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AW: Rekursion vs. Iteration
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AW: Rekursion vs. Iteration
Iteration / Rekursion ist wie
Wanderschuhe / Pumps. Das eine praktisch (auch für geistige Dünnbrettbohrer wie mich zuverstehen), das andere knackig, elegant und nicht zu gebrauchen (auf das "einfache" Debugging wurde ja schon mehrfach hingewiesen). Das mit dem Stacküberlauf ist mir allerdings seit seligen TP-Zeiten nicht mehr passiert. Gruß K-H |
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Natürlich kommt es auf das Problem an, aber ich liebe Rekursionen. :-D
Sie sind elegant, kurz und m.E. leicht zu verstehen. Zugegeben: das sage ich jetzt. Ich kann mich noch gut an meine erste "Programmieren" Klausur an der Uni erinnern. Dort ging es darum ein Problem mittels Rekursion zu lösen. Das Programm war auf Papier niederzuschreiben (also nix mit mal schnell am PC testen). Es waren 12 Zeilen Code, die mich 45 Minuten Zeit gekostet haben. Heute schreibe ich Rekursionen in der Regel gleich hin (meistens sogar richtig :zwinker: ). |
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Ich meine das sollte vom verwendeten Algorithmus und damit Zielsetzung abhängig gemacht werden. Es gibt nur sehr wenige und schwache Begründungen warum man zB. einen mathematischen Algorithmus, der per Formel rekursiv formuliert wurde, in Software später iterativ zu implementieren. Erstens dient ja die Formel als Basis und wenn man 1 zu 1 diese als Implementierung in SW wieder findet so erhöht das enorm die Verständlichkeit. Zweitens sind rekursive Formeln/Algos meistens einfacher verständlich. Die Hauptvorteile einer iterativen Variante, wie Geschwindigkeit, Speicherverbrauch sind in meinen Augen heutzutage absolut vernachlässigenbar. In meiner langjährigen Praxis haben sich bei vielen Implementierungen diese "Vorteile" als wirklich nur mariginal herausgestellt. Wichtiger war es dann immer den benutzen Algorithmus zu optimieren oder einen besseren zu benutzen.
Meiner Meinung nach ist es also wenig sinnvoll die Kriterien Performance und Speicherverbrauch in den Vordergrund zu stellen. Wichtiger ist Verständlichkeit, Wartbarkeit und Flexibilität. Gruß Hagen PS: Gegenteilig betrachtet gibt es rekursiv formulierte Probleme die als iterative Variante wirklich sehr sehr schwer zu verstehen sind (und ich habe solche iterativen Monster schon öfters analysiert :-) |
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Dann müßte die Assemblerprogrammierung erst recht ohne Existenzberechtigung dastehen! Zitat:
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Delphi-Quellcode:
wird man für fib(90) viel Geduld brauchen. Die iterative Lösung ist für int64 praktisch instantan. Das es für sehr große Zahlen einen noch viel besseren Algo gibt, wissen einige. Die rekursive Variante ist jedoch bezüglich "Einfachheit, Verständlichkeit, Wartbarkeit und Flexibilität" nicht zu toppen, ist aber praktisch unbrauchbar.
function fib(n: int64): int64;
begin if n=0 then fib := 0 else if n=1 then fib := 1 else fib := fib(n-1)+fib(n-2); end; |
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Wichtig ist in meinen Augen, dass Code möglichst leicht verständlich ist. Wenn eine Vorgangsweise sich rekursiv leichter beschreiben lässt als iterativ, dann wird auch das rekursive Perogramm leichter verständlich sein als eine Variante, in der die Rekusion manuell mit einer Reihe von zusätzlichen Schritten, wie einer manuellen Stackverwaltung, zu einem iterativen Verfahren aufgelöst wird. Aber die Erkärung "Multipliziere alle Zahlen von 1 bis n miteinander" ist leichter und unmittelbarer verständlich als "Für die Zahl x=1 ist das Ergebnis =1, Für x>1 nimm den Funktionswert f(x-1) und multipliziere den mit x", deshalb ist in dem Fall der iterative Ansatz vorzuziehen. Ich sehe das ähnlich wie beim goto-Statement. Prinzipiell sollte man goto vermeiden, und zwar deshalb (und NUR deshalb), weil ein Label beim Studium eines Programms und bei der Fehlersuche zusätzliche Aufmerksamkeit erfordert (Woher wird der Label angesprungen, gibt es vielleicht noch andere Stellen im Programm, die zu diesem Label verzweigen, auf welche Invarianten kann ich mich verlassen, wenn der Code, der auf den Label folgt, durchlaufen wird, etc.). Andererseits, wenn ich eine mehrfach geschachtelte Schleife verlassen will, ist mir ein Label hinter der Schleife immer noch viel lieber als eine Krampflösung mit drei booleans und 4 zusätzlichen Abfragen - das kostet nämlich noch viel mehr Aufmerksamkeit als die Verwendung eines Labels, und darum geht es doch nach vor allem. Natürlich gibt es Sonderfälle. Die eben angeführte Fibonaccizahl ist ein solcher, bei Problemen im wirklichen Leben ist so etwas eher selten. Es ist dieses Beispiel aber auch ähnlich einer Tail call Rekursion, wenn auch mit zwei rekursiven Aufrufen, weshalb sich hier der iterative Ansatz von vorneherein anbietet. Selbstverständlich wird man immer, wenn Teilergebnisse wiederholt benötigt werden, diese puffern, dann ist der rekursive Algorithmus wahrscheinlich nicht viel langsamer als der iterative (würde aber in diesem Sonderfall wirklich ordentlich mehr Speicher fressen, weil beim iterativen Ansatz immer nur die letzten beiden berechneten Werte gespeichert werden müssten. |
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Seit meinem (unfreiwilligen) Zusammenstoß mit funktionalen Programmiersprachen im letzten Semester implementiere ich mehr und mehr rekursiv. Es ist einfach schöner und eleganter; Nur noch selten implementiere ich einen Algorithmus, den ich erst auf Papier erarbeitet habe, iterativ.
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Ein weiterer Vorteil von rekursiven Implementierungen ist die Korrektheit. Im Theoretischen Bereich wird alles was geht rekursiv beschrieben. Es vereinfacht die Validierung des Algorithmus um Welten (Schonmal versucht zu beweisen, dass deine Schleife wirklich die Fibonacci-Reihe berechnet? ^^). Eine rekursive Beschreibung rekursiv implementieren bringt dann deutlich weniger Probleme und Fehlerpotential mit sich, als den rekursiv beschriebenen Algorithmus iterativ zu implementieren. greetz Mike |
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Also, die Optimierung des Algorithmus' (möglich in mehrerlei Hinsicht) als eine Zielfunktion darf man hier demnach als unstrittig konstatieren.
Auch wenn die Rekursion vielleicht sogar in den meisten Fällen eine kurze und elegante Problem(lösungs)beschreibung liefert, so kann dennoch die Algorithmenoptimierung durchaus in einer Beseitigung der Rekursion zu suchen bzw. zu finden sein. Es mag Fälle geben, in denen es ohne Rekursion nicht geht (Ackermann-Funktion, für Bäume und andere hierarchische Datenstrukturen, Quicksort), doch in allen Fällen, in denen beide Varianten möglich sind, sollte man Iteration und Rekursion möglichst unvoreingenommen gegenüberstellen und die Vor- und Nachteile abwägen. Insofern sind einseitige, ja fast schon ideologisch motivierte Sympathiebekundungen, so befangen letztlich jeder auch im innersten ist, hier eher fehl am Platze. |
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