Wie wäre es mit einem Beispiel:
Wir wollen verschiedene geometrische Figuren (Dreieck, Quadrat, Kreis) verwalten und deren Fläche berechnen können. Die Klassen sollen TDreieck, TQuadrat und TKreis heißen und eine Funktion
function BerechneFlaeche(): Double soll bei jeder der Klassen den Flächeninhalt berechnen. Natürlich hat jede Klasse andere Attribute (TKreis hat einen Radius, etc.). Wenn wir jetzt alle drei von einer Klasse TGeometrischeFigur ableiten, könnten wir also beliebige Kreise, Dreiecke, etc. in einem gemeinsamen
array of TGeometrischeFigur verwalten. Um noch die Fläche berechnen zu können, muss TGeometrischeFigur logischerweise die Funktion BerechneFlaeche implementieren.
Und hier macht es dann keinen Sinn mehr, weil man ja nicht weiß, was man zu berechnen hat. Also kommt das abstrakte ins Spiel. Damit zwingst du (wie oben beschrieben) den Programmierer dazu, die Funktion BerechneFlaeche in jeder abgeleiteten Klasse zu implementieren und kannst sie gleichzeitig (Polymorphismus sei dank) direkt über den Array-Eintrag vom Typ TGeometrischeFigur aufrufen (es wird natürlich jeweils die Richtige aufgerufen). Und da eine Instanz von TGeometrischeFigur hier weitgehend sinnfrei wäre, kann man halt auch die gesamte Klasse als abstrakt kennzeichnen, um das unfreiwillige instanziieren zu unterbinden.
Korrigiert mich, wenn ich Blödsinn geschrieben habe