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Delphi-Version: 10.3 Rio
Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Liebes Forum,
die letzte Zeit ereilten mich diverse madExcept-Mails bzgl. eines offenkundigen Problems mit einer Ini-File-Instanz des Objekts System.TIniFile. Das Interessante daran: laut madExcept Callstack soll das Problem beim Zerstören der Instanz auftreten. Es hagelt dann so eine wunderbar aussagekräfte Fehlermeldung a la "Access violation at address [...] Read of address [...]". Jetzt habe ich mir mal gedacht, dass ich mir das genauer anschauen muss. Zunächst mal den Code, den ich verwende (stark gekürzt):
Delphi-Quellcode:
Gesetzt dem Fall, dass ich nicht wieder was verpasst habe und der Aufruf von Free tut auch noch immer das, was er soll (den Destructor aufrufen), dann sind an dieser Stelle an sich keine Fehler zu erwarten.
iniFile := nil;
try iniFile := TIniFile.Create(FIniFile); // ReadBool, ReadString, etc. finally if iniFile <> nil then iniFile.Free; end; Dennoch sind ja offenbar Zugriffsfehler da, sonst würde madExcept sich ja nicht melden. :gruebel: Ich hab mir also mal die Klasse System.TIniFile genauer zu Gemüte geführt. Diese leitet ja von TCustomIniFile ab und die dann wiederum von TObject. Die Klasse TIniFile besitzt einen eigenen Destruktor, aber keinen eignen Konstruktor. Die (Eltern-)Klasse TCustomIniFile ist dann das passende Pendant dazu mit einem eigenen Konstruktor aber keinem Destruktor. Mal abgesehen davon, dass alleine das schon verwirrend ist und meiner Meinung nach nicht sauber, wird es noch interessanter, wenn man sich Konstruktor und Destruktor genauer ansieht:
Delphi-Quellcode:
Meine Frage an der Stelle: wie kann es sein, dass eine Klasse von TObject erbt, aber dessen Konstruktor nicht aufruft? Ich erwarte eigentlich ein inherited Create. Zudem frage ich mich dann noch, wie es sein kann, dass im Destruktor dann ein inherited Destroy aufgerufen wird, was meiner Meinung nach den Destruktor desjenigen TObjects ausführt, das ja offenbar niemals erzeugt wurde. :gruebel:
constructor TCustomIniFile.Create(const FileName: string);
begin FFileName := FileName; end; destructor TIniFile.Destroy; begin UpdateFile; // flush changes to disk inherited Destroy; end; Und um das jetzt noch weiter abzurunden: Fehler bekomme ich nur, wenn ich das in einer DLL ausführe! In unseren Executables, die wir seit Jahrzehnten haben und pflegen, ist mir so etwas noch nicht unter gekommen. Kann mir bitte jemand erklären, wieso diese Objekte überhaupt funktionieren? Die Klasse TCustomIniFile wird erzeugt, aber ohne explizit den Konstruktor von TObject aufzurufen. Gleichzeitig wird dann aber explizit der Destruktor von TObject aufgerufen, wenn es daran geht, TIniFile zu zerstören. Die folgende Frage mag jetzt doof klingen aber ich muss sie stellen: Sind Konstruktoren implizit und Destruktoren nicht? Wieso klappt das bei EXE-Projekten in Delphi, aber offenbar bei DLL-Projekten nicht? Mache ich denn in der Verwendung was falsch, bspw. auch bei der Konfiguration des DLL-Projekts? Ich bin für jede Unterstützung dankbar. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Hallo,
So hat es bei mir noch nie Probleme gegeben:
Delphi-Quellcode:
iniFile := TIniFile.Create(FIniFile);
try // ReadBool, ReadString, etc. finally iniFile.Free; end; Zitat:
Der Constructor dient dazu lokale Variablen zu initialisieren. TObject hat da wohl nichts. Natürlich ist es unsauber den Aufruf nicht zu schreiben, oder zumindest ein
Delphi-Quellcode:
Besonders wenn man langfristig denkt und sich das Verhalten für TObject auch mal ändern könnte.
inherited;
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AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Delphi-Quellcode:
Eigentlich macht man das (wie bei anderen Objekten) so:
iniFile := nil;
try iniFile := TIniFile.Create(FIniFile); // ReadBool, ReadString, etc. finally if iniFile <> nil then iniFile.Free; end;
Delphi-Quellcode:
oder ggf. im finally auch FreeAndNil statt .Free, aber darüber lässt sich streiten.
iniFile := TIniFile.Create(FIniFile);
try // ReadBool, ReadString, etc. finally iniFile.Free; end; Die if-Abfrage auf <> nil ist unnötig, da .Free das bereits selbst macht. Und wenn man die Zuweisung von iniFile vor das try setzt, kann man in Finally sowieso davon ausgehen, dass es assigned ist, denn eine evtl. Exception im Construtor würde ja das try..finally komplett überspringen. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Zitat:
Ist das eine einfache DLL Funktion, in der das passiert? Kannst du den Rest dort vielleicht einfach auskommentieren zum Testen? Wichtig bei Zugriffsverletzungen: Diese können z.B. auch auftreten, wenn der Speicher irgendwo überschrieben wurde und deshalb das Objekt (bzw. ein Zeiger darin) kaputt ist. Die Ursache kann also auch am anderen Ende des Projekts liegen. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Wird die Instanz vielleicht aus der DLL noch an ein Executable weitergereicht, oder wird sie rein intern verwendet? Lokale Variable oder globale Variable/Feld?
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Die Delphi-Klassen werden vor Create erzeugt.
Stell dir einfach vor das Erstellen passiert im ersten BEGIN jedes CREATE, wenn die Klasse zu dem Zeitpunkt noch nicht initialisiert wurde, dann wird NewInstance ausgeführt. Das Selbe ist übrigens auch beim Destructor, wo quasi im END die Klasse gelöscht wird. Im Constructor/Destructor werden dann nur noch Dinge innerhalb der Klasse geregelt, wie z.B. erstellen/freigeben von Variablen der Klasse, aber nicht die Klasse selbst. Und ja, es sollte zwar nicht, aber es "kann" auch die Ausfühung der Constructor/Destructor des Vorfahren übersprungen werden, indem kein Inherited aufgerufen wird. (z.B. wenn die Nachfolgeklasse etwas ganz anders machen will und diesen Teil des Vorfahren "entfernt" und es dann eventuell selber/anders löst) Normalerweise ist in TObjekt dort auch kein Code drin, warum es "meistens" nicht stört, aber ja, per se sollte man immer ein Inherited machen, auch wenn "aktuell" im Vorfahren nichts drin ist .... wer weiß ob es sich mal ändern wird. Ach ja, .Free hat bereits ein If-Assigned eingebaut. Dein
Delphi-Quellcode:
ist somit nutzlos (auch wenn es nicht stört, wenn doppelt geprüft wird)
if iniFile <> nil then
PS: Das ist auch einer der Gründe, warum man Free aufrufen soll, und nicht direkt Destroy. PS: Free tut im ARC garnichts. (dort wird/wurde nur über den Referenzzähler freigegeben, ähnlich wie bei den Interfaces ... als funktionierender Ersatz wurde dafür dann das DisposeOf erfunden, anstatt das "abweichende" Verhalten in eine "neue" Funktion zu verlagen :wall:) Das normale TIniFile/TCustomIniFile macht im Constructor/Destructor eigentlich garnichts, denn alle Arbeit nur innerhalb jeder einzelnen Read/Write-Methode erledigt wird. Das UpdateFile im Destructor macht daher bei der normalen Windows-TIniFile ebenfalls nichts. (der Aufruf ist dort nur für die Ableitungen ala TMemIniFile drin enthalten) Wenn etwas sich automatisch freigibt, dann brauch ich es nur erstellen (das muß nicht im Constructor gemacht werden, sondern kann auch erst beim ersten Zugriff passieren) und nicht wieder freigeben. -> ein eigener Destrucor ist dann nicht nötig Und wenn man etwas erst später erstellt, dann ist dafür auch kein eigener Constructor nötig. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Hi,
ich vermute auch ein Problem an anderer Stelle. Wird denn noch neben dem Lesen was anderes gemacht? Wie sieht die Datenübergabe zur / von der DLL aus? |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Hallo,
die Signatur der Methode wäre interessant. Und ich würde mal den kompletten Code auskommentieren, dann tritt der Fehler wahrscheinlich nicht auf. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Welcher Funktionen (Parameter und Rückgabewerte) hat deine DLL?
Wenn man nicht sicher stellt, dass DLL und Anwendung die selbe Instance des Speichermanagers verwenden, gibt es schnell Probleme (insbesondere Strings, Array). Ähnliches gilt für das Application-Object (Formulare, Steuerelemente). Die Zugriffsverletzung ist dann nur noch ein Symptom, das an jeder Stelle auftreten kann, obwohl die Ursache ganz wo anders liegt. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
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Hallo alle zusammen,
vielen, vielen Dank für die Fülle an Infos und Erläuterungen. Ich versuche mal in einem einzigen Post noch zusätzlich Infos zu meinem Fall zu geben. Ich hoffe, ich vergesse nichts ;) Es wurde nach dem Stacktrace gefragt, den ich gerne hier an den Post ran hänge. Und zwar tue ich das in Form des Bugreports, den ich von madExcept bekommen habe. Ich hab mal diejenigen Infos entfernt, die meiner Meinung nach nicht relevant bzw. benutzerbezogen sind und daher nicht unbedingt ins WWW müssen ;) Zur Erläuertung: die Applikation, die die DLL einbindet, trägt den namen "edmWarml.exe". Die DLL selbst hat den Namen "DynSearchDialog.dll". In dieser DLL wird ein Formular (TForm) erzeugt (Name "DynamicSearchDialog") und hierin gibt es wiederum die Prozedur "LoadIni". Und genau dort erstelle ich dann das TIniFile Objekt, arbeite damit und gebe es wieder frei; exakt so, wie ich es im ersten Post beschrieben habe. Auch wurde an anderer Stelle gefragt, ob es globale Variablen etc. gibt, ich denke, das sollte ich hier auch gleich erwähnen: nein! Das TForm-Objekt existiert übrigens nur innerhalb der DLL und da wird nichts nach außen gegeben. Sämtliche Zugriffe auf "public" Methoden des TForm-Objekts erfolgen durch entsprechend exportierte Methoden der DLL. Und auch sonst arbeite ich nicht mit globalen Variablen ;) wo es sich vermeiden lässt (ist ja nicht überall möglich, leider). Das TIniFile-Objekt existiert auch nur im Kontext der Prozedur LoadIni. Also dass da an anderer Stelle des Projekts/Codes Speicher verbogen wird, halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Das Objekt hat nur ein sehr, sehr kurzes Leben :D Und meine DLL exportiert keinerlei managed types: weder String, noch Array, noch irgendwelche Objekte. Alles ist als CDECL deklariert und wie gesagt: das IniFile-Objekt ist auch nichts, was in einer direkten DLL-Methode steht. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Hallo,
ich weiss jetzt nicht ob ich konkret weiterhelfen kann. Was ich bei so Problemen und wenn Konstruktoren oder Destruktoren fehlen mache: leite doch von TIniFile eine neue Klasse ab und verwende diese. Füge der Klasse jeweils ein Create und Destroy hinzu (mit inherited) und setze einen Breakpoint darauf. Manchmal kam es schon vor, dass man schon früher im Destroy vorbei kam als erwartet. Das spätere Free "knallt" dann zu recht. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Hallo,
Zitat:
steht da wirklich das IniFile.Free? Nun zum Ausklammern: 1. LoadIni: Code komplett ausklammern (erste Zeile ein Exit?) 2. InitSearch: Aufruf von LoadIni ausklammern |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
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Ja, in der Zeile 602 steht exakt das :) Ich hab es auch als Screenshot mal anbei mit geschickt.
Also wenn ich den Code ausklammere, dann wird auch kein Fehler kommen. Ich versteh den Sinn an der Stelle nicht so ganz. Ich mein: was ich nicht aufrufe, macht auch keine Probleme, oder? Was soll denn an der Stelle der Nutzen sein, würdest du mir das mal erläutern? |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
1.
Wenn Strings zwischen DLL und Anwendung übergeben werden, muss in beiden ShareMem eingetragen und die "ShareMem.dll" mitgeliefert werden. Alternativ kann man WideString für Parameter und Rückgabewerte verwenden (auch in Records) z.B.
Delphi-Quellcode:
Die Speicherwaltung für diese Strings erfolgt automatich durch OleAuth32, die zu Windows gehört.
function MyFunctionDDL(AParam: WideString): WideString; stdcall;
2. Wenn in der DLL TForm verwendet wird, enthält die DLL eine komplett eigenständige Kopie der VCL. Die VCL verwendet ebenfalls globale Variablen, insbesondere "Application". "Application.Handle" muss vor der Verwendung der VCL in der DLL einmalig gesetzt werden.
Delphi-Quellcode:
3.
{in der DLL, Handle der Anwendung übernehmen}
procedure InitVCL(AHandle: THandle); stdcall; begin Application.Handle := AHandle; end; {in der Anwendung, Handle der Anwendung übergeben} ... InitVCL(Application.Handle); Der Bugreport zeigt, ShowModal wird rekursiv noch einmal aus LoadIni über ProcessMessages aufgerufen. Das ist an sich schon nicht zulässig. Es scheint aber auch das "iniFile" keine lokale Variable der Methode LoadIni ist, wie es eigentlich sein sollte. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Zitat:
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AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Free prüft selbst ob die Variable bereits nil ist, dann passiert nichts.
Delphi-Quellcode:
TObject(nil).Free; // läuft problemlos
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AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
in Deinem Constructor fehlt ein
Delphi-Quellcode:
sorry .... wurde ja schon angemerkt ....
inherited Create();
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AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Um auf Blup's Post separat zu antworten:
1) Ich übergebe keine Strings. Auch keine WideStrings (auch wenn ich das hier das erste mal lese, aber ist logisch), sondern ich verwende PChar-typen. Das wird ja an unterschiedlichen Stellen so empfohlen, nicht zuletzt im Text des Code-Wizards: Zitat:
3) Ob du es glaubst oder nicht, es IST eine lokale Variable. Ich poste mal den gesamten Code:
Delphi-Quellcode:
Und bei dem "ShowModal" sollte man sich nicht verwirren lassen :) Das muss ich aber glaub genauer erklären. Im Interface zur Dll (Unit-Name "DynamicSearchDialogDllInterface") gibt es eine Methode, die "ShowModal" heißt. Diese wiederum ruft die aus der DLL exportierte Methode "ShowModal" auf (Unit-Name "DynSearchDialog"). Und in dieser Methode wird dann das tatsächliche "ShowModal" des TForm-Objekts aufgerufen (Unit-Name "DynamicSearchDialog"). D.h. ShowModal wird tatsächlich nur einmal aufgerufen, allerdings gibt es davor noch andere Methoden, die halt exakt so heißen. Hat was mit der Integration zu tun, ich wollte halt nicht, dass alle Entwickler ihren Code anpassen müssen, wenn sie auf die DLL umsteigen wollen; oder zumindest nur ganz gering anpassen müssen :P
procedure TFormDynamicSearchDialog.LoadIni;
var iniFile: TIniFile; sec: String; begin if FIniFile <> '' then begin sec := 'Search'; iniFile := nil; try iniFile := TIniFile.Create(FIniFile); miSqlLinkCmdAnd.Checked := iniFile.ReadBool(sec, miSqlLinkCmdAnd.Name, true); miSqlLinkCmdOr.Checked := iniFile.ReadBool(sec, miSqlLinkCmdOr.Name, false); if miSqlLinkCmdAnd.Checked then FSqlLinkCmd := slcAnd else if miSqlLinkCmdOr.Checked then FSqlLinkCmd := slcOr; case iniFile.ReadInteger(sec, pcMain.Name, 1) of 0: tbFavourites.Click; 1: tbExpert.Click; 2: tbFavourites.Click; end; finally if iniFile <> nil then iniFile.Free; end; end else begin // if no INI has been defined, set SQL link command as default here miSqlLinkCmdAND.Checked := true; FSqlLinkCmd := slcAnd; end; end; |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Wenn ich da mal noch einen Einfall anmerken dürfte. Ihr seht ja, dass ich die Ini-Datei-Instanz erzeuge, aber dafür einen im klassenweiten Kontext gültigen Wert verwende (FIniFile). Wie verhält sich das bei Ini-File-Objekten, wenn mehrere Instanzen auf ein und dieselbe physische Ini-Datei zugreifen? Wird da intern nur eine gültige Instanz erzeugt (so wie bei Interfaces) oder sind das mehrere Instanzen, deren Dateioperationen über eine Art Mutex synchonisiert werden?
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AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Zitat:
Ihr glaubt gar nicht, wie häufig ich schon bei Konstruktor-Aufrufen Exceptions bekommen habe; daher stehen die immer innerhalb des Try-Blocks. Und ich unterscheide nicht zwischen System-Klassen und "eigenen", da wirst ja sonst kirre! Und v.a. bringst du so was keinem Azubi bei ;) Und eine schlechte Idee ist es auch nicht, wenn man Konstruktoren "absichert"; da sind schon die dollsten Sachen bei passiert! Vorm Destruktor auf NIL zu prüfen, i.O., das sehe ich ein, das mag bei Delphi durchaus so geregelt sein, aber wer aus der C++ Ecke kommt, gewöhnt sich ganz schnell an, Objekte vorm Zerstören auf Gültigkeit zu prüfen :) Und auch hier unterscheide ich nicht: das mach ich im besten Fall immer so, dann kann ich's im Zweifelsfall auch nicht vergessen. Routine, Routine, Routine... |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Zitat:
Exception-Klasse EOSError mit Meldung System Error. Code 1400. Ungültiges Fensterhandle. Application war auch zu Beginn nicht verfügbar, da die Unit Vcl.Forms nicht eingebunden war. Ich möchte jetzt sicher gehen, dass ich das korrekt verstanden hab: das soll schon in der DLL gesetzt werden, richtig? Nicht erst "während" des Konstruktors des eigentlichen TForm-Objekts? Da wäre es meiner Meinung nach nämlich zu spät, aber ich will da lieber nochmal nachfragen. Das sieht jetzt ungefähr so aus:
Delphi-Quellcode:
// In der DLL
procedure CreateSearch({... ;} AHnd: THandle); cdecl; begin Application.Handle := AHnd; // hier ist das ja korrekt oder? FDynamicSearchDlg := TFormDynamicSearchDialog.Create({...}); // hier als Parameter wäre zu spät, richtig? // usw. end; // Im DLL-Interface (-> außerhalb der DLL, in der EXE drinnen sozusagen) CreateSearch({...;}, Application.Handle); |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Zitat:
Du kannst ja außen herum noch einmal ein try..except setzen oder ähnliches, wenn du die Fehlerursache im Konstruktor nicht abstellen kannst, aber beim try..finally darf die Erstellung des Objekts aus dem genannten Grund nicht im try-Block stehen. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Zitat:
Das was du jetzt erwähnst, würde ja bedeuten, dass der "eigene" Konstruktor zwar abgebrochen würde, der vom TObject aber nicht. Wie himitsu in einem vorherigen Post erläutert hat, beginnt die Erzeugung des TObjects tatsächlich ja schon vor dem "begin". D.h. "eigene" Klassen machen nach dem
Delphi-Quellcode:
noch eigenes Zeug, was dann u.U. eine Exception auslöst. Wenn das passiert, wird doch dann ein Memory Leak existieren, oder? Ich muss also, um diesen Leak zu eliminieren, irgendwo ein Free aufrufen, damit zumindest das TObject (und je nach Vererbung auch alle höheren Instanzen) wieder sauber zerstört wird.
inherited Create
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AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Zitat:
Da dein Formular von TForm abgeleitet ist, muss die Unit Forms zumindest da schon eingebunden sein. ![]() Modale Formulare vorher zu erzeugen und nur bei Bedarf anzuzeigen ist in der Regel nicht sinnvoll. Diese werden häufig nach diesem Schema benutzt:
Delphi-Quellcode:
Wenn tatsächlich im Contructor ein Fehler auftreten kann, sollte man das zusätzllich mit try..except absichern.
procedure ShowMyDialogForm(var AMyData: TMyData): Boolean;
var F: TMyDialogForm; // globale Variable ist für Dialoge nicht erforderlich begin F := TMyDialogForm.Create(nil); // Owner = nil, wir übernehmen selbst die Freigabe des Dialogs try {Daten übergeben zur Anzeige/Bearbeitung z.B.} F.Data := Copy(AMyData); Result := (F.ShowModal = mrOk); {geänderte Daten übernehmen} if Result then AMyData := Copy(F.Data); finally F.Free; end; end; F wird dann nicht zugewiesen und der Resourcenschutzblock try..finally komplett nicht durchlaufen. Man solllte Objekte immer auf der Ebene freigeben, wo diese auch erzeigt wurden, insbesondere aber nur an einer Stelle. |
AW: Zugriffsverletzung beim Zerstören der TIniFile-Instanz
Parameter als PChar sind problemlos verwendbar, solange die übergebenen Zeichenketten in der DLL nicht verändert werden.
Wieder auf String casten und dann verändern ist nicht zulässig. Rückgabewerte aus der DLL als PChar sind problematisch. Solange der Rückgabewert auf eine Constante oder einen Resourcestring verweist, ist das ok.
Delphi-Quellcode:
function MyDLLFunction(): PChar;
const sc = 'ConstText'; var s: string; begin s := MyInternFunction; Result := PChar(s); // unzulässig da "s" nach verlassen der Funktion eventuell nicht mehr existiert // <- wenn Referenzzähler von s auf 0 fällt, wird der String freigegeben, Result enthält einen ungültiger Zeiger s := sc; Result := PChar(s); // zulässig da "s" auf eine Konstante verweist // Referenzzähler von String-Konstanten ist immer -1 end; |
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Zitat:
Man muss nur darauf achten, dass auf beiden Seiten das gleiche PChar verwendet wird, oder besser gleich auf beiden Seiten PAnsiChar oder PWideChar, dann ist es eindeutig. |
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Kannst du vielleicht ein Beispielprojekt erstellen, das nur die DLL-Funktion aufruft? Wenn dann der Fehler noch passiert, kannst du ja vielleicht alles aus der DLL herauswerfen, das du nicht posten möchtest, solange der Fehler noch auftritt.
Denn mit einem funktionierenden Beispiel ließe sich das Problem hier sicher ganz schnell lösen. Zitat:
Der Vorteil, den du in diesem Konstrukt siehst, ist zwar nachvollziehbar, kann aber in der Realität nie (!) eintreten. Deshalb sollte man sich besser an den Standard halten. Der hat schon seinen Sinn. |
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Zitat:
Ich hab jetzt aber dort, wo ich den Erben von TForm instanziiere, das Obkekt Application verwenden sollen und da brauchte ich bisher die Unit Vcl.Forms noch nicht. Daher hab ich sie jetzt erst eingebunden. Aber wie ich ja sagte: ich erhalte eine invalid handle value Exception. Und das während der Konstruktion des Objekts TFormDynamicSearchDialog. Ich glaub es war bei der Erzeugung des PageControl-Components, bin mir aber nicht mehr sicher. Was mache ich denn jetzt damit? Die Hauptapplikation ist ja die EXE-Anwendung und die läuft natürlich schon. Oder hast du damit gemeint, dass ich das Handle-Value nach der Erzeugung des Objekts TFormDynamicSearchDialog erst setzen soll? Zitat:
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Zitat:
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Zitat:
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Zitat:
Delphi-Quellcode:
program Project769;
{$APPTYPE CONSOLE} {$R *.res} uses System.SysUtils; begin try TObject(nil).Free; Writeln('Geht doch'); except on E: Exception do Writeln(E.ClassName, ': ', E.Message); end; Readln; end. |
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Ich meine mich zu erinnern, ein ähnliches oder gar gleiches Problem mit "Invalid handle" Exceptions gehabt zu haben gehabt zu haben, als ich ein Formular in einer DLL erzeugt hatte. Die Klasse TForm greift an bestimmten Stellen auf das TApplication-Objekt zu. In der DLL ist aber nie eine Instanz dieses Objekt erzeugt worden, und daher ist Application.Handle (und Application.MainFormHandle) nicht gesetzt und daher ungültig, wahrscheinlich 0. Daher musst du beim Erzeugen der Form in der DLL ein gültiges Handle an TForm.WndParent übergeben und damit indirekt Application.Handle befüllen.
Siehe auch ![]() Grüße Dalai |
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Dann kommt der Fehler aber nicht wegen dem NIL.
Bei NIL wird nichts gemacht, so wie es sein soll. Sollte es nicht nil sein und in dem Objekt, was eventuell auch ein ungültiger Zeiger sein könnte, stimmen irgendwelche Zeiger/Handle nicht, dann ist das kein Problem von Free oder FreeAndNil. Zitat:
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Zitat:
Und was ich auch ausschließen kann, war meine Vermutung, dass der parallele Zugriff auf eine einzige physische Datei durch mehrere Instanzen des TIniFile-Objekts zu Problemen führen würde. Hab mir da eine Test-Applikation geschrieben mit 4 Timern drauf und die haben in die eine Ini-Datei problemlos geschrieben. Zwei Zeitstempel waren sogar auf die Milisekunde identisch, also irgendwie ist das schon synchronisiert; zumindest bei EXE-Projekten. Ob das bei DLL-Projekten auch so ist, das wissen nur die Götter des Olymps ;) |
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Zitat:
Delphi-Quellcode:
?
TObject(nil).Free;
Delphi-Quellcode:
Ein Unterschied wäre das hier:
var
fObject: TMyObj; begin fObject := TMyObj.Create; try fObject.Trallalla; finally fObject.Free; end; fObject.Free; //was passiert hier? end;
Delphi-Quellcode:
var
fObject: TMyObj; begin fObject := TMyObj.Create; try fObject.Trallalla; finally fObject.Free; fObject := nil; //Ein kleiner, aber feiner Unterschied end; fObject.Free; //dann passiert nichts. end; |
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Das ist aber auch völlig unterschiedlicher Code. Eine Instanzvariable, die nil ist, verursacht beim Aufruf von Free keinen Fehler (im Gegensatz zu Destroy). Darum ging es in der Aussage.
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Zitat:
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Zitat:
Wenn die Referenz nicht nil ist, knallt es mit oder ohne Assigned ggf., ist sie nil, knallt es in beiden Fällen nicht. |
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Zitat:
Ich verwende jedenfalls nie Object.Free sondern immer FreeAndNil(Object). Mir sind solche AVs beim Free auch gut bekannt, die treten gerne mal auf wenn es an anderer Stelle vor dem Free einen Speicherüberlauf gegeben hat. Noch ein Gedanke: Ist PChar hier überhaupt gleich PChar aus der Hostanwendung? Stichwort PAnsiChar und PWideChar... |
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Ob Free oder FreeAndNil macht keinen Unterschied, denn FreeAndNil ruft auch nur Free auf.
Außer dass FreeAndNil eigentlich NilAndFree heißen müsste, da es zuerst die Variable auf NIL setzt und danach Free aufruft. Das Einzige, wo FreeAndNil anders arbeiten könnte, als wie Free, das wäre im Nextgen, wo dabei auch noch die Referenzzählung mitspielen würde, wobei dort Free ja eigentlich garnichts macht. (dessen Inhalt ist dort deaktiviert) |
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