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Unit-Test für private/protected Member?
Hi Leute,
da ich zur Zeit versuche mir (möglichst) sauberen Code beizubringen, wollte ich gern auch Tests für mein Projekt schreiben. Sehr interessant ist dazu übrigens das Video von Nick Hodges ![]() Soweit so gut. Habe also angefangen für meine Klasse einen Test (mit DUnitX) zu schreiben. Nun kam aber recht schnell ein Problem für mich auf: wie teste ich private Methoden? Oder wie prüfe ich den Inhalt von privaten Feldern? Im Video sagte Nick "Only test the code that you want to work properly" — und naja, irgendwie will ich schon, dass auch private Methoden korrekt funktionieren. ;) Ich hatte schon überlegt jeweils ne Klasse abzuleiten und darin dann eine öffentliche Zugriffsmethode auf die privaten Member zu erstellen. Aber ich denk das ist von hinten durch die Brust ins Auge. Kann ja nicht Sinn und Zweck sein. Zumal dann die Übersichtlichkeit wohl stark leidet. Eine zweite Idee: Die TestFixture-Klasse statt von TObject von der zu testenden Klasse ableiten und so Zugriff auf die protected-Member bekommen. Aber das ist ja nochmal widersinniger: von allem guten OOP-Geistern verlassen, müsste die Klasse sich selber vorbereiten, testen und wieder freigeben. Ist ja gruselig. :pale: Daher meine ratlose Frage an euch: wie testet man denn nun am besten private/protected Member (mit DUnitX in meinem Fall) auf korrekte Funktionsweise? Wie löst ihr das? |
AW: Unit-Test für private/protected Member?
Also meine Gedanken dazu sind folgende: Die privaten Member sind ja hoffentlich nötig, um public zu einem Ergebnis zu kommen, korrekt? Wenn das Ergebnis nach aussen also stimmt, und alle privaten Member wirklich sinnvoll gebraucht werden, dann ist doch alles in Butter.
Sherlock |
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.. die private/protected Methoden werden nur durch die public Methoden genutzt.
Werden die dann nicht getestet wenn die public Methoden getestet werden? Grüße Klaus |
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Würde Delphi Namensräume kennen und einen zusätzlichen Sichtbarkeitsmodifikator (neben public, protected und private) anbieten für "Alles was in meinem Namensraum ist darf das sehen" würde man die Testklasse in den gleichen Namensraum packen und könnte alles mit dem "package"-Sichtbarkeitsmodifikator auch testen :stupid:
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Das Testen von privaten Methoden sollte implizit durch das Testen von public methods passieren. Teste das Verhalten einer Klasse, nicht ihren Code.
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Man kann sich das auch so vorstellen: Schreibe die Tests so, daß du die zu testende Klasse durch eine andere Klasse ersetzen kannst, die das gleiche Interface bereitstellt und die gleiche Funktionalität hat. |
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An sich habt ihr schon recht: durch das Testen der public Methoden wird implizit auch der Rest getestet. Aber zur Lokalisierung von Fehlern wäre es ja doch einfacher, wenn man gleich weiß, wos kracht als wenn man in der Public-Methode dann erst debuggen muss, bei welcher Aktion es denn nun warum genau kracht? Ginge ja auch in Richtung möglichst hoher Code Coverage vom Test, oder?
Aber gut, ich werds wohl wirklich so machen: Verhalten testen und nicht Code. (Der Satz stellt Unit-Tests für mich gleich in einem ganz anderen Licht dar. :idea: ) Klingt am vernünftigsten – es spart das Gebastel mit den private/protected Membern und es verkürzt den effektiven Code, da ich nicht jede Funktion einzeln testen muss. |
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Naja genau betrachtet ist es eher ein "Unit-private", aber vom Prinzip her funktionierts genauso. Wenn du zwei Klassen in der selben Unit deklarierst, kannst du ohne Probleme gegenseitig auf private Felder zugreifen. Wenn du das verhindern willst, musst du sie als strict private deklarieren. |
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Man könnte das "private" und "protected" mit einer Compiler-Direktive zu "public" machen. Das ist zwar mehr "Methode Brechstange", aber geht. :thumb: |
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Soweit mir bekannt, sollte es aber im Moment zum Glück keine größeren Probleme mit widerspenstigen Daten geben: alles hübsches XML in regelmäßiger Form. Und ich hoffe, das bleibt auch so. :lol: |
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Auch das Aufteilen der Klasse bringt da nichts mehr. Es geht nicht um den Umfang der Klasse, sondern wie kompliziert die Logik ist, die umgesetzt wird. Weiterhin gibt es Unstetigkeiten, die man mit einfachen setzen von Eingangsvariablen, nicht mehr treffen kann. (also mit vertretbaren Aufwand) |
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Es stimmt dass bei steigender Komplexität auch das Testen schwieriger wird. Dabei wird das Testen in diesen Fällen umso wichtiger, genauso wie sauberer, übersichtlicher, wartbarer - und eben testbarer - Code.
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Code:
entsprechend muss transferToState getestet sein, aber dann sollte das Problem auch lösbar sein.
testInstance = TestClass.create('testValue');
testInstance.doSomething('withTestValue'); testInstance.testTargetMethod('anothertestvalue'); |
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Ich würde den Ansatz von Zacherl bevorzugen.
In C# haben wir die Möglichkeit genutzt, Klassen als "partial" zu definieren. Die Unit-Tests haben dann einfach die Klasse ergänzt. Da Delphi alle Methoden einer Klasse in einer Quelldatei erwartet, sehe ich als einzige Möglichkeit, die Unit-Tests dort ebenfalls hineinzuschreiben. Im Relase lassen sich die Bereiche ja per ifdef ausblenden. Ganz schlecht wäre m.E. Code im Unit-Test-Fall zu modifizieren, da läuft man ganz schnell Gefahr, etwas Anderes zu testen als den Programmcode. Und - ein Unit-Test soll eine Methode testen, das ist in der Regel nicht eine komplexe Funktion, die gerade noch public erreichbar ist. |
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Wichtig ist, das man Sperenzchen wie Threads und solchen Schnickschnack soweit wie möglich vermeidet, denn so ein Zeugs ist verdammt schwer zu testen. Wenn man Threads benutzen muss, dann am besten mit einem fertigen Framework, wie einer Jobqueue, Workerthreads oder ähnlichem. Überhaupt sollte alles, was die heile testbare Welt verlassen kann (eine 'Unit'), gekapselt werden, also nicht wie wild SQL-Befehler absetzen, wo es gerade passt oder eine Verbindung zu einer anderen Dimension herstellen. |
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Unter dem Aspekt, dass Klassen in der selben Unit gegenseitig auf private und protected Felder zugreifen können, hatte ich es mal folgendermaßen realisiert:
In der Hauptunit implementiert man sich die RegisterUnitTest Funktion im Optimalfall so, dass alle Testobjekte in einer Liste abgelegt werden, die man dann beim großen Test einfach sequentiell durcharbeitet. |
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Zitat:
Es gibt für jede Spezifizierung einer Klasse mehrere korrekte Implementierungen. Ein Unit-Test soll nicht prüfen ob eine bestimmte dieser korrekten Implementierungen verwendet wurde, sondern ob es sich überhaupt um eine korrekte Implementierung handelt, und beschreibt bei falschen Implementierungen, welche Verhaltensanforderung nicht erfüllt wurde. Zitat:
Mein Beitrag ging darauf ein, dass das Erreichen dieses Zustandes auch mit Hilfe von bereits getesteten Methoden der Klasse geschehen kann. Zitat:
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Das Testen der
Delphi-Quellcode:
und
private
Delphi-Quellcode:
Methoden ist in meinen Augen völliger Unfug. Wie die Klasse intern funktioniert ist sowas von egal, sie muss lediglich nach aussen so reagieren, wie vereinbart und durch die Unit-Tests sichergestellt wird.
protected
Wird die Klasse irgendwann mal umgestaltet (bei gleicher Aussenwirkung) dann fliegt einem sofort der Unit-Test um die Ohren obwohl die Anwendung damit weiterhin zurechtkommt (für die hat sich ja nichts verändert). Der Unit-Test hat auch immer nur eine bedingte Aussagekraft und ist nicht die Lösung für alle Probleme der Programmierwelt. Sicherheitslücken, Speicherlecks, etc. kann man damit nicht entdecken. |
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Delphi-Quellcode:
Klar, ich kann die Liste von außen übergeben. Klar. Ich kann die Liste auch selbst speichern. Aber -verdammt- so lautet der Auftrag und die Spezifikation. "Die Methode lädt eine Liste, modifiziert die Elemente nach Schema F und speichert sie wieder ab".
Procedure TFoo.PublicMethodToTest;
var list : TSomeList; Begin list := PrivateLoaderOfTheList(); for item in list do PrivateModifierOfItem(item); PrivateSaveTheList(); End; Wäre doch viel einfacher, wenn ich den 'PrivateModifierOfTheItem' testen könnte. Das der das für alle Elemente einer Liste macht, sieht ein Blinder mit nem Krückstock (<= Legitimer Pragmatismus). Wenn alle Methoden halbwegs sichbar sind, kann ich die vielleicht sogar mocken und spar mir den Pragmatismus mit einem 5-Zeiler. Soll ich nun den 'PrivateModifierOfTheItem' in eine extra Klasse auslagern, nur damit man den Testen kann? Ist doch bescheuert und außerdem wären wir dann wieder bei der prozeduralen Programmierung, die eigentlich seit 25 Jahren out ist. Ich glaube, hier ist die Frage des TE berechtigt. Ich würde diese Methode 'PrivateModifierOfItem' protected machen, einen TestklassenWrapper deklarieren, der die Methode public macht und das dann über den Testwrapper testen. Nicht 100% clean, weil ja der TestWrapper getetstet wird und nicht die Klasse selbst, aber das ist ok. |
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Zitat:
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@Dejan Vu:
Irgendwo wird aber diese Klasse mit der Außenwelt reden, wird Daten bekommen haben und irgendwelche Daten ausgeben. Und darüber kann sehr wohl getestet werden, ob deine Methode, die intern rumwurschtelt, richtig gearbeitet hat. Und dazu muss man keine Interna nur für Unittest Zwecke offen legen. Nicht umsonst ist Clean Code kein Selbstzweck, sondern u.a. dazu da ![]() |
AW: Unit-Test für private/protected Member?
Hallo,
"Die Methode lädt eine Liste, modifiziert die Elemente nach Schema F und speichert sie wieder ab". OK. Die Methode lädt eine Liste -> Dateiname wird beim Test übergeben, damit kann der Test eine "Liste" bauen, die er kennt modifiziert die Elemente nach Schema F -> interessiert hier nicht, es muss eine Public-Methode "ModifiziereNachSchemaF" geben, die ruft der Test auf und speichert sie wieder ab -> aha, wir haben die Änderung, also lädt der Test die Datei und prüft, ob die Änderung korrekt ist Alles andere ist bereits gesagt, Tests sind BlackBox-Tests, wie die Klasse das intern macht, hat den Test nicht zu interessieren. Aber: Liegt die Test-Klasse in der gleichen Unit, wie die zu testende Klasse, kommt sie dann nicht an die private's ran (das wäre quasi eine "friend"-Implementation. Heiko |
AW: Unit-Test für private/protected Member?
Wie ich die Klasse testen würde, muss ich ja keinem erzählen. Und das die Klasse so testbar ist, auch nicht. Der einfachste und den Code am wenigsten verändernde Weg wäre der, die private Methode zu testen. Alles andere würde Mocking bedeuten, oder Refactoring, oder beides. Wenn ich entsprechende Helfe habe: Super, die Load-Methode gemockt, um ein Element zu liefern, die Save-Methode deaktiviert und fertig.
Aber ohne Mocking? Die Aussage war 'private Methoden müssen nicht getestet werden' und ich habe ein Beispiel gebracht, wo das doch sinnvoll wäre. Es ist ja nicht so, das man jeden Tag seine Klassen so schreiben kann, das man sie super testen kann. Meist ist es so, das man legacy Code hat, und nachträglich Tests erstellen muss, um das Kartenhaus zu stabilisieren. Und das man ausgelieferten Code nicht einfach mal so umschreibt, um ihn testbar zu machen, versteht sich ja von selbst. Modifizierer ändern geht gerade, aber selbst bei einem Refactoring würde ich 2x überlegen, ob ich das mache. Also: Die Klasse *sieht* so aus und ich kann die Methode, die die Liste erstellt, nicht mocken. Weil ich nichts zum mocken habe, verdammt. Also, was bleibt? Die private Methode testen. Und wie teste ich die? Womit wir wieder beim Thema wären. :mrgreen: Zitat:
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Nur mal so: Wenn ich testbaren Code schreibe, würde ich eine TItemModifier-Klasse bauen, und diese separat testen. Aber wenn ich diesen Code, so wie er ist, testen müsste, würde ich den 'PrivateModifierOfItem' protected machen, eine Testklasse drumherum bauen und diese testen. Das ändert die Funktionalität garantiert nicht. Testcode neben dem zu testenden Code ist blöd. Das sollte man nicht machen. |
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Zitat:
Im Testcode sollten die wohl aktiviert sein :wink: |
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Haaaalt, stop! Lasst uns bitte nicht vom Thema abdriften sondern uns nochmal vor Augen holen, was die Frage und Ausgangslage im ersten Post war (Markierungen von mir):
Zitat:
![]() Und da steht meine Aussage: Clean Code bedeutet testbarer Code, testbarer Code bedeutet in Isolation testbarer Code, in Isolation testbarer Code bedeutet öffentliche API und nix anderes |
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Hallo,
also sorry, ich habe es nicht begriffen! Wo ist denn nun das Problem? Es gibt eine Klasse, die wird von einem Programm benutzt. Das Programm muss also die Klasse mit Daten füttern. Als Ergebnis liefert die Klasse irgendwas zurück. Wo ist das Problem? Die Testaufgabe muss doch heißen "Funktioniert die Klasse?" Heiko |
AW: Unit-Test für private/protected Member?
Zitat:
Ja, wer einen Haufen Mist als Legacy-Code hat, kann Clean-code-Paradigmen nicht immer folgen - da kann man dann auch nichts anderes machen als den Haufen durch Tests höher stapeln, und sich baldmöglichst um ein Refactoring kümmern. |
AW: Unit-Test für private/protected Member?
Korrekt. Man muss wirklich unterscheiden zwischen:
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