Delphi-PRAXiS
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JamesTKirk 12. Jul 2011 08:21

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1111233)
Hallo,

mich würde interessieren, warum Lazarus eigentlich um es mal übertrieben zu sagen "jeden dritten Tag" den Nutzern die Möglichkeit bieten kann, für eine neue Architektur zu compilieren, während man sich damals Borland bzw. nun bei Embacadero da sehr schwer tut. Es hat sich vieles zum positiven gewendet und es soll ja definitiv auch für OSX /Linux kommen, doch es erstaunt mich, warum eine "Bande von Hobbytüftler" das Jahre vor einem großen Unternehmen schafft. Und warum die das so "über Nacht" schaffen und Embacadero dazu einen riesen Aufwand betreibt und das als riesen Neuerung ankündigt.

Kann mir das jemand erklären?

Warum es bei Embarcadero und Co nicht so schnell gelang, haben die anderen schon dargelegt. Warum es jedoch bei Lazarus bzw. Free Pascal so vergleichsweise schnell geht kann ich dir sagen: Dadurch das beide Open Source sind, kann jemand, der sich dafür interessiert und das nötige Wissen hat (oder es sich nebenbei aneignet), den Compiler bzw. die IDE einfach erweitern. Ich habe genau das gemacht. Vor über einem Jahr habe ich FPC dazu gebracht Anwendungen für die native NT API zu generieren (Treiber zählen hier auch dazu, mein Schwerpunkt liegt allerdings im Usermode) und vor kurzem habe ich FPC auf das Mikrokernelbetriebssystem der Firma portiert, bei der ich meine Bachelorarbeit schreibe :mrgreen:
Der Punkt ist eben, dass viele Leute an den beiden Projekten arbeiten und sie (natürlich nicht ohne ein wenig Organisation) in den Bereichen arbeiten, die sie interessieren.

Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111235)
Davon abgesehen ist das cross compiling unter Lazarus relativ kompliziert, so dass die Empfehlung eher lautet auf dem System zu entwickeln, für das man kompilieren möchte. Das wird mit Delphi nicht notwendig sein. Siehe das Vorschauvideo zu 64-Bit mit XE 2.

Es kommt auf die Kombination von Host- und Zielsystem an. Win32 auf WinCE ist ein no-brainer (bei mir in der Arbeit läuft das auf ein einfaches Setzen des Buildmodes heraus) und auch Linux => Win* läuft ohne Probleme. Schwieriger ist es schon von Windows nach Linux oder OS X zu kompilieren, da die letzteren beiden andere Vorraussetzungen haben als Windows. So muss der Linker (für ELF und MACHO existiert noch kein interner Linker) alle verwendeten Bibliotheken vorfinden und deshalb ist es leichter auf dem Zielsystem zu kompilieren (FPC bietet hierfür auch ein "link on target" Script an, das bei Bedarf generiert werden kann).

Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1111244)
Erstellt FPC/Lazarus eigentlich immernoch leicht größere/langsamere vergleichbare Kompilate gegenüber Delphi?
(die DelphiEXEn wachsen ja auch immer mehr, von Version zu Version)

Bzgl Geschwindigkeit kann ich dir nichts sagen (ich habe hierzu noch keine Tests gemacht), aber die Größe ist immer noch leicht größer als die von Delphi, aber das ist für mich ganz natürlich, da ja die ganze Plattformabstraktion da noch drinsteckt (vor allem, wenn man die LCL verwendet).

Gruß,
Sven

jaenicke 12. Jul 2011 08:35

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1111244)
Bei Lazarus/FPC muß es ja nicht sofort funktionieren, da sich eh jeden dritten Tag etwas ändert.

Wobei es bei Lazarus auch Probleme gibt, die jahrelang auf Halde liegen um das mal dazu zu sagen. Ein Beispiel, über das ich selbst gestolpert bin als ich Lazarus beruflich nutzen musste:
Wenn man einen Dienst implementiert, musste man eine bestimmte Unit manuell einbinden, sonst startet der schlicht nicht. Das Problem stand im Bugtracker seit einem Jahr und soweit ich mich erinnere als behoben drin. Trotzdem war es noch nicht in der aktuellen Version korrigiert.

Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1111244)
Erstellt FPC/Lazarus eigentlich immernoch leicht größere/langsamere vergleichbare Kompilate gegenüber Delphi?
(die DelphiEXEn wachsen ja auch immer mehr, von Version zu Version)

Nicht nur das, auch die Compileroptimierungen sind bei Delphi etwas schlechter geworden, vermutlich wegen der zunehmenden Plattformvielfalt, aber so schlecht wie bei Lazarus wird die Optimierung nie werden...
Und die paar Zyklen oder Bytes, die da an manchen Stellen verschwendet werden, machen in 99,9% der Fälle heutzutage ja auch nichts mehr aus.

Nebenbei habe ich gelesen, dass bei Lazarus auch über eine erweiterte RTTI nachgedacht wird. Dann würde die Größe der Exe da sicher auch nochmal deutlich zunehmen wie bei Delphi (wahrscheinlich mit dem Unterschied, dass es bei Lazarus von Anfang an konfigurierbar sein würde).

mleyen 12. Jul 2011 09:05

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111267)
Nebenbei habe ich gelesen, dass bei Lazarus auch über eine erweiterte RTTI nachgedacht wird. Dann würde die Größe der Exe da sicher auch nochmal deutlich zunehmen wie bei Delphi (wahrscheinlich mit dem Unterschied, dass es bei Lazarus von Anfang an konfigurierbar sein würde).

Delphi-Quellcode:
{$IF CompilerVersion >= 17.0} 
  {$SetPEFlags 1}
{$IFEND}
{$IF CompilerVersion >= 21.0} 
  {$WEAKLINKRTTI ON} 
  {$RTTI EXPLICIT METHODS([]) PROPERTIES([]) FIELDS([])} 
{$IFEND}
:gruebel:

WM_CLOSE 12. Jul 2011 15:58

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Das schöne an Lazarus/FPC ist doch, dass man beinahe alles was einem nicht passt selbst korrigieren könnte. Der Vorteil beschränkt sich natürlich auf Hobbyisten, deren Arbeitszeit nichts kostet. Jeder Bug kann aber von dir selbst gefixt werden.:coder2:
Die Entwickler die dazu bereit sind etwas umsonst für die Gemeinschaft zu tun sind offenbar eher selten geworden.
Ich zähl mich selbst auch nicht dazu:oops:

jaenicke 12. Jul 2011 16:04

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von WM_CLOSE (Beitrag 1111361)
Die Entwickler die dazu bereit sind etwas umsonst für die Gemeinschaft zu tun sind offenbar eher selten geworden.

Ich arbeite durchaus an Open Source Projekten, sehe den Rückstand von Lazarus zu Delphi aber derzeit als uneinholbar an. Zudem bin ich mit Delphi sehr zufrieden, weshalb ich meine Zeit lieber in damit geschriebene Projekte stecke. ;-)

Insider2004 12. Jul 2011 16:29

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Lazarus ist Open Source Community Project. Wenn etwas nicht funktioniert, dann sollte der Programmierer das Problem lösen und den Patch hochladen. Es gibt keinen Anspruch, dass "jemand" das "schnell" patched. Selbst ist der Mann/Frau.

marcoX 12. Jul 2011 19:02

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von WM_CLOSE (Beitrag 1111361)
Die Entwickler die dazu bereit sind etwas umsonst für die Gemeinschaft zu tun sind offenbar eher selten geworden.

Ich würde einen anderen Ansatz verfolgen. Ein wenig oder ein wenig mehr Werbung auf die Seite packen und für das Geld ein paar feste Entwickler anstellen. Auf gut besuchten Seiten können durchaus jeden Monat zehntausende Euro alleine durch Werbung zusammen kommen.

Was nützt mir eine werbefreie Seite, wenn dadurch das Produkt schlechter ist? Nichts!

implementation 12. Jul 2011 19:30

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111237)
Gibt's bei Lazarus bzw besser gesagt FPC auch die Garantie, dass noch vor 15 Jahren erstellte Programme kompilieren

Die Garantie hast du beim FPC sogar noch deutlich (!) mehr als bei Delphi!

Probier mal, ein TP-Programm ohne Codeänderungen mit Delphi zu kompilieren.
Für den FPC null Problem.

JamesTKirk 12. Jul 2011 20:42

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111267)
Nebenbei habe ich gelesen, dass bei Lazarus auch über eine erweiterte RTTI nachgedacht wird. Dann würde die Größe der Exe da sicher auch nochmal deutlich zunehmen wie bei Delphi (wahrscheinlich mit dem Unterschied, dass es bei Lazarus von Anfang an konfigurierbar sein würde).

*meld* Ja, ich denke darüber nach. Es steht auf meiner Agenda, sobald ich die delphikompatiblen Generics fertig habe (braucht man ja für ein kompatibles TRTTIContext Record). Ich will endlich mit Attributes arbeiten :twisted:

Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111267)
Ein Beispiel, über das ich selbst gestolpert bin als ich Lazarus beruflich nutzen musste:
Wenn man einen Dienst implementiert, musste man eine bestimmte Unit manuell einbinden, sonst startet der schlicht nicht. Das Problem stand im Bugtracker seit einem Jahr und soweit ich mich erinnere als behoben drin. Trotzdem war es noch nicht in der aktuellen Version korrigiert.

Kann sein dass du da eine Phase erwischt hast, in dem grad kein neues Release rauskam, weil der Trunk in einem etwas schlechten Zustand war... kommt halt hin und wieder doch mal vor, dass die Entwicklungsversion nicht anzuraten ist :roll:

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1111400)
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111237)
Gibt's bei Lazarus bzw besser gesagt FPC auch die Garantie, dass noch vor 15 Jahren erstellte Programme kompilieren

Die Garantie hast du beim FPC sogar noch deutlich (!) mehr als bei Delphi!

Probier mal, ein TP-Programm ohne Codeänderungen mit Delphi zu kompilieren.
Für den FPC null Problem.

Oh ja... und wenn dann mal doch was kommt, was das beeinflusst, dann findet man dies hier im Wiki. Auch bezüglich der irgendwann anstehenden Einführung von Delphi2009+-kompatiblen Strings werden auf den Mailinglisten entsprechende Diskussionen bzgl Abwärtskompatibilität geführt.

Regards,
Sven

Stevie 12. Jul 2011 21:21

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Ich red hier nicht nur von FPC über Kommandozeile sondern auch von Lazarus, denn Delphi ist nicht nur dcc32 sondern auch die IDE und genau da haperts imo massivst.

Übrigens, wann gibts eigentlich mal nen Lazarus mit FPC 2.6 (delphi kompatible Generics)?


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