Einzelnen Beitrag anzeigen

Benutzerbild von negaH
negaH

Registriert seit: 25. Jun 2003
Ort: Thüringen
2.950 Beiträge
 
#17

Re: Sony Ericssons Code-Memo - einfach clever oder nur einfa

  Alt 20. Mär 2009, 18:54
Also ich bin skeptisch.

Damit sowas gut funktioniert ist es zwingend das das Passwort alle umkodierten zu schützenden Pins eineindeutig mappt. Dh. ein falsches Passwort erzeugt zu einer kodierten Pin auch nur seinen eineindeutig zugeordneten falschen Wert. Gleiches gilt für das korrekte Passwort, nur dieses erzeugt die korrekten Pins.

Somit kann es sich nur um einen Transposition-Algorithmus handeln. Bei diesem sind zwei Dinge wichtig:
1.) eineindeutiges Mapping, jedes beliebige Passwort muß einen eindeutig unterschiedlichen entschlüsselten Output erzeugen
2.) besteht eine Pin aus Ziffern so muß die verschlüsselte Pin ebenfalls aus Ziffern bestehen, dh. man mappt immer Ziffern zu Ziffern, Buchstaben zu Buchstaben usw. Denn wäre dies nicht so so muß neben der verschlüsselten Pin auch noch verschlüsselt gespeichert werden aus welchen ACSIIs sich diese Pin zusammensetzt. Das bedeutet aber das diese Information nicht mit dem realem Passwort verschlüsselt werden kann sondern mit einem hardcoded gespeicherten Passwort, oder aber unverschüsselt gespeichert würde, was dann aber noch unsicherer wäre. Ergo würde ich vermuten das der Transpositionsalgorithmus immer nur Ziffern zu Ziffern oder Buchstaben zu Buchstaben umkodiert mit Hilfe des Passwortes.

Ein Angreifer weiß also das er mit einem beliebig falschen Passwort eine hoch wahrschenlich falsche Antwort bekommt kann aber an Hand dieser mit Sicherheit erkennen das die richtige Antwort zb. aus 4 Ziffern besteht. Das schränkt den Suchraum bei einer späteren Bruteforce Attacke auf das Zielsystem enorm ein. Die Sicherheit diese Verfahrens basiert im Grunde somit auch auf der Sicherheit des Verfahrens für das diese Pin gedacht ist. Könnte man am Bankautomaten unendlich lange alle Pins durchprobieren, er würde aber zb. wesentlich mehr als 4 Ziffern und Buchstaben ermöglichen so wäre dieser Passwortsafe unsicher und würde das Banksystem kompromittieren, selbst wenn es sicher wäre. Denn nun kann der Angreifer selbst ohne die richtige Pin entschlüsselt zu haben denoch wertvolle Informationen für seine Bruteforce Attacke des Bankautomaten ableiten. Er weiß wieviele Zeichen und was für ein Zeichentypus an jeder Stelle in der realen Pin vorhanden sind. Natürlich unter der Annahme das meine Vermutung der 1 zu 1 Transposition korrekt ist.

Benutzt der User für unterschiedliche Dinge das gleiche Passwort/Pin so kann man dies auch erkennen da deren verschlüsselte Produkte identisch sein müssen.

Grundsätzlich halte ich nichts von einem solchen Verfahren, eine guter Passwortschutzt sollte zumindestens mit viel Zufallsdaten arbeiten.

Man könnte das als OTP-Transpositions Verfahren betrachten und wäre das sicher so dürfte das Passwort nur zufällig, so lang wie der Pin sein und einmalig benutzt werden.

Die dümmste Annahme wäre das die Pin sicher mit zb. AES verschlüsselt wurde und eine Prüfsumme zusätzlich verschlüsselt wurde. Unverschlüsselt wird aber die Falschantwort des Systemes zu diesem Datensatz gespeichert. Somit weis das System welche Falschantwort es liefern muß bei nicht korrekter Entschlüsselung und es weiß auch wie diese Antwort aussehen muß, also Ziffer usw. Das wäre aber ober dämlich da so der Angreifer die eindeutige Falschantwort ermitteln kann und somit einen sicheren Prüfalgorithmus für seine Bruteforce Attacke in der Hand hält.

Generell gilt:
Je mehr Passwörter ( und je komplexer also von guter Qualität diese sind) ein Passwortsafe schützt desto expotentiell stärker muß der eigentlich benutzte Algorithmus und das benutzte Passwortsafe Passwort sein. Denn bei Erfolg knackt man so nicht nur ein Passwort sondern alle im Passwortsafe gespeicherten. Sind diese von besserer Qualität als das Passwortsafe Passwort dann ist das für den Popo.
Ein Passwortsafe ist also im Grunde immer eine dumme Idee, vorausgesetzt, und das ist eben die Außnahme, die geschützten Passwörter sind von guter also unknackbarer Qualität. Die Außnahme, die die Regel ist, ist es nun das die meistens Pins/Passwörter enorm schlecht gewählt sind.

Gruß Hagen
  Mit Zitat antworten Zitat