Zitat von
MrSpock:
Ich glaube ich schlage das Wort
Generalverdacht mal als Unwort des Jahres vor. Kaum werden irgendwo in Europa von extremen Islamisten unschuldige Menschen getötet und es gibt tatsächlich jemanden der sich traut, das auszusprecehn, erscheint gleich eine Gruppe von Gutmenschen, die vor Generalverdacht gegen Islam Gläubige lamentieren. Kaum wird eine junge Frau in Deutschland umgebracht, weil sie der Ehre der Familie geschadet hat, und jemand traut sich auszusprechen, dass die Täter Türken waren. Und schon ist sie wieder da, die Gruppe, die offensichtlich den "Ehrenmord" nebensächlich zur Kenntnis nimmt, aber viel größere Angst davor hat, dass gegen alle Türken eine Generalverdacht enstehen könnte.
Ich glaube das Wort hat gute Chancen ...
Es gibt so viel latenten wie offensichlichen Rassismus in unserer Gesellschaft, dass so etwas (Warnung vor dem Generalverdacht) kaum schadet. Für Tötungsdelikte haben wir ein gut ausgearbeitetes Strafgesetzbuch. Unsere Justiz kümmert sich da schon drum.
Dass durch die großen Zahlen an Einwanderern, die schlecht bis gar nicht integriert werden bzw. sich schlecht bis garnicht integrieren, Parallelgesellschaften entstehen, in denen komische überkommene Wertvorstellungen ausgelebt werden (die sicherlich auch im weitaus größten Teil der Türkei weder gebräuchlich noch akzeptiert sind), ist ein gravierendes Problem.
Auch wird Islam und Islamismus, bzw. gewaltbereiter Islamismus viel zu oft nicht differenziert.
Ich sehe kein Problem darin, darauf immer wieder hinzuweisen.
Etwas genereller: Wenn der Staat immer mehr Daten über uns sammelt, die er eigentlich nicht braucht, sondern nur für den Fall, dass wir einmal etwas ungesetzliches tun - das ist für dich kein Generalverdacht?
Wenn Beckstein vorschlägt, Konvertiten überwachen zu lassen bzw. zu überprüfen "ob sie einer gemäßigten oder islamistischen Richtung des Islam" anhängen - ist das kein Generalverdacht gegenüber allem, was der Herr (Landes- oder Bundes-, je nachdemInnenminister als islamistischen Islam definieren will?
Wenn jemand zu einer "islamistischen Form des islams" übergetreten ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er ein terroristisches Attentat plant, um so und so viele Prozent höher.
Wenn du arm und obdachlos bist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du stiehlst und raubst, höher.
Wenn du nur einen Hauptschulabschluss hast, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du kriminiell wirst, höher.
Wenn du eine schlechte Kindheit hattest, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du kriminell wirst, höher.
Und ich schätze mal, dass der Unterschied weit größer ist, als der bei Konvertierten!
Willst du jetzt alle Hauptschulabgänger überwachen lassen? Bzw. würdest du sagen, dass eine solche Überwachung die Hauptschüler nicht unter Generalverdacht stellt?
Natürlich hinken solche Beispiele immer ein wenig. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hauptschüler eine Autobombe vor einer Polizeidirektion zündet, ist wohl kleiner, als dass ein deutscher, zum Islam konvertierter Student mit Beziehungen zu Al Qaida das tut.
Trotzdem lässt sich kein zwingender kausaler Zusammenhang herstellen.
Will man alle Terroristen finden, muss man alle Bürger überwachen.
Und das ist weder akzeptabel, noch sinnvoll machbar. Und deswegen bin ich dagegen, mit TK-Datenspeicherung, Mautdaten, Online-Durchsuchung und CCTV den Weg in diese Richtung weiterzugehen.