dritten und x-ten Vererbungslinien, neben der Hauptvererbungslinie, sind bestimmte Dinge nicht mehr möglich.
In dem neuen kombinierten Typen ist dann (intern) nur die erste Vererbungslinie wirklich vererbt und alle anderen Felder/Funktion sind praktisch in den neuen Typen reinkopiert. (so wie bei den Generics) |
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