Interfaces in Delphi

[squetk]

Hallo,

ich experimentiere zur Zeit mit der Implementation von Schnittstellen unter Delphi. Hier laufen offensichtlich Dinge im Hintergrund ab, die ich nicht verstehe. Ein Beispiel:

Delphi-Quellcode:

  IMyInterface = interface(IInterface)
  ['{EAB5845A-EB98-4BA4-A36A-CC7092973EA6}']
    function GetString : string;
  end;

  TMyImpl = class(TInterfacedObject, IMyInterface)
  public
    function GetString : string;
  end;

  TMyImpl2 = class(TInterfacedObject, IMyInterface)
  private
    function PrivateString : string;
  public
    function GetString : string;
  end;

{ TMyImpl }

function TMyImpl.GetString: string;
begin
  Result := 'MyImpl';
end;

{ TMyImpl2 }

function TMyImpl2.PrivateString: string;
begin
  Result := ' MyImpl2.PrivateString';
end;

function TMyImpl2.GetString: string;
begin
  Result := 'MyImpl2' + PrivateString;
end;

// Testmethode
procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var MyImpl2 : TMyImpl2;
    IMyIntf : IMyInterface;
begin
  IMyIntf := TMyImpl.Create;
  Label1.Caption := IMyIntf.GetString + ' ' + MyImpl2.GetString;
end;

Nach meinem Verständnis sollte es in der Zeile, in der auf MyImpl2 zugegriffen wird, eine saftige Schutzverletzung geben. Es wird ja schließlich nirgendwo eine Instanz erzeugt. Dem ist aber nicht so (Delphi 7 Prof).
Hat jemand eine Erklärung hierfür?

[DGL-luke]

Das hat nix mit den Interfaces zu. Du greifst auf eine statische Methode zu. Also gar kein Zugriff auf irgendwelche Instanzenfelder.

EDIT: Und du machst es ja nicht mal per Interface
Du greifst direkt auf die (nicht vorhandene) Instanz zu.

(Da gibts auch Leute, die nen Sport draus machen, Delphi für sowas zu missbrauchen - denn "es knallt ja nicht, und zwar solange, bis...", ja solange, bis virtuelle Moethoden ins Spiel kommen bzw. Instanzenvariablen)

[squetk]

Statische Methode? Ich hätte gedacht, dass der Zugriff ohne Instanziierung nicht funktionieren dürfte.
Es ist ja keine class function.
Entferne ich die Erstellung der Schnittstelle (Zeile davor) erhalte ich auch korrekterweise eine Schutzverletzung.
Also hat es doch etwas mit dem Interface zu tun - oder?

[squetk]

Es geht mir nicht darum Delphi zu vergewaltigen - ich will nur gern wissen was hinter den Kulissen passiert.

[Dax]

Solange eine Methode keine Felder einer Klasse benötigt oder virtuell ist (und damit erst berechnet werden muss, welche Implementation der Methode angesprungen werden soll) verhalten sich die Methoden wie normale globale Prozedure/Funktionen. Der Methode wird dann zwar ein ungültiger Self-Zeiger übergeben (intern sehen Methoden etwa so aus: "method {TClass.}Foo(Self: TClass; [Parameter])"). Das alles geht so lange gut, bis Felder ("Self.Feld") oder virtuelle Funktionen ("Self.CallVirtual(TClass.Method)") benutzt werden.

[squetk]

Ok - danke. Das stimmt, sobald Felder oder virtuelle Methoden im Spiel sind, gibt es die Schutzverletzung.
Dann hat mich die Interface-Zeile nur auf eine falsche Fährte gelockt.

[Elvis]

Zitat von squetk:

Ok - danke. Das stimmt, sobald Felder oder virtuelle Methoden im Spiel sind, gibt es die Schutzverletzung.
Dann hat mich die Interface-Zeile nur auf eine falsche Fährte gelockt.

Genau, Interfaceimplementierungen sind übrigens mucho abstrakto(hey, ich kann spanisch? ), will heißen du musst eine korrekte Instanz haben um es als ein Interface benutzen zu können.