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Re: Ansetzte zum Programmieren
Sicher sind viele Informatiklehrer mit den Entwicklungen im Bereich Software Engineering nicht mehr vertraut. Aber: Es geht hier um Schule und das bedeutet ein Niveau, das unterhalb von Ausbildung und erst recht unterhalb eines Studiums liegt.
Wenn man also ein Jahr "Programmieren" auf der Schule hat darf man keines Falls erwarten auf dem Niveau eines 10 Semester Studiums zu sein. Als Lehrer haste doch kaum ne Chance. Da haste 90 Minuten / Woche Zeit um denen was beizubringen. Dazu kommt noch, dass die Schüler ungefähr keine bis wenig Motivation haben, wenn ihnen klar wird, dass sie nicht nach zwei Wochen ein Echtzeitrollenspiel programmieren können. |
Re: Ansetzte zum Programmieren
Hi Maquadrat,
in diesem Punkt stimme ich dir zu. Leider ist es aber so (zumindest meine Erfahrungen an unseren Schulen), dass Informatiklehrer in der Regel eben keine Fachausbildung in diesem Gebiet besitzen. Das Wissen ist eher nebenbei angeignet. Stell dir mal vor, du gehst hin und willst dich als Mathe-, Bio-, Deutschlehrer oder in einem anderen Fach als Lehrer bewerben. Dann erzählst du denen, dass du zwar keine Ausbildung in diesen Fachbereichen hast. Aber du warst mal Sportlehrer und hast auch ein Jahr "Werkunterricht/Sachkunde" unterrichtet. Die lachen sich tot und schicken dich weg. Als Informatiklehrer nehmen sie dich. Wiel viel Prozent der qualifizierten Arbeitskräfte müssen mit IT umgehen? Selbst Religion wird teilweise auf einem fachlich höheren Niveau unterrichtet. Meine 12-jährige Tochter ist ab Rechner fitter als der Großteil der Informatiklehrer unserer Grundschulen. Das hat die aber nicht da gelernt, sondern bei mir. Und das finde ich echt traurig, wie mit einer Technologie in unserem Bildungssystem umgegangen wird, die rasant alle Bereiche unseres Lebens sowohl privat als auch beruflich durchdringt. Gruß oki |
Re: Ansetzte zum Programmieren
Zitat:
Traurig aber wahr. Mein Informatikunterricht liegt mittlerweile mehr als 20 Jahre zurück. Zunächst auf Apple IIc und später auf IBM AT-Clonen von Zenith. Die Apple-Erlebnisse sind mir nicht mehr präsent...aber am Zenith bin ich mit TurboPascal in Berührung gekommen...und offenkundig dort hängengeblieben ;) Der Lehrer war Mathelehrer und im Prinzip genauso neu in der Materie wie die Schüler, aber er hat sich vorbereitet und fortgebildet, so daß ein wirklich guter Unterricht zustande kam. Ich denke, das ist Glück gewesen, und so wird es wohl auch heute noch sein. Oh, und sorry 4 OT. Zum Thema: Es gibt ja zum Glück noch einige Bücher zum Thema, die helfen wirklich. Und wenn man kein Geld ausgeben möchte gibt es zahllose Tutorials im Netz, wobei die schon ein gewissen Grundwissen Programmieren voraussetzen, denke ich. Sherlock |
Re: Ansetzte zum Programmieren
[ot]
So... ich muss aber mal eine Lanze für die/meine Informatiklehrer brechen! Das kann nicht sein, dass alle so schlecht sind! An meiner Schule gibt es natürlich auch Qualitätsunterschiede was die Informatiklehrer angeht, aber sie befinden sich alle auf einem solchen Niveau, dass die entsprechenden Schüler etwas von ihnen lernen können. Beispielsweise habe ich ab der 6. Klasse eine Informatik AG besucht. In der AG haben wir mittels Parallelport und selbstgelöteter Decoder eine Modelleisenbahn gesteuert. Genau das Richtige für diese Altersstufe. Auch als ich Informatik in der 9. und 10. als reguläres Fach bekommen habe, wurde mir wieder viel beigebracht (Programmierkonzepte, Rechnerkonzepte). Nun bin ich schließlich in einem Informatik LK (5 Stunden pro Woche). Unser LK wurde letzthin von dem Leiter des Fachbereichs Informatik der örlichen UNI besucht. Was dabei rauskam: Ein Projekt bei dem wir aufgrund unseres bereits gesammelten Wissens das erste Semester in einem Informatikstudium (Bachelor/Master) überspringen könnten. Ich weiß wirklich nicht wie man mich in dem Bereich hätte mehr fördern können. Nun hoffe ich das keine deutschlandweite Ausnahme ist... kann ich mir auch irgendwie nicht vorstellen. [/ot] Gruß Mr_G P.S.: Das früher die Lehrer "keine" Ahnung von der Informatik hatten und nur "angelernt" waren mag vielleicht auch damit zu tun haben, das es die Informatik während iherer Ausbildung noch gar nicht gab ;) |
Re: Ansetzte zum Programmieren
Ich bin öfters mal in so "normalen" Foren unterwegs.. Viele Studis usw. Gerne helfe ich den nicht Informatik Studenten bei Ihren Problemen wenn sie mit Delphi arbeiten müssen. Da die meisten wirklich null Hintergrund haben ist die erste Aufgabe von mir meistens "beschreib mir doch mal wie du nen Kaffee kochst - zerleg den Ablauf in die kleinsten Teile!"
Wenn ich die Liste habe schreibe ich den Leuten meistens noch nen paar kleine Schritte dazwischen und sag denen "hey ohne das wirst dich verbrennen..." nach 1-2 E-Mails haben die Leute dann verstanden um was es geht. Dann werfe ich meistens irgendwelche Häppchen vor aus dem Programm was sie schreiben müssen. "Du bekommst die eingegebene Zahl xyz du sollst mir daraus xyz zurückgeben". Also vom Kaffee kochen zum praxiseinsatz. Wenn dann alles kleinst zusammengeschrieben ist heißts "hey jetzt programmier es!" und die Leute sehen dass es einfacher war als sie gedacht haben. Ich denke sowas hilft den Leuten mehr als wenn man ihnen alles vorkaut. Und so denke ich lernt man auch das programmieren. Gruß reli |
Re: Ansetzte zum Programmieren
Zitat:
Deinen Vorschlag zum Denkansatz habe ich z.B. in noch keinem Buch lesen können! |
Re: Ansätze zum Programmieren
Zitat:
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Re: Ansätze zum Programmieren
Zitat:
Einfach Deine Ideen und Vorstellungen aufschreiben, wie Du es anderen bei bringst - oder als Lehrer beibringen würdest! |
Re: Ansätze zum Programmieren
danke für den hinweis. mal schauen vielleicht komme ich ja mal irgendwann dazu das mal nieder zu schreiben.
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Re: Ansätze zum Programmieren
Nur mal so am Rande, "Informatik Lehrer" sind keine "Programmieren Lehrer".
Programmieren konnte ich Amiga Basic schon in der als ich noch 4. Klasse war, aber in der Informatik-Differenzierung in der 7. Klasse habe ich ne Menge über boolsche Algebra , Modellierung, Laufzeiten, Gatter/Speicher/Flipflops, etc. gelernt. Ganz ohne zu Programmieren. Als wir dann in der Oberstufe nur noch 8 Leute waren, in dem Informatik Kurs, konnte man in Ruhe diverse Algorithmen auch mal als Programm abbilden, aber es ging hier vordergründig um die Theorie und nicht ums Programmieren... Programmieren und Software-Engineering wird an Schulen meines Wissens nicht unterrichtet, aber man kann es sich sehr gut selbst beibringen. |
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