Ganz im Ernst: Ich halte solche Buch-Visualisierungen am PC für mächtig daneben gegriffen. Warum zum Geier muss ich die prinzipbedingte Darstellungsform eines Mediums auf Biegen und Brechen bis ins Detail auf ein komplett anderes Medium übertragen, dass sowohl technisch wie auch gestalterisch in einer ganz anderen Welt angesiedelt ist? Das ist auch keine Frage von besser oder schlechter, sondern lediglich von passender Darstellung für das gewählte Mittel.
Die Usability gewinnt hier wohl kaum, und auch das Gewöhnungsargument ist fehlerbehaftet: Dann müsste ich schon auch das volle Programm bieten, also z.B. inklusive der haptischen Rückmeldung, die Portabilität und Unabhängigkeit von elektronischen Viewern usw.
Ich krieg schon immer zu viel, wenn einschlägige Discounter und Baumärkte ihre Zeitungsprospekte 1:1 in toller "blätter-durch"-Form auf ihre Website übernehmen. Allein schon, dass dort dann auch die Druckschriften verwendet werden, die am Bildschirm einfach nur Sch**** lesbar sind. Man sollte sich viel eher Gedanken dazu machen, wie man seine Informationen gefällig und dem Medium gerecht aufbereitet. Menschen sind nicht SO blöd, dass sie sich nicht an scrollbare Webseiten mit klickbaren Texten und Bildern gewöhnen können, und zwar recht fix, auch die Älteren und insbesondere die Jüngsten.
Jeder so geartete Ansatz ist schon im tiefsten Kern eine gescheiterte Idee, und verdient
imho. keine Sekunde verbrauchter Hirnkraft. Das ist als wollte ich Sandmalerei in ein Buch bringen: Sie sind meist zu groß für eine Seite, also unterteilen. Es rieselt leider auch heftig, daher muss das Buch dann immer waagerecht gehalten werden. Irgendwann muss ich einfach zu der Erkenntnis kommen, dass Sand einfach eine verdammt dumme Idee für ein Buch ist, und ich gehe zu Druckfarben und Papier über, und drucke dann eben ggf. Fotos von Sandmalerei ab. (Ich weiss, ich weiss - die Analogie ist im Detail nicht optimal, aber es beinhaltet schon die wesentlichen Kernaussagen
)
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)