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Dr. Guttenberg, Plagiate und ich
Ich habe ein kleines Problem, ich will etwas schreiben. Aus diesem Grund habe ich in verschiedenen Quellen gelesen um mir das Wissen anzueignen. Und nun das Problem: nachdem ich alle Quellen gelesen habe stellte ich fest, dass fast alles was ich fabriziert habe mit den Quellen übereinstimmt. Ist doch verrückt, oder? Aber wo fängt es an ein Plagiat zu sein? Das ist wie mit dem Kuchenrezept: man nehme Mehl, Zucker, Eier… Das ist etwa 50% von einem Kuchenrezept, und egal welchen Kuchen man macht, die Hälfte des Kuchens ist ein Plagiat.
Vor einiger Zeit hat sich ein Bekannter von mir ein Programm aus den USA für 40$ gekauft. Laut Homepage haben die das Programm 1 Millon mal verkauft, macht etwa 40 Millionen Dollar (Moment, ich zähle es noch mal nach… stimmt). Ich glaube nicht, dass es eine Bösartigkeit meinerseits war, aber nachdem ich es auch mal testen wollte und feststellten musste wie sehr sie ihr Schätzchen schützen, habe ich es, statt zu cracken, einfach nachprogrammiert. Ein wenig Paranoia erkennt man da schon: zuerst muss man das Programm auf der Homepage bezahlen, dann erhält man einen Link und einen Code per Email, dann kann man das Programm laden und installieren. Aber noch kann man es nicht starten. Nun muss man den Code in das Programm eingeben und zuletzt sich mit einem Server verbinden lassen um den Code zu überprüfen und das Programm freizuschalten. Erst dann kann man das erste Mal das Programm starten. Nun programmiere ich es seit drei Tagen nach und bin eigentlich fertig. Es wäre schon gestern fertig, aber mir fallen permanent Verbesserungen ein, also zieht es sich noch etwas hin. Sonst aber funktioniert das Programm. Mein Programm ist also keine Kopie, es ist sogar etwas besser. Meine erste Frage ist eigentlich eher eine Bitte um Bestätigung. Soweit ich weiß gibt es auf Software Ideen selbst keinen Schutz. Ich kann MS Office 2010 nehmen und es optisch und funktional nachprogrammieren (was die Chinesen übrigens gemacht haben: siehe Kingsoft Office Suite). Stimmt das? Es geht nicht um Quellcodes oder geschützte Algorithmen, sondern nur eine Funktionskopie eines Programms. Nach meinem Wissen darf man jedes Programm kopieren. Nicht falsch verstehen, ich will keinem die Butter vom Brot klauen, aber die haben es zu gut gesichert, also habe ich es nachprogrammiert und nun habe ich es. Die Frage ist wie es Rechtlich aussieht. Dass die Chinesen MS Office nachprogrammiert haben ist das eine, das es bei heise kostenlos zum laden gibt auch, die Frage ist wie legal ist es? Also das ist die Frage #1: darf man ein Programm nachprogrammieren? Nun zu Frage #2 und somit zurück zum ersten Absatz. Die Software alleine ist 4/5 des Programms. Das letzte Fünftel sind die Beispieltexte. Zwar habe ich mir einiges zum Thema angelesen, ich habe aber auch beim Bekanten ein Blick auf die Software geworfen. Dass dabei die Formulierungen im Kopf bleiben ist ja klar. Und egal was ich mache, meine Formulierungen sehen einfach ähnlich aus (zwar deutsch, aber ähnlich wie die englischen original Texte). Man kann das aber auch schlecht anders schreiben. Selbst wenn ich ein Jahr vergehen lasse, werden sie ähnlich aussehen, denn man kann die kaum anders formulieren. Das Programm zu kopieren ist eine Sache, aber wenn auch die Beispieltexte gleich sind, dann wirkt das Programm schon sehr gleich. Ok, ich kann das Programm auch ohne Texte ausliefern und es jedem überlassen sie selbst zu schreiben. Eigentlich macht es wahrscheinlich jeder, mein Bekannter hat es auf jeden Fall gemacht. Erstens hat er es in seinem Sinn geschrieben und zweitens hatte er keine Lust permanent die englischen Texte zu lesen. Allerdings ist es eine Sache ob einer die Texte ergänzt/neu schreibt, weil sie nicht in seinem Sinn sind, und nichts mitzuliefern. Denn egal wie schlecht die Beispieltexte sind, sie sind ein Becken für eigene Ideen. Und das ist das zweite Problem: wie nahe können Texte ähnlich sein? |
AW: Dr. Guttenberg, Plagiate und ich
Zitat:
Ein allgemeines Patent auf eine Textverarbeitung wird es wohl nicht geben, aber auf einzelne Teile oder Lösungen könnte ich mir schon vorstellen. Microsoft hat bestimmt welche auf Word, aber nicht auf das Konzept Textverarbeitung. ![]() Auf der anderen Seite steht daa Urheberrecht. Das ist das, was Du geistig geschaffen hast. (Patent ist was schon immer da war und von Dir entdeckt wurde). Z.B. ein Quellcode oder eine bestimmte Optik der Programmoberfläche. Es muß aber auch schutzwürdig sein. ![]() Ich würde meinen, dass man Programme nachprogrammieren kann. Es sollte aber nicht gleich aussehen und man sollte nicht gleich ganze Teile des Quellcodes nutzen. Aufpassen muß man natürlich auf Patente, was großere Firmen immer irgendwo haben. Damit führen die ganze "Kriege" siehe Apple. Zitat:
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Gleiche Sache bei OpenOffice und LibreOffice. Auch das GNU-Projekt hatte bisher keine rechtlichen Probleme, obwohl man fast ganz UNIX nachprogrammiert hat. Disclaimer: Ich bin kein Anwalt und meine Rechtskenntnisse sind durchaus löchrig. |
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Um mal auf den Guttenberg zurück zu kommen. Bei einer Doktorarbeit nimmt man eigentlich bestehendes Wissen und entwickelt daraus etwas neues. Und da zitiert man natürlich auf was seine eigene Idee basiert. Das hat auch Guttenberg gemacht. Sein Fehler war nur, dass er das, was er zitiert nicht kenntlich gemacht hat und somit den Anschein erweckt hat es wäre sein geistiges Eigentum.
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Das ist aber nur 21, also die halbe Wahrheit. Die paar Passagen, die ich mir online angeschaut habe, waren geringfügig geändert (meist einzelne Worte oder Daten), so dass es eigentlich auch keine Zitate ohne Kennzeichnung mehr waren. Dies lässt auf Absicht schließen und hat wohl letztendlich zu den bekannten Folgen geführt.
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Zitat:
Du hättest einen 100% Gutti wenn du deine Programm Basierend auf GPL-Sourcen erstellt hättest. Kleine kosmetische Anpassungen durcgeführt hast damit ein einfaches Quellcode-Suchprogramm da nix findet. Der erweitertes Guttenberg-Verdacht wäre auch wenn du jemand beauftrag hättest der das für dich so gemacht hätte. |
AW: Dr. Guttenberg, Plagiate und ich
@Jens01 und implementation
Zuerst zum Punkt der Patentierbarbeit. Einen Paten zu haben ist wohl eine Sache, aber ich glaube nicht, dass man es verschweigen darf. Damit meine ich, dass es klar ersichtlich sein muß, dass es sich um ein patentiertes Produkt handelt. Und was mein Produkt angeht sehe ich weder auf der Homepage noch sonst wo ein Patenthinweis. Und ich kaufe mir nicht das Produkt um zu prüfen ob in der Statuszeile ein Patenthinweis steckt. Nun zum Aussehen. Ja, das Programm ist zurzeit eine 90% optische Kopie, aber nicht lange. Ich muß und werde es umstellen, denn da kommen paar Erweiterungen dazu. Es wird ähnlich, aber später anders aussehen. Trotzdem, eine Editor bleibt ein Editor, und Speedcommander ähnlich dem NC. Was Lame angeht, so ist das Problem wohl alt, allerdings ghet es, soweit ich mich erinnern kann, weniger um ein Softwarepatent, als um den Algorithmus. |
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Na, Popov, diese Fragen kommen mir aber doch sehr danach vor, daß ich diese Problematik heute mittag in einer anderen Diskussion einwarf. ;-)
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AW: Dr. Guttenberg, Plagiate und ich
ganz kurz:
Ein Patent bekommt man zuerteilt. Ohne Antrag läuft da nichts. Ein Patent ist gewerblicher Rechtsschutz. Also Du mußt mit einer Sache Geld verdienen (wollen) damit Du mit einem Patent kollidieren kannst. Ein US-Patent hat in Deutschland keine Wirkung und umgekehrt. Wer ein Patent hat, muß es auch durchsetzen (wollen). Dies ist der Punkt an dem die RA ins Spiel kommen. Das Urheberrecht hat man sobald man etwas "erstellt" hat. Rein theoretisch auch für 5 Eier, 600gr Mehl ... Gruß K-H |
AW: Dr. Guttenberg, Plagiate und ich
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