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Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Poetischer Titel. Und vielleicht passt es doch besser speziell nach
![]() Mir ist heute etwas sehr interessantes aufgefallen: Nehmen wir folgenden Codeschnipsel:
Delphi-Quellcode:
Was passiert? Wir haben eine Klasse
IMessageInterface = interface
['{F3B8FE2F-C64F-4E5B-B731-6ABB09CDF4E7}'] procedure ShowMessage(); end; TMessager = class(TInterfacedObject, IMessageInterface) private var myMessage: String; public constructor Create(const myMessage: String); procedure showMessage(); end; TContainerClass = class(TInterfacedObject, IMessageInterface) private function getMessageDelegate(): TMessager; private var messageDelegate: TMessager; // Delegation: IMessageInterface property messageInterface: TMessager read getmessageDelegate implements IMessageInterface; public constructor Create(); procedure createNewDelegateInstance(); end;
Delphi-Quellcode:
welche sich (in ihrem Konstruktor) eine
TContainerClass
Delphi-Quellcode:
-Instanz erstellt und die
TMessager
Delphi-Quellcode:
-Methode an diese abschiebt.
ShowMessage
Die Methode
Delphi-Quellcode:
zerstört diese Instanz und erstellt eine neue. Unterscheiden kann man beide: Die erste gibt "Erste", die neue Instanz würde "Zweite" auf den Bildschirm ausgeben.
createNewDelegateInstance()
Soweit alles klar? Interessant finde ich nun, was man tatsächlich bekommt, wenn man sich von
Delphi-Quellcode:
nun eine
TContainerClass
Delphi-Quellcode:
-Referenz holt. Führen wir folgendes aus:
IMessageInterface
Delphi-Quellcode:
sieht man erwartungsgemäß "Erster" auf dem Bildschirm. Schaut man im Debugger aber auf die Variable
var
container: TContainerClass; messageIntf: IMessageInterface; begin container := TContainerClass.Create(); Supports(container, IMessageInterface, messageIntf); messageIntf.ShowMessage();
Delphi-Quellcode:
sieht man dort:
messageIntf
Code:
. Die Referenz hat überhaupt keinen Bezug mehr zu der
Name Wert
messageIntf TMessager($286B964) as IMessageInterface
Delphi-Quellcode:
-Instanz, wir haben hier direkt die
TContainerClass
Delphi-Quellcode:
-Instanz!
TMessager
Warum ist das so? Hat das bestimmte Gründe? Jetzt kommt der Punkt, der mich verwirrt: Ändern wir von
Delphi-Quellcode:
die Methode
TConainerClass
Delphi-Quellcode:
dass sie kein Interface (
getMessageDelegate()
Delphi-Quellcode:
) sondern eine Klasse (
IMessageInterface
Delphi-Quellcode:
) zurückgibt, läuft die Sache ganz anders ab:
TMessager
Nach dem Aufruf von
Delphi-Quellcode:
haben wir in unserer Interface-Variable eine Referenz auf die
Supports(..)
Delphi-Quellcode:
-Instanz! Erst durch den folgenden Aufruf von
TContainerClass
Delphi-Quellcode:
wird die
ShowMessage
Delphi-Quellcode:
-Methode abgearbeitet, die TMessager-Instanz zurückgegeben und auf ihr schließlich
getMessageDelegate
Delphi-Quellcode:
aufgerufen.
ShowMessage
Konkret bedeutet das: Führen wir also folgendes (zwei Zeilen mehr) aus:
Delphi-Quellcode:
Ergibt das im ersten Fall die Ausgabe
var
container: TContainerClass; messageIntf: IMessageInterface; begin container := TContainerClass.Create(); Supports(container, IMessageInterface, messageIntf); messageIntf.ShowMessage(); container.createNewDelegateInstance(); messageIntf.ShowMessage();
Liest noch jemand mit? Meine Schlussfolgerung, was das konkret bedeutet: Nehmen wir an, äußere Umstände zwingen mein TContainerClass-Objekt nun dazu, dass es keine Message senden kann. Es bekommt von nirgendwo einen
Delphi-Quellcode:
her. Alle sind ausverkauft. Als Ersatz liefert es nun ein Nullobjekt, einen Dummy.
TMessager
Im ersten Fall lässt sich das nicht machen. Derjenige, der sich zum Zeitpunkt als ich nichts im Angebot hatte einmal eine Interface-Referenz geholt hatte bekommt nie mit, wenn ich denn einmal wieder ein vernünftiges
Delphi-Quellcode:
-Objekt habe: Seine Referenz wird immer auf den Dummy zeigen.
TMessager
Im zweiten Fall geht das - Nur muss sich mein Nullobjekt zwangsweise von TMessager ableiten. Das hat zahlreiche Probleme und Nachteile. Folglich: Interface-Delegation an aggregierte Objekte. Und der Delegat ändert sich später. Das kann nicht gut gehen, oder? Oder verbeiße ich mich hier nur zu sehr in das "implements" Keyword? Würde ich für alle Interface-Methoden eine eigene Method Resolution Clause nehmen würde man alle Probleme umgehen. Aber hässlich das ist doch potthässlich. Ist das vom Konzept her insgesamt ein No-Go? |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Häng doch mal ein SSCCE hier dran (oder sollen wir uns das aus deiner Beschreibung zusammenreimen?).
Ein kompletter Code (bzw. hier wohl eher 2 oder IFDEFs) sagt dann mehr als tausend Worte. |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Schau dir in der System.pas mal die Klassen TAggregatedObject und TContainedObject an. Die sind exakt für solche Konstrukte gedacht.
Das TAggregatedObject stellt ausdrücklich kein Interface zur Verfügung und gibt alle Aufrufe an QueryInterface und die Referenzzählung an den Controller zurück, während TContainedObject zwar auch die Referenzzählung über den Controller abwickelt, aber bei QueryInterface erstmal bei sich selbst nachsieht. TAggregatedObject ist also der ideale Kandidat für implements. Es gibt auch Fälle für TContainedObject - es kommt eben darauf an, was man will. |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
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Vielen Dank für eure Zeit!
TAggregated/TContainedObject habe ich verstanden, denke ich. Die habe ich schließlich auch erst durch dich kennen gelernt :wink: Aber die versprochene Lösung bringt es nicht: Die Aussage "Interface wird unterstützt ja/nein" wird zwar hier vom Parent abhängig gemacht, aber die resultierende Interface-Referenz zeigt auch hier wieder auf das aggregierte Objekt, nicht den Container. Ein "Minimalbeispiel" kann man das mit 180 Zeilen schon nicht mehr nennen (als VCL-Formularanwendung). Mit IFDEFs wäre es mMn zu unübersichtlich. In den Anhang lege ich es noch als Projekt. Vielleicht wäre eine Möglichkeit, eine gleichbleibene Delegaten-Instanz dazwischenzuhängen? Der muss dann halt wiederum das Interface implementieren und es letztendlich an das wirklich gewollte Objekt "dispatchen". Und der kann im Quelltext ja jetzt meinetwegen so hässlich sein wie er will. Die Gedanken werden langsam zu abstrus. Ich bin wohl schon zu lange wach.
Delphi-Quellcode:
unit Unit2;
interface uses Winapi.Windows, Winapi.Messages, System.SysUtils, System.Variants, System.Classes, Vcl.Graphics, Vcl.Controls, Vcl.Forms, Vcl.Dialogs, Vcl.StdCtrls; type IMessageInterface = interface ['{F3B8FE2F-C64F-4E5B-B731-6ABB09CDF4E7}'] procedure ShowMessage(); end; TMessager = class(TAggregatedObject, IMessageInterface) private var myMessage: String; public constructor Create( const controller: IInterface; const myMessage: String ); procedure showMessage(); end; TOtherMessager = class(TAggregatedObject, IMessageInterface) procedure showMessage(); end; // deligiert an ein Interface TContainerClass = class(TInterfacedObject, IMessageInterface) private function getMessageDelegate(): IMessageInterface; private var messageDelegate: IMessageInterface; // Delegation: IMessageInterface property messageInterface: IMessageInterface read getmessageDelegate implements IMessageInterface; public constructor Create(); procedure createNewDelegateInstance(); end; // deligiert an eine TMessager-Instanz. Und auf diese Klasse // bin ich jetzt festgenagelt TOtherContainerClass = class(TInterfacedObject, IMessageInterface) private function getMessageDelegate(): TMessager; private var messageDelegate: TMessager; // Delegation: IMessageInterface property messageInterface: TMessager read getmessageDelegate implements IMessageInterface; public constructor Create(); procedure createNewDelegateInstance(); end; TMyForm = class(TForm) delegateToInterfaceButton: TButton; delegateToClassButton: TButton; procedure FormCreate(Sender: TObject); procedure delegateToInterfaceButtonClick(Sender: TObject); procedure delegateToClassButtonClick(Sender: TObject); end; var MyForm: TMyForm; implementation {$R *.dfm} procedure TMyForm.delegateToInterfaceButtonClick(Sender: TObject); var container: TContainerClass; messageIntf: IMessageInterface; begin container := TContainerClass.Create(); Supports(container, IMessageInterface, messageIntf); messageIntf.ShowMessage(); // Zeigt auf eine TMessager-Instanz container.createNewDelegateInstance(); // Jetzt wird an ein TOtherMessager delegiert messageIntf.ShowMessage(); // Zeit auf die alte TMessager-Instanz end; procedure TMyForm.delegateToClassButtonClick(Sender: TObject); var container: TOtherContainerClass; messageIntf: IMessageInterface; begin container := TOtherContainerClass.Create(); Supports(container, IMessageInterface, messageIntf); messageIntf.ShowMessage(); // Zeigt auf eine TMessager-Instanz container.createNewDelegateInstance(); // Jetzt wird an ein TOtherMessager delegiert messageIntf.ShowMessage(); // Zeit auf eine mittlerweile tote TMessager-Instanz. Erzeugt AV end; procedure TMyForm.FormCreate(Sender: TObject); begin end; { TMessager } constructor TMessager.Create( const controller: IInterface; const myMessage: String); begin inherited Create(controller); self.myMessage := myMessage; end; procedure TMessager.showMessage(); begin Vcl.Dialogs.ShowMessage(myMessage); end; { TContainerClass } constructor TContainerClass.Create(); begin inherited Create(); messageDelegate := TMessager.Create(self, 'Diese TMessager-Instanz wurde im Konstruktor erstellt'); end; procedure TContainerClass.createNewDelegateInstance(); begin messageDelegate := TOtherMessager.Create(self); end; function TContainerClass.getMessageDelegate(): IMessageInterface; begin Result := messageDelegate; end; { TOtherMessager } procedure TOtherMessager.showMessage; begin Vcl.Dialogs.ShowMessage('Ich streike heute'); end; { TOtherContainerClass } constructor TOtherContainerClass.Create(); begin inherited Create(); messageDelegate := TMessager.Create(self, 'Diese TMessager-Instanz wurde im Konstruktor erstellt'); end; procedure TOtherContainerClass.createNewDelegateInstance(); begin messageDelegate.Free(); messageDelegate := TMessager.Create(self, 'Diese Instanz wurde irgendwann später erstellt'); // Ich kann hier also nur von einer TMessager-Instanz auf eine andere // wechseln end; function TOtherContainerClass.getMessageDelegate(): TMessager; begin Result := messageDelegate; end; end. |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Aber was wundert dich denn jetzt? Das Verhalten ist doch logisch.
Du speicherst dir in einer Variablen eine Referenz auf ein Interface und du wunderst dich, wenn du dieser Variablen keinen neuen Wert zuweist, dass dann immer noch das Gleiche drin steht? |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Nein, was mich wundert ist die Tatsache dass ich entweder eine Referenz auf den Delegaten oder eine Referenz auf die "äußere" Klasse (TContainerClass) bekomme. Was ich nun bekommen werde kann ich nicht sehen. Denn das hängt davon ab, ob die "gefragte" Instanz (TContainerClass) nun intern an eine Klasse oder ein Interface delegiert.
Ich gehe der Idee mit einem "Zwischen-Delegat" mal weiter. Ich habe in so ziemlich jedem Bereich gewaltige Bildungslücken: Das Stellvertreter-Pattern kenne ich nur vom Namen her. Ich glaube, so etwas schwebt mir vor... // Habe ich's?
Delphi-Quellcode:
IProxy<T:IInterface> = interface
['{AF691ABC-D561-4E5D-BFF1-AC30D97F007A}'] procedure setDelegate(const delegate: T); function getDelegate(): T; end; TSomeInterfaceProxy = class(TInterfacedObject, ISomeInterface, IProxy<ISomeInterface>) private var myDelegate: ISomeInterface; public constructor Create(const realDelegate: ISomeInterface); overload; // ISomeInterface procedure someProc(); // IProxy<ISomeInterface> procedure setDelegate(const delegate: ISomeInterface); function getDelegate(): ISomeInterface; end; |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Häh, bei beiden gezeigten Varianten wird das Interface an die interne Instanz weitergeleitet.
Also immer
Delphi-Quellcode:
(nicht eher
TMessager
Delphi-Quellcode:
?)
TMessenger
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AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Ja, "Messenger" nicht "Messager". Ich bin wohl schon zu lange wach. :drunken:
(Meinen letzten Beitrag habe ich in der Zwischenzeit aktualisiert) Ja, weitergeleitet wird das Interface immer. Der Punkt ist dass ich in einem Fall direkt die Referenz auf den Delegaten bekomme. Das äußere Objekt könnte ich in der Zwischenzeit sogar freigeben. Das kann sogar gewollt sein. Im anderen Fall zeigt meine Referenz NICHT auf den Delegaten - Er zeigt auf die äußere Klasse. Ändert die Klasse ihren Delegaten, spreche ich mit meiner Referenz immer den aktuellen Delegaten der Klasse an. Das finde ich toll! Das hat aber den Schwachpunkt, dass die Klasse ihren Delegaten intern als Klasse (und nicht als Interface) referenzieren muss. Und nun glaube ich (mit dem Zwischen-Delegaten) eine Lösung zu haben. |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Fast ... so sollte das gehen
Delphi-Quellcode:
und dann so benutzen
ISomeInterface = interface
['{A06F92AD-9E22-4EA9-9770-3B02C2AE8E5A}'] procedure SomeProc( ); end; IProxy<T : IInterface> = interface //['{AF691ABC-D561-4E5D-BFF1-AC30D97F007A}'] nicht bei Generics! procedure setDelegate( const delegate : T ); function getDelegate( ) : T; end; TSomeInterfaceProxy = class( TInterfacedObject, ISomeInterface, IProxy<ISomeInterface> ) private myDelegate : ISomeInterface; private constructor Create( const realDelegate : ISomeInterface ); // ISomeInterface Delegate procedure DelegateSomeProc( ); procedure ISomeInterface.SomeProc = DelegateSomeProc; // IProxy<ISomeInterface> procedure setDelegate( const delegate : ISomeInterface ); function getDelegate( ) : ISomeInterface; public class function Construct( const realDelegate : ISomeInterface ) : ISomeInterface; class function ConstructProxy( const realDelegate : ISomeInterface ) : IProxy<ISomeInterface>; end; { TSomeInterfaceProxy } class function TSomeInterfaceProxy.Construct( const realDelegate : ISomeInterface ) : ISomeInterface; begin Result := TSomeInterfaceProxy.Create( realDelegate ); end; class function TSomeInterfaceProxy.ConstructProxy( const realDelegate : ISomeInterface ) : IProxy<ISomeInterface>; begin Result := TSomeInterfaceProxy.Create( realDelegate ); end; constructor TSomeInterfaceProxy.Create( const realDelegate : ISomeInterface ); begin inherited Create; myDelegate := realDelegate; end; procedure TSomeInterfaceProxy.DelegateSomeProc; begin getDelegate.SomeProc; end; function TSomeInterfaceProxy.getDelegate : ISomeInterface; begin Result := myDelegate; end; procedure TSomeInterfaceProxy.setDelegate( const delegate : ISomeInterface ); begin myDelegate := delegate; end;
Delphi-Quellcode:
var
LProxy : IProxy<ISomeInterface>; LSome : ISomeInterface; LProxy := TSomeInterfaceProxy.Construct( TSome.Create ); Supports( LProxy, ISomeInterface, LSome ); LSome.SomeProc; // TSome.SomeProc LProxy.setDelegate( TSomeOther.Create ); LSome.SomeProc; // TSomeOther.SomeProc |
AW: Den Delegaten nachträglich ändern - Unterschiedliches Verhalten
Fantastisch! *händereib*
Spontan und nach kurzem Durchtesten würde ich sagen, das ist exakt, was ich wollte! :thumb: :cheers: Ich würde weiterhin noch sagen, die Method Resolution Clause ist nicht nötig, gesetzt man hat keine Namenskonflikte und kann die Methode "DelegateSomeProc" im Proxy gleich "someProc" nennen. Letztendlich könnte man sich jetzt noch Gedanken machen, was das sinnvollste wäre, wollte man eine leere Referenz injizieren. Großartig, ich freue mich wirklich! Ich war anfangs ziemlich überrumpelt als ich gesehen habe, dass man unter Umständen direkt eine Referenz auf den Delegaten bekommt! |
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