Delphi-PRAXiS
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alzaimar 4. Dez 2010 17:17

AW: Programmieren in der Freizeit - Verwertungsrecht durch Arbeitgeber?
 
Wenn ich privat mein Wissen verwende, das ich mir zwangsweise durch Arbeit in der Firma angeeignet habe, kann daraus zunächst kein Konflikt entstehen. Ich kann mich nicht dagegen wehren, dazuzulernen. Um beim Haus zu bleiben: Wenn ich als Maurer irgendwo arbeite, und dadurch gerade Wände hochziehen kann, dann darf ich mit den Skills auch meine eigene Wand hochziehen, und die des Nachbarn gegen Bezahlung auch.

Anders sieht es mit IP (also 'Intelectual Property') meines Arbeitsgebers aus. Ich kann nicht einfach Firmengeheimnisse privat verwenden. Das bedingt die Möglichkeit einer fristlosen Kündigung.

Ich darf also nicht die geheime Mörtelmischung meiner Firma verwenden, um die Wand hochzuziehen. Geht das nur mit dieser Mörtelmischung, habe ich Pech gehabt.

Weiterhin darf ich natürlich keine Komponenten verwenden, auf die ich während meiner Arbeit Zugriff habe. Da jabe ich aber keinen Konflikt mit meiner Firma, sondern mit dem Anbieter dieser Komponente.

Als Freelancer hat man das 'Glück', i.A. einen Werksvertrag für Individualsoftware einzugehen, auch wenn dies nicht explizit vereinbart ist. Hier kann man einen Trick anwenden, um die geleistete Arbeit nochmals vergolden zu lassen: Sobald man mit der Firma in Verhandlungen tritt, erstellt man parallel und mit Hochdruck eine Standardkomponente, die genau diese Arbeit erfüllt (oder einen Teil davon). Bei der konrekten Vertragsausarbeitung erstellt man das Werk mit Hilfe einer bestimmten Standardkomponente (welcher wohl?) und achtet dabei darauf, das der Umfang des Werksvertrages einer Überprüfung bezügl. Wucher standhält.

Beispiel: Ich soll ein WaWi entwickeln. Ich merke, das die entscheidene Komponente ein ERP-Framework ist. Ich entwickle das und biete das WaWi an, indem ich das Wuppdi-Framework für einen kleinen Betrag X anbiete, sowie die Anpassung für einen Betrag Y.
X und Y sind faire Preise.

himitsu 4. Dez 2010 17:32

AW: Programmieren in der Freizeit - Verwertungsrecht durch Arbeitgeber?
 
Bei sowas sollte man vorher lieber mit dem Arbeitgeber dieses vertraglich regeln.

Wenn du gehst hast du es nun schwer dein "Werk" wieder mitzunehmen, es sei denn es wurde vereinbart, daß dieses quasi in beinem Besitz verbleibt, also du die kompletten Rechte besitzt und es ihnen notfals zu verkaufen. :stupid:


PS: Bei einer ehemaligen Firma stehen ein paar selbst entwickelte und gebaute Überwachungsanlagen.
Die Geräte arbeiten immernoch da, aber die Bau- und Schaltpläne liegen bei mir.
Nja, es war nie vereinbart, daß auch diese Pläne an die Firma übergehen, also wenn sie jetzt mal Probleme haben, dann können sie sich gern bei mir melden. (die nötigen Kontaktdaten stehen notfalls an den Geräten dran)
Ganz m Ernst, es war nicht grade ein sehr schönes letztes Jahr dort, da sah ich dann auch nicht ein mein Zeug (geistiges Eigentum) dort zu lassen.

Cyberaxx 4. Dez 2010 18:36

AW: Programmieren in der Freizeit - Verwertungsrecht durch Arbeitgeber?
 
Ok. Ich beschreib es mal genauer.
Privat habe ich die jeweiligen Client und Server Klassen geschrieben. Die existierten schon ne weile.
Mit meinem Arbeitgeber habe ich ein recht gutes Verhältnis. Beim Programmieren letztlich ging ich drauf ein das ich Kommunikationskomponenten besitze die ich mal programmiert habe und sie würden sich perfekt in das bestehende Projekt einfügen.
Er stimmte mir zu und ich habe die Komponenten eingebaut.
Vertraglich haben wir damals nichts ausgemacht. Es schien mir nicht wirklich wichtig. Immerhin benutzten wir ja generell ne Menge an dritt-Komponenten. Auch ist mir klar das es dazu natürlich einen Lizenzvertrag gibt, den ich natürlich nicht mit ihm habe. Schien mir in dem Moment einfach nicht wichtig genug.
Hätte da auch nie drüber nachgedacht, wäre ich hier nicht über diesen Thread gestolpert.

Das einzige was natürlich auf der Arbeit entstanden ist, ist die Befehlsverarbeitung, die aber ausserhalb der Komponente stattfindet, eben wie bei den Socket Komponenten oder TCP von den Indys.

Ich arbeite aber gerade daran die Klassen komplett neu zu schreiben, eben Binäre Übertragung und verschlüsselung. Dies weiß auch mein Chef und auch das sie privat programmiert werden. Kommt dadurch zu verzögerungen im Einsatz da ich auf der Arbeit eben ne Menge zu tun habe und sie nur in der Freitzeit entstehen. Die Klassen ansich geben keine Firmengeheimnisse weiter noch ist das Protokoll geheim.
Die eigentliche Frage wäre nun, sollte ich über diese ein Dokument aufsetzen?

stahli 4. Dez 2010 19:00

AW: Programmieren in der Freizeit - Verwertungsrecht durch Arbeitgeber?
 
Hast Du vor, die Komponente mal zu vermarkten oder selbst kommerziell einzusetzen?
Dann würde ich vereinbaren, dass Du die Komponente dort einsetzen darfst und diese von der Firma unbeschränkt kostenfrei genutzt werden darf (sonst könntest Du ja an einem schlechten Tag auf die Idee kommen, diese dort auszubauen :wink:) und ansonsten alle Rechte bei Dir bleiben.


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