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AW: Delphi am "Ende"?
Auch hier möchte ich mal meinen Senf (basierend auf meiner persönlichen Erfahrung) dazugeben.
Ich hatte damals Borland-Delphi. Der Abwärtstrend begann, als es plötzlich hieß "Borland ist jetzt Inprise". Warum warf man einen international geachteten und bekannten Namen weg? Viele konnten das nicht verstehen und auch nach dem Rückbenennen blieb Skepsis. CodeGear konnt zwar den Trend nochmal stabilisieren, aber solche Werbeaktionen wie "Delphi for Dummies", wo der Eindruck vermittelt wurde, dass jeder Ahnungslose mit Delphi Superprogramme machen könne (was ja in gewissem Umfang sogar zutraf), brachte Delphi einen negativen Ruf ein. Es entstand der Eindruck, dass Delphi-Programmierer gar keine richtigen Programmierer sind, sondern sich ihre Programme einfach zusammenklicken. Viele kennen sicher noch das typische Outfit von Programmen, die mit TurboPascal für Windows gemacht wurden (Buttons, Messageboxen). Ähnlich war es ja dann auch bei Delphi. Ein Schlüsselerlebnis für mich war, als mein Chef irgendwoher ein Programm hatte, das er öffnete und ausrief "oh, Delphi!". Es war halt ein übliches, in der IDE zusammengeklicktes "Standardprogramm", das auf den ersten Blick auch als solches zu erkennen war. Da fasste ich den Entschluss, meine Programme "anders" zu machen :-) Seitdem verzichte ich weitgehend auf Komponenten, die meiner Meinung nach eh zu viel Overheadcode erzeugen, der für die Funktion des Compilats gar nicht nötig ist. Ich begann, mir viele Classes selbst zu machen. TMainMenu ist bei mir regelrecht verpönt. Es finden sich dafür meist bessere und optisch ansprechendere Lösungen. Ich habe mir z.B. verschiedene Button-Classes gemacht auf PNG-Basis, die zweizeilige Captions haben können, wo ein Schatteneffekt der Caption einschaltbar ist und der Button (und seine Glyphen) aus verschiedenen PNG-Bildern bestehen. Allein damit lässt sich eine Anwendung optisch wesentlich aufpeppen. Aber zurück zum Thema: Die viel gepriesene RAD-Entwicklung war meiner Meinung nach mit die Ursache, dass für Delphi ein Abwärtstrend entstand. Wer möchte schon gern als "ich klick mir einfach alles zusammen"-Programmierer bezeichnet werden? Dann kamen die Querelen bei CodeGear beim Übergang zu Emba....dingens. Das gab dem Abwärtstrend einen erneuten Schub. Davon wird sich das Delphi, wie wir es kennen, wohl nicht mehr erholen. Natürlich wird noch einige Jahre von vielen in Delphi programmiert werden. Von mir ja auch :-) Aber ich nutze die IDE nur noch zum Code schreiben. Classes erzeuge ich meist zur Laufzeit und den Objectinspector brauche ich nur noch ganz selten. Und ich denke, meine Anwendungen sind optisch einigermaßen ansprechend und man sieht nicht gleich, dass sie in Delphi geschrieben wurden :-D Ich glaube auch, dass bei jedem Produkt oder auch Firma es nicht nur bergauf gehen kann. Irgendwann ist der Gipfel erreicht, es geht nicht mehr höher, sondern erstmal wieder bergab. IBM hat das durch, Delphi hat das durch, bei Microsoft wird es auch irgendwann passieren, und dann liegt es am Management, wie mit dem Abstieg umgegangen wird und ob man sich doch wieder auf einer Geraden weiterbewegt oder mit einem anderen Produkt wieder den Berg besteigt bis zum Gipfel :-) Wie die Puhdys mal sangen "...jedes Ding hat seine Zeit...". In diesem Sinne 8-) |
AW: Delphi am "Ende"?
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Man kann nicht bei Programmen, mit denen ein Massenverkauf angestrebt wird, noch Versionen für Blinde machen. Das rechnet sich einfach nicht. Zitat:
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AW: Delphi am "Ende"?
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Bei dem Hinweis, dass Betriebswirte oft zu kurzsichtig agieren (ich darf das so zusammenfassen?), da denke ich liegst schon richtig. Wenn man keine Visionen hat kann man keine Weitsicht entwickeln, Ok. Grüße |
AW: Delphi am "Ende"?
*lach - ja, aber man sollte auch mal die positiven dinge sehen und nicht nur maulen. ;o) ich find das neue delphi schick, die neuen erweiterungen, datasnap, ...
nichts ist so beständig wie die veränderung. ;o) Zitat:
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AW: Delphi am "Ende"?
Ich denke auch, dass langfristig nur die IDE keine ausreichende Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg bilden kann. Es geht also vor allem um das Schnüren von Paketen. Delphi muss zu einer Plattform werden. Am besten mit Standard-Konnektoren zu allem und jedem.
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AW: Delphi am "Ende"?
Am Wichtigsten wird es sein, seine Kundenbasis zu erweitern, was man ja durch den Cross-Plattform-Ansatz versucht. Ich hoffe nur, dass man ihn jetzt auch konsequent und ernsthaft durchzieht anders als damals mit Kylix.
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AW: Delphi am "Ende"?
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interessant sind natürlich dinge wie pda, iphone, tablet-pc usw. allerdings bleibt hier abzuwarten welche technologie sich am ende durchsetzt. ich gebe dir aber recht - dieses hin und her schafft kein vertrauen. entweder es wird gemacht, und dann nicht nach 1 jahr weggehauen, oder besser gleich gelassen. |
AW: Delphi am "Ende"?
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Eine schwindende Nutzerbasis und steigende Preise und unfreundliche Wartungs-/Produktpolitik sind sicher auch nicht gerade die Methode an Einnahmen zu kommen. Zumal viele der Nachfolgeversionen eher Servicepacks hätten sein sollen ... Und daß die Preise ja nicht so hoch seien ist einfach lachhaft. Bei MSDN Pro bekomme ich für 1300 Euronen zwei Jahre lang die neuesten (und älteren) Entwicklertools und Betriebssysteme (alias Softwarewartung inklusive). Bei RAD Studio Pro bekomme ich für 1400 Euronen keine Wartung (also neuere Versionen, nichtmal für ein Jahr), bis XE keine älteren Versionen. Bei der Produktpolitik bezahle ich nicht auch noch 400 Euronen (irgendwo in dem Bereich war es) um in den Genuß von neuen Versionen zu kommen, wenn die aktuellen und alten nichtmal gepflegt werden. Erzähl mal: in Zeiten von Vista, Windows 7 und Windows XP SP3, wo genau siehst du den Vorteil für eine Firma Delphi statt eine .NET-basierte Umgebung für RAD einzusetzen? Du sagtest ja, Emba müsse sich abheben. Die Bezeichnung "Delphi Language" wurde vor mehreren Jahren eingeführt, inwieweit hebt sich aber das Produkt von anderen ab? Delphi sollte sich abheben, da gebe ich dir recht. Tat es auch über Jahre. Mittlerweile versinkt es aber leider in Mittelmäßigkeit, wenn man es mit den verfügbaren Alternativen (und ich meine nicht Lazarus) vergleicht. Zitat:
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Wobei XP (== Cross platform) allein auch nicht reichen wird, wenn man sich von der Menge abheben will. Qt, zu dem bspw. der Macher des Delphi Distiller abwanderte, ist hier sicher als XP-Lösung zu nennen. Aber Frameworks gibt es ohnehin wie Sand am mehr. Zitat:
Ewig anbauen wird eben irgendwann die Integrität des "Hauses" bedrohen. |
AW: Delphi am "Ende"?
Du Unterstützung für weitere Betriebssysteme ist auch nur ein erster Schritt, ein 2. Schritt ( der imho auch schnell kommen muss) ist die Unterstützung weiterer Plattformen.
Den Embt schielt ja auf MacOSX nicht unbedingt (nur) wegen den Mac-PCs ( welche im Vergleich zu Windows ja eine kleinere Verbreitung haben) sondern auch auf die iOS-Abkömlinge welche ARM-Prozessoren verwenden. Und seit der CES weiss man ja auch offiziell, dass Mircosoft die "WINTel" Allianz aufweichen will; d.h. das "klassische" Windows (nicht WinCE, WinMob, WM7 usw.) aoll ab Windows8 auch auf anderen als x86-Prozessoren funktionieren. Schafft Delphi diese Transformation nicht, wird es auch auf ihrer "Kernplattform" Windows eng. |
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