RecordCount vs. count(*). Was ist schneller?

[Jumpy]

Hallo,

angenommen ich muss wissen, ob ein bestimmter Eintrag in einem bestimmten Feld einer Tabelle mindestens einmal existiert. Was ist dabei der bessere/schnellere Weg? Ist jetzt zwar zur Zeit eine theoretische Frage für mich, aber ich brauch so einem Mechanismus des öfteren und mach es mal so, mal so. Will aber mal einen einheitlichen optimalen Weg da suchen.

Im folgenden ist Quelle eine TADOQuery:

Variante 1: count(*)

Delphi-Quellcode:

function exists:Boolean;
begin
  Quelle.Close;
  Quelle.SQL.Text:='Select count(*) From myTable where myFeld = ''blub''';
  Quelle.Open;
  Result:=Quelle.Field[0].AsInteger>0;
  Quelle.Close;
end

Variante 2: count(IrgendeinFeld)

Delphi-Quellcode:

function exists:Boolean;
begin
  Quelle.Close;
  Quelle.SQL.Text:='Select count(myFeld) From myTable where myFeld = ''blub''';
  Quelle.Open;
  Result:=Quelle.Field[0].AsInteger>0;
  Quelle.Close;
end

Variante 3: RecordCount

Delphi-Quellcode:

function exists:Boolean;
begin
  Quelle.Close;
  Quelle.SQL.Text:='Select * From myTable where myFeld = ''blub''';
  Quelle.Open;
  Result:=Quelle.RecordCount>0;
  Quelle.Close;
end

Was ist eurer Meinung nach die optimalste Methode?
Gibts vllt. noch weitere Möglichkeiten, das schnell zu ermitteln?
Würden Indizes da was beschleunigen können?

[Sir Rufo]

Einfache Überlegung

1. Geschickte Indizes beschleunigen den Zugriff auf die Daten. Gibt es für die Felder im WHERE einen Index dann wird eben nur dieser durchsucht
2. Bei SELECT * FROM werden alle Datensätze übertragen, bei SELECT COUNT(*) FROM wird nur ein (sehr kleiner) Datensatz übertragen

[jobo]

Also ein Count(*) zwingt die Engine ja, alles durzuorgeln.
Select dagegen scheint mir sanfter. Vlt noch ein first rows hint spendieren, dann weiß der Optimizer, worums geht.
Dann wäre da noch rownum < 2, bin mir aber nicht sicher, ob das (in Kombi mit dem Hint) wirklich dann den vollen Aufbau des Cursors verhindert.

[Medium]

Noch eine Variante

Code:

Select myFeld From myTable where myFeld = ''blub'' LIMIT 1';

Mit RecordCount. (Je nach SQL Dialekt statt "LIMIT" "SELECT FIRST n".) Ich hab keine Speed-Tests gemacht, aber das gibt eben auch immer nur eine kleine Antwort, und spart dem Server ggf. das Zählen.

[Bernhard Geyer]

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1140014)

Also ein Count(*) zwingt die Engine ja, alles durzuorgeln.
Select dagegen scheint mir sanfter.

Beim Select muss die Datenbank ebenfalls durchorgeln und zusätzlich auch das Resultset temporär vorhalten.
Und wenn du wie bei MySQL eigentlich nur geht mit clientseitigen Curser arbeitest wird das "durchorgel"-Ergebnis auch noch zum Client übertragen.

Falls du nur ungefähre Angaben benötigst kannst du auf die Statistikdaten der DB zurückgreifen.

[Jumpy]

Eine einheitliche Meinung hab ich aus euren Beiträgen da noch nicht rausgehört, was mir zum einen sagt, dass die Frage nicht so dumm war, wie ich befürchtet habe, und zum anderen, dass sich die Frage nicht pauschall beantworten läßt. DIE Lösung gibt's also scheinbar nicht.

Es steht scheinbar "welche Datenmenge muss durchgeorgelt werden" gegenüber "welche Datenmenge muss übertragen werden".

[Iwo Asnet]

Das Google Orakel orakelt bei Oracle

Code:

select 1 from dual where exists (select 'x' from MyTable);

oder

Code:

select 1 from MyTable where ROW_NUM=1;

Beides liefert entweder eine leere Tabelle oder eine Tabelle mit einer Zeile.

[Bummi]

Je nach Datenbank läuft Select Count(*) auf einen reinen Index Scan hinaus ...

[Jumpy]

Zitat:

Zitat von Iwo Asnet (Beitrag 1140040)

Das Google Orakel orakelt bei Oracle

Code:

select 1 from dual where exists (select 'x' from MyTable);

oder

Code:

select 1 from MyTable where ROW_NUM=1;

Beides liefert entweder eine leere Tabelle oder eine Tabelle mit einer Zeile.

Damit prüf ich ob eine Tabelle existiert, oder?
Wäre also gut, um einen Spezialfall der Anforderung zu ersetzen:

Code:

function TABLEexists:Boolean;
begin
  Quelle.Close;
  Quelle.SQL.Text:='Select count(*) From All_Tables where Table_name = ''blub''';
  Quelle.Open;
  Result:=Quelle.Field[0].AsInteger>0;
  Quelle.Close;
end

Oder hab ich das falsch verstanden?

[Iwo Asnet]

Ne

Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1140045)

Damit prüf ich ob eine Tabelle existiert, oder?

Nope, damit prüfst Du, ob die Tabelle leer ist, oder nicht.
In Delphi, ungefähr so:

Delphi-Quellcode:

function TABLEexists (MyTableName : String) :Boolean;
begin
  Quelle.Close;
  Quelle.SQL.Text:=Format('select 1 from dual where exists (select 1 from %s)',[MyTableName]);
  Quelle.Open;
  Result:=Not Quelle.IsEmpty;
  Quelle.Close;
end

[ibp]

Warum testest du die Varianten nicht aus?

Hab eben mal getestet auf interbase xe...

myfeld varchar(32) index vorhanden
Suchstring ist 2368 mal vorhanden
Tabelle hat 554832 Datensätze

Code:

select count(myfeld) from Tabelle where myfeld=:Suchstring
time: 00:00:00.0031 (1 mal)
time: 00:00:02.0406 (100 mal hintereinander)
      
select 1 from Tabelle where myfeld=:Suchstring rows 1      
time: 00:00:00.0016 (1 mal)
time: 00:00:00.0516 (100 mal hintereinander)

select myfeld from Tabelle where myfeld=:Suchstring rows 1;
time: 00:00:00.0016 (1 mal)
time: 00:00:00.0500 (100 mal hintereinander)

select count(*) from Tabelle where myfeld=:Suchstring
time: 00:00:00.0031 (1 mal)
time: 00:00:02.0532 (100 mal hintereinander)
      
select myfeld from Tabelle where myfeld=:Suchstring
time: 00:00:00.0078 (1 mal)     
time: 00:00:07.0953 (100 mal hintereinander)

Daraus ergibt sich ein klarer Vorteil beim limitieren der Datensätze!

[hoika]

Hallo,

Count(*) und Count(field) tun sich nicht viel.

Solange du nicht Select * nimmst, wirst du keinerlei Probleme haben.

Ich benutze Count(*), weil das u.a. in FB (ich weiss, es geht um Oracle) optimiert wurde,
ich glaube das Select (Field) nicht.


Heiko