Delphi-PRAXiS
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Phoenix 25. Mär 2011 17:27

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von p80286 (Beitrag 1091010)
Und wenn ich den "Müll" betrachte, der dann übrig bleibt, dann ist mir ein Kohlekraftwerk wesentlich lieber. Den "Müll" kann ich auch mehr oder weniger unproblematisch im Keller lagern.

Du lagerst massive, über jegliche Maßen klimaschädliche Mengen an CO² im Keller? Das will ich sehen...

Phoenix 25. Mär 2011 17:34

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1091008)
Eben: Jeder, der Fleisch isst. Nicht die gesamte Gesellschaft.

Doch, es ist eine gesellschaftliche Verpflichtung.
Die Entscheidung, Kernenergie zuzulassen wurde von der Gesellschaft getroffen, und zwar durch die Wahl von Volksvertretern.

Es ist eine Gesellschaftliche Verpflichtung, genauso wie die, die aus dem sog. Generationenvertrag entsteht. Ich kann da auch nicht sagen: Diejenigen, das Nachfragen müssen blechen. Ich will nichts aus dem Rententopf, also zahle ich auch nicht ein. Das geht eben nicht. Ich muss diese Verantwortung auch mittragen, obwohl ich nicht will. Genauso wie Du die Verantwortung für die Atomenergie mittragen musst.

Namenloser 25. Mär 2011 17:36

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Ich halte eine Erwärmung um ein paar Grad für Vertretbarer als radioaktiver Müll, der hunderdtausend Jahre (das ist praktisch für immer) tödliche Strahlung abgibt und ganze Länder unbewohnbar machen kann. Eine solche Technologie ist als „Brückentechnologie“ auch deshalb völlig ungeeignet. 20 weitere Jahre Kohlekraft wären weit weniger schädlich.

BUG 25. Mär 2011 17:43

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
@Brückentechnologie: Diesen Kommentar finde ich ganz interessant.
Der Artikel selbst ist zur Wirtschaftlichkeit.

OT: Kohlendioxid ist nicht "über alle Maße" klimaschädlich, Methan und Wasserdampf sind z.B. viel schlimmer :nerd:

Namenloser 25. Mär 2011 17:43

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1091018)
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1091008)
Eben: Jeder, der Fleisch isst. Nicht die gesamte Gesellschaft.

Doch, es ist eine gesellschaftliche Verpflichtung.
Die Entscheidung, Kernenergie zuzulassen wurde von der Gesellschaft getroffen, und zwar durch die Wahl von Volksvertretern.

Nein, dadurch ist es eben keine „gesellschaftliche“ Verplichtung. Es ist eine rechtliche Verplichtung. Dass das aktuell so ist, bestreite ich nicht. Es müsste aber die Verantwortung der Betreiber sein. Genau wie jede andere Branche auch selbst für die Entsorgung ihrer Abfälle zahlen muss.

Wenn das aber so wäre, wäre der Atomstrom so unbezahlbar, dass du sicher kein stolzer Kunde der Atommafia wärst...

Phoenix 25. Mär 2011 17:51

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1091019)
20 weitere Jahre Kohlekraft wären weit weniger schädlich.

Woah. Moment mal.. Je nach Ausstoss (und Du willst den erhöhen) haben wir bis ins Jahr 2100 eine globale Erwärmung von über 1° bis zu über 6°.

Neuere Forschungsergebnisse gehen von einer Erhöhung des Meeresspiegels von bis zu 2 Metern(!) bis ins Jahr 2100 aus. Das betrifft mal locker flockig hunderttausende Menschen in allen Küstengebieten der Welt (diese Bereiche werden dadurch übrigens auf ganz lange Sicht unbewohnbar).

Eine Erhöhung von nur 3° (da oben wird von bis zu 6 geredet!) kann gesamte Ökosysteme zum kollabieren bringen und auch nur 2° werden schon komplette Spezies ausrotten können, da deren Lebensbedingungen nicht mehr passen. (Quelle: Wikipedia).

Edit Nachtrag: Nur so btw - die Maledieven (300 km², fast eine halbe Million Einwohner) würden bei einem Anstieg von 2 Metern komplett im Meer versinken, weil die Inseln so extrem flach sind. Erklär Du den Leuten, dass Du Ihren Lebensraum aufs Spiel setzen willst weil Du lieber Klimaschädlichen als Klimaunschädlichen Strom willst. Ende Nachtrag.

Ich finde das Katastrophal, so dürfen wir mit unserer Umwelt nicht umgehen!

Namenloser 25. Mär 2011 18:01

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Ich WILL den nicht erhöhen. Aber wenn ich entweder AKW länger laufen zu lassen müsste oder Kohlekraftwerke, dann entscheide ich mich klar für letzteres. Wir nutzen Kohlekraft seit schätzungsweise 150 Jahren im großen Stil, wobei man für die meiste Zeit nicht mal ansatzweise gefiltert hat. Glaubst du wirklich, dass 20 weitere Jahre da den Kohl noch fett machen (im Vergleich zu den möglichen Auswirkungen bei längeren AKW-Laufzeiten)?

Was glaubst du wie viele Tierarten erst ausgerottet werden, wenn deren Lebensraum durch deine umweltfreundliche Technologie verstrahlt wird?

Noch mal: Den radioaktiven Abfall wirst du auf 100 000 Jahre nicht los. Es ist völlig illusorisch, den über so einen langen Zeitraum sicher zu lagern.

cookie22 25. Mär 2011 18:44

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Die Entscheidung, Kernenergie zuzulassen wurde von der Gesellschaft getroffen, und zwar durch die Wahl von Volksvertretern.
Das die Volksvertreter machen was sie wollen, sollte auch dir klar sein. ;)

Zitat:

Woah. Moment mal.. Je nach Ausstoss (und Du willst den erhöhen) haben wir bis ins Jahr 2100 eine globale Erwärmung von über 1° bis zu über 6°.
Alleine ca. 15% des Methanausstosses entsteht durch die Rinderhaltung. Eine Kuh produziert soviel pro Jahr soviel Treibhauseffekt wie ein Mittelklassewagen, da schert sich auch keiner drum und isst deshalb kein Fleisch mehr.

Chemiker 25. Mär 2011 18:45

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Hallo Phoenix,

ist Dir bekannt wie man Uran gewinnt? Wie viel Tonnen Erde und Felsen man malen muss? Wie viel Chemikalien eingesetzt werden müssen? Wie viel Strom alleine die Zentrifugen verbrauchen? Das AKWs kein CO2 ausstoßen ist richtig, aber um die Brennelemente zu gewinnen werden Unmengen an CO2 in die Umwelt geblasen.
Das ist das gleiche Märchen, wie dass AKW-Strom billig ist.
Und der Vergleich mit dem Thunfisch und den Delphinen hinkt. Selbst wenn beide Tierarten ausgerottet werden, wird Japan nicht verhungern und verdursten. Aber wenn die Radioaktive-Wolke in Japan in Richtung Tokio zieht und min. 35Mio. Menschen evakuiert werden müssen und der Pazifisch Ozean komplett als Nahrungslieferant ausfällt sieht die Sache schon anders aus.

Bis bald Chemiker

Assarbad 25. Mär 2011 19:49

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1091023)
Ich finde das Katastrophal, so dürfen wir mit unserer Umwelt nicht umgehen!

Genau. Und die paar entstehenden verstrahlten Gegenden werden sogar dabei helfen durch das Ankurbeln von Mutationen die derzeit schwindende Artenvielfalt wieder zu erhöhen.


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