Es geht teilweise was du vorhast. Dazu muß die Property
1.) eine Setter Methode haben
2.) das Schreiben in diese Property muß über die
RTTI dynamisch erfolgen, zb. beim Laden von Komponenten aus DFMs ist dies immer der Fall.
Schon kompilierter Code wird durch den Kompiler einen statischen Aufruf der Setter Methode benutzen.
Beachte aber das du die Klassen-
RTTI im Codesegment manipulieren musst und damit mit einem Hook alle Objekte und deren Nachfahren dieser Klasse beeinflussts.
Eine zweite Alternative gibt es noch. Werden Properties eines Objektes dynamisch gesetzt, zb. beim Laden aus DFMs dann könntest du eine "Spiegelklasse" benutzen. Dazu musst du aber die kompletten privaten Felder und Methoden der zu "hookenden" Klasse kennen. Man deklariert also eine komplett neue Klasse abgeleitet von einem gemeinsammen Vorfahr der Zielklasse, maximal also TObject, die Speichertechnisch identisch ist. Nun reimplemetierst du alle Felder, Properties und virtuellen/dynamischen Methoden deiner Zielklasse in der Spiegelklasse, natürlich mit dem gewünschten veränderten Verhalten.
Zur Laufzeit hat jedes Objekt in seinem "Speicherrecord" als erstes einen Zeiger auf seine
VMT, genauer gesagt einen Zeiger mitten in die
RTTI seiner Klasse an der die
VMT beginnt. Diesen biegst du bei deinen Zielobjekten auf deine Spiegelklasse temporär um. Also solange wie du das geänderte Verhalten wünscht. Alle nicht statischen Zugriffe auf dieses Objekt die über die
RTTI gehen werden ab sofort über deine Spiegelklasse "geroutet". Dynamische Zugriffe können auf Properties, Events, virtuelle, dynamische Methoden (und damit auch Message Methoden), Interfaces, TypInfos, Konstruktoren usw. erfolgen. Mit diesem Trick veränderst du zu einem allozierten Objekt zur Laufzeit deren Klassenbeziehung. Damit das funktioniert muß die
VMT und DMT beider Klassen pseudoidentisch sein, also gleiche Anzahl an Methoden und auch gleiche Aufrufparameter jeder Methode in gleicher Slot Position.
Nachteil dieser Methode: alle is und as Operatoren funktionieren nicht mehr korrekt. Genauer gesagt: as/is benutzt exakt diesen Zeiger auf die
VMT eines Objektes für einen Vergleich beim Typcast bzw. Klassenabfrage. Diese Operatoren vergleichen im Grunde also nur die Codesegement Speicheradresse der
RTTI/Klassenstruktur der Objekte.
Gruß Hagen