Zitat von
Jakob Ullmann:
Jedenfalls denke ich nicht, dass native Anwendungen aussterben werden. Dann wird Microsoft halt von seinem Betriebssystem nichts mehr verkaufen, jedenfalls wäre es für mich ein Grund gegen Windows, wenn 32 Bit nicht mehr unterstützt wird. (und wahrscheinlich auch ein Grund, auf Linux umzusteigen)
Was sollte es denn für einen Grund geben, heute noch 32 bit Anwendungen neu zu schreiben?
Ich arbeite seit Turbopascal 1.0 mit Borland Produkten und solche Cäsuren gab es doch schön öfter.
In der Anfangszeit unter CP/M und viel später dann MSDOS war Turbopascal regelrecht eine Revolution.
Vorher habe ich mich mit C, Basic und Fortran herumgeplagt.
TP war das erste System mit dem, aufgrund der pfiffig gelösten Overlay Technik, größere Programme auf dem PC effektiv erstellt werden konnten.
TP lief in 64 kbyte Hauptspeicher und 720 kbyte Floppy richtig schnell. (Da waren noch 32 Kbyte zum Testen und 4 kbyte für Overlay frei.)
Das erste Windows was vernünftig programmiert werden konnte, war W 3.1 bzw. Windows 3.11. Borland brachte dann als Delphi Vorläufer die OWL heraus und hat nach 2 oder 3 Jahren diesen Zopf rigeros, zum Schaden der Anwender, abgeschnitten.
Delphi selbst war in der Version 1.0 wieder eine kleine Revolution kam aber etwas zu spät. Da hatte VB bereits einen
Teil dieses Marktsegmentes besetzt. (Delphi 1 hies mal VB Killer.)
Der kreative Kopf hinter dieser Entwicklung ging zu MS und eigentlich alles was danach kam, hat Borland /Codegear bis D2009 mehr oder weniger in den Sand gesetzt.
W32 Delphi und Prism ist eine ähnliche Cäsur wie damals CP/M - MSDOS - OWL-
VCL.
Bestenfalls Codefragmente übernehmbar, ansonsten neu machen.
Jetzt scheint die Zeit reif für einen Übergang auf gemanagten Code zu sein.
Java hat zeitiger damit angefangen und MS zieht nach. Pikant dass Delphi und Net den gleichen Ursprung haben.
Mit den selben Begründungen die hier für Delphi 32 gebracht werden, hätte man damals bei Turbo Pascal oder OWL bleiben können.
Es mag Bereiche geben, wo Delphi 32 besser ist. Die kommerzielle Anwendungsentwicklung gehört sicherlich nicht mehr unbedingt dazu.
Also die Entwicklung als Chance verstehen.
Gruß
Peter