Delphi-PRAXiS
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Luckie 16. Mär 2011 16:40

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Gestern hat ein Politiker (Ich weiß leider nicht mehr wer.) gesagt, dass sich aufgrund der Vorfälle in Japan die Situation in Deutschland geändert hätte und dass deswegen die AKWS erneut überprüft werden müssten. Da habe ich mich gefragt, was hat sich geändert? Die Kontinentalplatten können sich ja nicht geändert haben. Also was hat sich geändert?

michaelthuma 16. Mär 2011 16:51

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Ich denke dass der Ausstieg vom Ausstieg ein maßgeblicher Rückschritt ist.

Die AKWs in Deutschland können als durchaus sicher angenommen werden, wirklich gefährlich sind schnelle Brüter wie Tschernobyl. Das Konzept hat man aber sehr schnell wieder fallen gelassen.

>>dass wird als neu von dieser Atomregierung verkauft.
Die politische Dimension ist ernüchternd. Es ist ja nicht nur Atom ... die Duras Schwestern (Angi und Ursl) und die Einfalt rundherum, verarschen euch nach Strich und Faden. Atomstrom ist schweineteuer, denn kein Mensch rechnet die Endlagerkosten mit ..., weil man kanns ja nicht so rechnen sonst wäre es zu teuer:). What? Es ist schlicht Schwachsinn. Der Rest sind sinnlos vorgeschobene Argumente. Überlandleitungen ... simple Wahl 30k Leute oder mehr tot vs. Stormmasten ... für .at klare Entscheidung zweiteres. Es beleiben dann eh noch immer genug Länder über die AKWs brauchen ... Es ist schlicht gscheiter weniger mit dem Auto zu fahren und weniger Strom zu brauchen. Dafür muß man aber das Versogersystem abändern ...das bringt die Politik die heut gemacht wird nicht durch.


Österreich funktioniert anders, wir lassen Wien die Freiheit Gesetzte zu entwerfen und es hält sich keiner Dran, dafür schaut keiner nach. Sind wir froh dass Zwentendorf nicht am Netz ist - die hätten vermutlich den Supergau verschlafen in der uns innewohnenden Gemütlichkeit.

Mike/Bunny

Zitat:

Zitat von Chemiker (Beitrag 1088007)
Hallo MrSpock,

es geht nicht um das Erdbeben, sondern um das Restrisiko, was genau dieses Restrisiko ist für die deutschen AKWs ist nicht bekannt. Diese dynamisches Anpassung an neuen Sicherheitskenntnisse ist selbstverständlich, dass wird als neu von dieser Atomregierung verkauft. Da ich selber in einem Störfallbetrieb beschäftigt bin und aktiv an Sicherheitsbetrachtungen in meiner Firma mitarbeite ist das eigentlich eine alter Hut.

Bis blad Chemiker


Luckie 16. Mär 2011 16:52

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Auch schön: Sinneswandel der Politiker: http://www.zeit.de/politik/deutschla...ng-atompolitik

Bernhard Geyer 16. Mär 2011 16:59

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1089060)
Auch schön: Sinneswandel der Politiker: http://www.zeit.de/politik/deutschla...ng-atompolitik

Söder hat mit Seehofer eine Vorbild das eine rekordverdächtiges Tempo bei Meinungsänderungen an den Tag legt.

Meflin 16. Mär 2011 16:59

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1089044)
nach eine Effizienz von 70 bis maximal 85%, und das dann sind modernste Anlagen wie sie noch nicht oft gebaut wurden

Lass es 70-85% sein. Das ändert an der Grundtatsache garnichts.

messie 16. Mär 2011 17:01

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Danke, dass du an meiner Stelle eine Antwort abgibst. Findest du es in Ordnung mit Spekulationen die Meinung von Anderen zu diskreditieren?

Nein, es ging mir nicht ums diskreditieren, sondern vielleicht zu erklären, warum Du absolut holzköpfig auf einem (teilweise schon verlorengegangenen) Standpunkt verharrst und Dich dort einigelst. Das hat einige Leute doch ganz schön aufgeregt.
Nun bin ich mit massig Leuten umgeben, die seit vielen Jahren ein Parteibuch haben und die seit vielen Jahren politisch aktiv sind. Da stellt sich mit den Jahren erstens eine gewisse Betriebsblindheit ein und zweitens genau dieses starrköpfig reflexartige Verhalten. Welches Parteibuch man dazu hat, ist wenn man die etablierten Parteien betrachtet, völlig egal.
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Auch diese Sicht nutze ich zur Hinterfragung meiner Standpunkte.

Ja, aber während dieser Diskussion hast Du Dich statt auf's Hinterfragen eher auf die Reflexhandlungen verlegt.

Ich habe auch ein Parteibuch und bin nicht regelmäßig aktiv, schon weil ich diese eingefahrenen Strukturen erschreckend finde. Wenn ich mal was Aktives mache, dann meist kommunal und überparteilich (zuletzt im Bereich Kinder/Jugend), dann muss ich die anderen erstmal aus ihren Verhaltenstrukturen rausholen. Ganz rauszugehen und alles zu reflektieren schaffen die Wenigsten.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Ich war eine relativ lange Zeit Offizier in der deutschen Luftwaffe. Ich hatte mich damals für den Dienst verpflichtet, weil ich unsere Werte, unsere Freiheit und die Art und Weise wie wir leben verteidigen wollte und darin eine wichtige Aufgabe gesehen habe.

Dazu hättest Du im Fall einer Invasion des Warschauer Paktes u.U. da Bomben abgeworfen, wo ich lebe. :-D

Einer meiner Gründe, warum ich verweigert habe war, dass die Nato uns im Angriffsfall nicht verteidigt, sondern als Puffer benutzt hätte. Eine bessere Idee hätte ich zwar auch nicht, aber die Einsatzpläne (ich kannte ja hier auch viele Offiziere) sahen vor, die Fluchtbewegung der Bevölkerung notfalls mit Waffengewalt zu verhindern, um das Anrücken der Verteidiger nicht zu behindern. Aber auf die eigene Familie und die Nachbarn wollte ich nicht schießen. Und für die ganzen Sprengschächte, die bei uns die Straßen zieren und die damals ständig bestückt waren, hatte ich auch wenig Verständnis.
Dann war da noch die Geschichte mit dem Atomsperrgürtel. Das war zwar längst Geschichte aber wir hatten hier in der Nähe auch noch eine Brücke mit Atomminenschächten. Fulda Gap ist ja nicht weit.
Bei solchen Aussichten war der Weg in die Friedensbewegung nicht weit und ist auch aus heutiger Sicht nicht unlogisch.

Übrigens gab es einen Notfallplan für das AKW Würgassen, in dem ähnliche Geschichten zur Verhinderung von Fluchtbewegungen notfalls mit Waffengewalt durchgesetzt werden sollten. Hat mir damals ein Polizist entrüstet erzählt. Ich fand das nicht verwunderlich, denn als der Plan entstand waren Katastrophenschutz und Verteidigungsfall ja noch eng verzahnt.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Im Moment gibt es zwei Parteien, die aus meiner Perspektive versuchen, diese Art wie wir leben, dramatisch ändern wollen. Das sind die Linken und die Grünen.

Vor den Grünen brauchst Du nun wirklich keine Angst zu haben. Die verkaufen zwar reines Gewissen, sind aber von den Karriereleuten längst eingenommen worden. Die Basis hat ja kein Interesse an einer Politkarriere. Also haben sich da die draufgesetzt, die auch in der CDU, SPD oder bei der FDP zwecks die Karriere eintreten.

Luckie 16. Mär 2011 17:23

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Die rudern mittlerweile schneller zurück als man gucken kann: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/-1068901

messie 16. Mär 2011 17:25

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1089069)
Die rudern mittlerweile schneller zurück als man gucken kann: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/-1068901

Vielleicht kann sich das BVG ja zu einer Schnellentscheidung hinreißen lassen, denn die Verlängerung ist dann ohnehin vom Tisch.

Assarbad 16. Mär 2011 17:33

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1089069)
Die rudern mittlerweile schneller zurück als man gucken kann: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/-1068901

Haben vielleicht festgestellt, daß eine Regierungserklärung oder eine Presseerklärung keine Gesetzeswirkung haben. Soll vorkommen.

Hansa 16. Mär 2011 17:42

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Achtung, der Beitrag ist über längere Zeit zusammengestückelt worden. War klar, dass das wieder Monster-Thread wird. 8-) Ich gehe hier auch auf Sachen ein, die 100,200 ? Beiträge vorher schon geschrieben wurden. AUch habe ich nicht jeden Schwachsinn gelesen :

Für mich ist die Hauptfrage : wie sieht die Lage hier konkret aus ? Mit AKW, oder ohne ?

Wahrscheinlich ist hiermit das Kohlekraftwerk Ensdorf gemeint :

Zitat:

Zitat von fkerber (Beitrag 1088184)
5km von hier steht ein Kohlekraftwerk, dass momentan schon nicht mehr voll läuft und im Sommer wahrscheinlich komplett runtergefahren wird, weil der produzierte Strom zu teuer ist.

Nun ja, das wird eben abgeschaltet und nicht ersetzt. Ist doch egal, das versperrt nur die Sicht auf die Abraumhalden des auslaufenden Bergbaus. 8-) Geplant war eigentlich ein neues mit wesentlich verbessertem Wirkungsgrad zu bauen. Warum wird das denn nicht gebaut ? Weil es eine Bürgerinitiative gab, die dagegen war. Der Bürgermeister wollte da keinem im Wege stehen und hat eine Volksabstimmung durchgeführt. und da waren bei ca. 27 % Wahlbeteiligung etwas über 50 % gegen den Bau. Das Investitionsvorhaben war damit erledigt durch ca. 200 abgegebene Stimmen (wobei egal war, ob dafür oder dagegen !). 1000 Arbeitsplätze dadurch vernichtet. Hauptabnehmer dieses Stroms (also dieses Jahr noch produziertem) sind die Ford-Werke in Saarlouis (fast 7000 Beschäftigte + Zulieferer). Aber auch das ist kein Problem. Der Strom kommt dann eben aus dem 20 km entfernten AKW Cattenom, das sowieso 8 % des französichen Strombedarfs deckt.

Damit jetzt aber nicht sofort der Eindruck entsteht, man würde nur Atomstrom benutzen, muss man ja schon irgendwas machen : Biogas, Solarenergie, Windkraft...

Solar ? Südöstlich von Saarbrücken sollte eine der grössten deutschen Photovoltaik-Anlagen auf freiem, ungenutztem Feld gebaut werden (weit und breit kein Haus). Grüne waren dagegen. Teile der bereits bestellten Anlage wurden nach Indien oder sonstwohin verkauft. Der Rest wurde hier bei uns auf stillgelegter Mülldeponie aufgebaut. Warum ist die stillgelegt ?

Biogas ist momentan bei mir um die Ecke richtig aktuell. In einem kleinen Dorf wollen die Leute das nicht. Die wurden von grünen Interessengruppen dagegen aufgestachelt. Aber es ist noch in der Schwebe, was daraus wird.

Ach ja, die Windräder. Grün gesteuerte Bürgerinitiative will weitere verhindern mit immer neuen Gutachten. So nach dem Motto : die Vögel sind zu blöd, die Windräder zu sehen. Die bereits bestehenden, die sind im deutsch-Franz. Grenzgebiet (Richtung Cattenom). Und tatsächlich : es sind Bestrebungen im Gange, die Franzosen daran zu hindern näher als 3 km zur deutschen Grenze hin neue zu bauen. Wohlgemerkt : in dem Gebiet wohnt keiner und es gibt nur Feldwege !

Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088443)
..Bei uns schießen die Biogasanlagen wie Pilze aus dem Boden...Unsere häßliche Mülldeponie macht satt Strom aus Deponiegas und weil die so häßlich ist, wurde sie mit Solarmodulen abgedeckt. Die Wärme für unser Niedrigenergiehaus kommt aus dem Heizkraftwerk (Warnung: wer im Niedrigenergiehaus wohnt, hat anderswo immer kalte Füße!). Auf jeder Scheune ist hier Photovoltaik..

Vielleicht wurden auch Teile von hier zu euch geliefert. :lol: Niedrigenergiehaus ? Wer vor 20 Jahren ein Haus gebaut hat, der wird es wohl kaum abreissen und teures Niedrigenergiehaus neu bauen. Selbst wer genügend Geld dafür hat, der wäre schön blöd.

Hat jetzt nichts mit Energie zu tun, aber : Autobahn nach Luxemburg/Brüssel/Paris wurde 1 Jahr später gebaut als nötig, weil die Grünen ein Veilchen ausgemacht hatten, dass da irgendwo wachsen sollte. Gutachten hat das widerlegt, aber ein Jahr hats gedauert. Wer bezahlt freiwillig die Konventionalstrafen wegen stillstehender Baumaschinen ?

So, was kostet jetzt was überhaupt ? kWh in D ca. 26 Cent. Da ist stark subventionierter Ökostrom bereits verrechnet, sonst wären es wohl eher 36 Cent. Habe soeben mit Französin gesprochen. Die haben 2 Stromzähler. Einer springt abends um 22 Uhr an. Strompreis dann : 6 Cent. Tagsüber 9 Cent (78 % Atomstrom). Sie hat sinngemäss gesagt : oh Mann der Strom ist die letzte Zeit sowieso ziemlich teuer geworden. :shock: Und auf die Frage, was denn wohl wäre, wenn in D die AKW abgeschaltet würden, hat sie mich ausgelacht : "Seid ihr denn blöd ('bête') ? Dann lassen die bei uns die Dinger eben länger laufen". Hinzu kommen bei uns bereits zaghafte Hinweise, der Strom könne vielleicht schon etwas teurer werden.

Jetzt kommt aber folgender Punkt : wenn hier abgeschaltet wird, dann nützt uns das nichts. Geplant sind in Frankreich übrigens 4 neue AKW und wie ich die Franzosen kenne, a la Cattenom, also jeweils 4 gigantische Blöcke. Mir ist es da aber wirklich lieber, es besteht hier im Land noch eine gewisse Kontrolle, bevor man ins Ausland betteln geht, nur um Informationen zeitnah zu erhalten, falls mal was ist. Nach Tschernobyl (1986) sollte zumindest eine Leitung von Cattenom nach Saarbrücken geschaltet werden. Wann kam die ? Glaube 2000. Im Osten siehts ähnlich aus : Polen will 2 Kraftwerke bauen, Tschechien noch eins, Italien auch noch welche. Nun gut, dann schalten wir mal schön ab. Effekt : Strom wäre lediglich billiger, bei annähernd gleicher "Gefahr". Es ist heute schon so, dass bei diversen "Vorkommnissen" in Cattenom hier das betroffene Kraftwerk abgeschaltet würde, was in Frankreich oder sonstwo aber nicht so ist.

Und eine Unverschämtheit ist folgende Aussage von Özdemir : "manchmal ist Angst eben nötig, um den Leuten die Augen zu öffnen". Arroganter gehts kaum. Letzter Akt der Lächerlichkeit : gerade Grüne und SPD sagen, es ginge ja gar nicht, die alten Kraftwerke abzuschalten. Was soll denn das ? Solche Spielchen soll verstehen wer will. Ich jedenfalls nicht.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 03:05 Uhr.
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