![]() |
AW: Software Architektur
Zitat:
Wir hatten diese Thema auch auf unserem letzten ![]() Auch da lasse ich mich gerne eines besseren belehren, aber wir waren zu 70:30 der Meinung, dass wenn ich in der Lage bin die richtige Testroutine zu schreiben, kann ich auch den "richtigen" Code schreiben. Bzw. die Fehler, die heute in "unseren" Programmen auftreten sind genau die, die eine Testroutine auch nicht gefunden hätte. Vielleicht sieht es anders aus, wenn man bei einem neuen Projekt vom ersten Tag an die Tests mit programmiert, aber was ist mit unzähligen Routinen die man immer verwendet? Bist Du der Meinung es loht sich im nachhinein dafür Testroutinen zu schreiben? Mavarik |
AW: Software Architektur
Zitat:
Zitat:
|
AW: Gemeinsame Codebasis für Desktop und Mobile???
Nehmen wir mal an es gibt eine sehr komplexe Berechnungsformel, die unter bestimmten Umständen versagt.
Beim Entwickeln war einem dieser Umstand nicht bekannt und darum ist dort jetzt ein Fehler. Kunde A beschwert sich und bevor man sich an den Code macht, erweitert man den Test um diese Konstellation und fängt an den Code zu prüfen und zu fixen. Wann ist der Fix fertig? Wenn alle anderen und der neue Test fehlerfrei durchlaufen. Ein wenig später kommt die Erkenntnis, dass man alles viel einfacher umsetzen/berechnen könnte. Also einfach die neue Berechnungsformel implementieren. Wann ist man fertig? Wenn alle Tests fehlerfrei durchlaufen. Ein Test ist nur so gut wie die Testbedingungen, aber die sind nicht in Stein gemeißelt, sondern dynamisch und wachsen eben mit. Dadurch vermeidet man aber auf jeden Fall Fehler aus der Vergangenheit nochmals zu begehen. BTW Tests mit Idealbedingungen zeigen nur, ob der Code im Idealfall funktioniert. Robusten Code testet man aber mit Bedingungen die zwar abwegig, aber möglich sind (werden Exceptions richtig geworfen, etc.) EDIT Dazu fällt mir gerade folgendes noch ein (reallifeexperince, allerdings kein Delphi aber egal) Eine Funktion zum Ermitteln des Brutto-Preises:
Delphi-Quellcode:
Tja, und wer jetzt die Tests nur mit 19% macht fällt hier auf die Nase.
function GetBrutto( Preis : currency; MwSt : currency ) : currency;
begin Result := ( Preis * ( 100 + 19 ) ) / 100; // ja, war hardcoded! end; Vor allem, wenn sich dieser Fehler nach 2 Releases wieder ins Programm schleicht (ein VCS kannten die nicht) :wall: Und vorsorglich haben die gar keine Tests drin gehabt, sondern die Funktion mit einem Artikel getestet. So würde ich diese Funktion testen
Delphi-Quellcode:
// Idealbedingung
CheckEquals( 119, GetBrutto( 100, 19 ) ); // Variationen CheckEquals( 100, GetBrutto( 100, 0 ) ); CheckEquals( 107, GetBrutto( 100, 7 ) ); // Abwegig, aber möglich CheckEquals( 110.5, GetBrutto( 100, 10.5 ) ); CheckEquals( 90, GetBrutto( 100, -10 ) ); // Weitere Variationen CheckEquals( 1190, GetBrutto( 1000, 19 ) ); // Fehler von Kunden gemeldet (bei Bedarf erweitern) CheckEquals( 0, GetBrutto( 0, 19 ), 'case 0815'); |
AW: Gemeinsame Codebasis für Desktop und Mobile???
Da sollte man beinahe einen eigenen Thread für aufmachen.
Zitat:
(* Bei der Funktion 'Schuhe ab Größe 45 sind kosten 5 Euro mehr') haben wir einen Parameter (Schuhgröße) mit zwei Äquivalenzklassen: Größen bis 45 und Größen ab 45. Man testet dann mit einem Wert aus jeder Klasse, sowie 1-2 Werten aus den Grenzen zwischen den Klassen, also: 30, 44,45,46, 50. Genauergenommen haben wir hier 5 Tests!) So, nun hast Du also Code, der deinen eigentlichen Code testet, bzw. eine Aussage treffen kann, ob der Code das macht, was er machen soll. Super und ziemlich banal das Ganze. Nun kommt eine Änderung rein, oder eine Optimierung, ein Refactoring o.ä. Mit deinen Testroutinen kannst du munter drauflosoptimieren, redigieren, verändern usw. Solange dein Test 'grün' ist, ist die Welt in Ordnung. Zum Schluß noch eine Verifikation am lebenden Objekt und Du kannst dir nun ziemlich sicher sein, das der Kunde nicht gleich anruft und sich beschwert. Findet der Kunde einen Bug, ist klar, das Du keine 100% Codeabdeckung hast, und dieser blöde Käfer durch die (Test-) Maschen geflutscht ist. Aber weil Du schon Tests geschrieben hast, schreibst Du halt noch einen Test, der den Bug prüft (so ein Bug ist ja i.a. nur fehlerhaftes Verhalten bei bestimmten Eingabeparametern). DIESER Bug wird nie wieder auftreten, egal an welchen Schrauben Du in Zukunft noch drehen wirst. Zitat:
Zitat:
TDD (Test Driven Development) ist ja so, das zuerst Testcode für eine zu implementierende Funktionalität geschrieben wird und danach erst die Funktionalität selbst. Ich mag das nicht, weil man den eigentlichen Code zu sehr an den Testcode anlehnt. Man schreibt also nicht guten Code der auch gut testbar ist, sondern in erster Linie einfach testbaren Code. Da leidet die Lesbarkeit ein wenig. Muss aber jeder selbst herausfinden. Wir machen das so, das wir eine Businessoperation implementieren und gleich dazu die Tests für Validierung und Persitierung. Danach das Viewmodel und Kommandos und gleich die Tests dafür. Ich habe Basiskommandos durchgesetzt, wobei die Grundlogik in der abstrakten Klasse umgesetzt ist (sowas Banales wie: 'Es sind ungespeicherte Änderungen. Speichern? [Ja] [Nein] [Abbrechen]'). Dieses Verhalten wird einmal getestet und alle abgeleiteten Kommandos teste ich nur noch, ob sie vom Basiskommando ableiten und dann noch, ob die überschriebene Methode das macht, was sie machen soll. Anfangs ging das etwas ruckelig mit den Tests und einige der Programmierer wissen immer noch nicht, was sie eigentlich testen sollen, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Ich schreibe mittlerweile das Formular zum Schluss, sozusagen als Sahnehäubchen. Denn ich weiß ja, das Operation, Viewmodel etc. super funktionieren. Das ist das komplette Gegenteil von RAD, aber auch nicht schlecht. Man muss eben mehr planen und mit Wireframes arbeiten. Zitat:
Gottseidank macht sich Qualitätsbewustsein langsam bei den Kunden bemerkbar: Eine Anforderung eines großen deutschen Krankenkasse (SOAP-Anbindung) musste inklusive Architektur und Unittests umgesetzt werden (Vorgabe der IT-Abteilung). Klasse. Ich merke gerade: Ich hab Ferien und sülze hier rum... |
AW: Gemeinsame Codebasis für Desktop und Mobile???
Zitat:
Oder das als Einstiegspreise ansetzen und den Gewinn dann über Customizing im eingeführten Programm wieder reinholen. |
AW: Gemeinsame Codebasis für Desktop und Mobile???
Zitat:
![]() Hier war insofern auch schon eine Hilfe, dass die Datenlogik außerhalb der Formulare lag und liegt. Die Android-Version entsteht dabei quasi nebenbei automatisch (OK, abgesehen von einigen Plattform-Spezifikas). Auf Android freue ich mich wirklich riesig, da hier Vertrieb und Update-Zyklen außerhalb des Google-Play-Stores einfacher zu gestalten sind und für mich daher einen großen Anreiz darstellen. |
AW: Gemeinsame Codebasis für Desktop und Mobile???
Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder zum Thema melde. Ich musste mich zwischenzeitlich um eine andere Geschichte kümmern.
@Harry Stahl Super Buch. Ich bin zwar noch nicht komplett durch aber es hat mir schon sehr geholfen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass meine letzte Version Delphi XE war. Hat sich doch einiges geändert. Ich denke ich sollte wie folgt vorgehen: Für den Datenaustausch mit dem Embedded System habe ich bereits eine fertige Komponente, die den Datenverkehr mit dem Endsystem übernimmt. Aktuell ist das eine Sammlung von Befehlen, mit der ich bestimmte Daten abfragen kann. Die einzelnen Funktionen liefern mir direkt die Daten, die ich haben will. --> Für eine Plattformübergreifende Anwendung ungeeignet Also definiere ich mir die Datenfelder als Property dieser Komponente und kann diese dann über die Live-Bindings mit den visuellen Komponenten auf dem UI verknüpfen. Die Komponente muss ich dann natürlich noch so weit anpassen, dass der Teil, der auf die Schnittstellen zugreift entsprechend der Zielplattform den richtigen Code verwendet. Da muss ich noch einigen Hirnschmalz reinstecken. Aber wenn ich es konsequent für Windows umsetze sollte die Erweiterung auf die anderen Plattformen kein Thema sein. Ebenfalls in diese Komponente müssen die Timergesteuerten Funktionen wie zyklische Abfragen bestimmter Prozessparameter. Die Implementation ist dann auch wieder Plattformabhängig. Bei konsequenter Umsetzung kann ich wirklich mit dem reinen UI ohne jede Zeile Code (in diesem) arbeiten und habe damit eine wirklich plattformübergreifende Lösung. Die Portierung von der Windows Desktop Anwendung auf eine mobile Umgebung ist dann auch recht einfach. Wenn ich nur visuelle Komponenten verwende, die für alle Plattformen verfügbar sind kann ich einfach den Inhalt meiner Form in das Android Projekt kopieren. Design anpassen, compilieren und fertig. Sollte doch vom Ansatz her so realisierbar sein oder? Gruß BlackGuest PS: Sorry, dass ich mich am Anfang etwas blöde angestellt habe aber Live-Binndings gabe es unter Delphi XE noch nicht. Die Möglichkeiten waren mir von daher noch gar nicht bekannt. Immer gut, wenn man mal über seinen Tellerrand hinausschaut. ;-) |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 18:33 Uhr. |
Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
LinkBacks Enabled by vBSEO © 2011, Crawlability, Inc.
Delphi-PRAXiS (c) 2002 - 2023 by Daniel R. Wolf, 2024-2025 by Thomas Breitkreuz