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Zitat von
Delphi_Fanatic:
Die Kosten für Pflege im Alter werden in den nächsten Jahrzehnten "explodieren", so viel steht mal fest. Aber liegt es denn wirklich nur an der bösen Industrie, oder vielleicht nicht doch auch etwa daran, dass wir zu wenig Kinder in die Welt setzen ?
Wenn die Geburten-Raten so niedrig bleiben, wie sie jetzt sind, dann wird 2050 jeder dritte Deutsche älter als 60 sein. Dass das die Kosten für Pflege in die Höhe treibt, ist eine logische Konsequenz und nicht nur auf gierige Industriebosse zurück zu führen.
Die Forderung nach mehr Kindern beruht auf einem inflationären Weltbild. Wenn du es so haben willst, dass immer doppelt oder dreifach so viele 20-jährige wie 60-jährige da sind (also immer dreimal so viel beitragszahler wie rentenbezieher), dann musst du dafür sorgen, dass die Sterblichkeit entsprechend hoch bleibt, so dass im Alter von 67 Jahren mindestens 50% (66%) der Bundesbürger, die mal 20 jahre alt waren und kräftig in die Rentenversicherung gezahlt haben, bereits den Löffel abgegeben haben.
Alles andere ist unmöglich. Be iallem anderen geht die Rechnung schlicht nicht auf. Vor allem, wenn man aus dem Rentensystem Geld für den Aufbau Ost abzieht, wo inzwischen jeder Weiler sein eigenes Schwimmbad und goldene Gehsteige hat.
Die Erde hat laut allgemein akzeptierten Schätzungen so weit ich weiß eine ökologische Kapazität von 10 Milliarden Menschen. Wir sind heute bei über 6 Milliarden.
Mit höherer Geburtenrate kannst du also nicht mehr lange unser krankes System am laufen halten!
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Was Hagen hier verdeutlicht: Es gibt genügend gravierendere Probleme als den islamistischen terrorismus, die weit mehr menschen töten bzw. erheblich in ihrer Lebensqualität einschränken.
Die Terrorismusbekämpfung steht im Moment bei sagen wir einmal 90% von dem, was möglich ist.
Was Schäuble fordert, wird
a) kaum was bringen
b) sehr viel kosten (an Grundrechten und Geld)
Jeder Manager würde sagen: Vorauszusehendes Kosten/Nutzenverhältnis zu schlecht. Abgelehnt.
Es gibt einfachere und wirksamere Möglichkeiten. Nämlich der Polizei mehr Budget für mehr Personal, bessere Schulung und bessere Ausrüstung zu geben. Alles was man im Moment für den Bundestrojaner an künftigem Aufwand schätzt - einfach auf die Budgets der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, also Polizei, Feuerwehr, THW, Rettungsdienste) verteilen.
Damit wäre viel mehr geholfen!
Allerdings kann man SO keinen Überwachungsstaat aufbauen.
Zitat:
Entschuldige den Sarkasmus, aber in der Form hätte der Anschlag, wäre er erfolgreich gewesen, sicher ein paar Opfer gefordert: die Beamten, die sich totgelacht hätten. Vergisst du jetzt absichtlich, dass diese Bomben niemals gezündet hätten? Die Beamten haben die Flüssigkeit doch gegen eine ungefährliche getauscht, bzw. verdünnt. Zudem standen die Typen seit Dezember 2006 unter Beobachtung.
Die Frage ist doch: Was wäre wenn diese X Fässer vor Army-Stützpunkten, in Diskotheken und auf Flughäfen hochgegangen wären? Wenn die Behörden das nicht unter Kontrolle gehabt hätten und das ganze aus dem verkehr ziehen gekonnt hätten? (Ich hasse Konjunktivkonstruktionen...)
Selbstverständlich wäre das schrecklich! Selbstverständlich wäre das menschliche Leid unvorstellbar! Selbstverständlich ist es nicht diskutabel, in der Gesellschaft, in dem Staat, in dem wir Deutschen zu leben meinen, so etwas zuzulassen und tatenlos daneben zustehen!
MrSpock hat da absolut recht! Es ist absolut blöde, sich darüber zu belustigen, dass eine Gruppe islamistischer Terroristen es nicht geschafft hat, sich so zu verhalten, dass sie als anständige Schläfer bzw. Friseursgroßhandel durchgehen. Eine Bedrohungslage existiert. Es gibt islamistischen Terrorismus. Es gibt versuchte islamistische Terroranschläge in Deutschland. Jeder der anderes behauptet, verleugnet die Realität.
Selbstverständlich muss alles menschenmögliche dagegen getan werden.
Doch es gibt überall Grenzen. Die Verfassung ist eine solche Grenze. Die Bürger- und Freiheeitsrechte sind darin noch einmal eine Grenze.
Und wir stehen an der Schwelle, diese Grenzen zu überschreiten.
Für einen popligen Trojaner, bei dem jeder, der einigermaßen weiß, wie man einen PC einschaltet, nur müde lächelt. PGP, Proxies, Internetcafes, Datenverschlüsselung, Identity Theft - es ist heutzutage so einfach, unter dem Radar übers Internet konspirativ zu werden.
Unser Glück, dass es die Terroristen wohl noch nicht können. Aber obwohl diese bedrohungslage offensichtlich (offensichtlich... das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, das Wort) besteht, ist das kein Grund, uns zum gläsernen Menschen machen zu lassen.
Und genau daran wird zur Zeit gearbeitet. Terrorismusbekämpfung, bessere Fälschungssicherheit, höherer Komfort - das sind alles nur Vorwände.
Am Ende dieser Entwicklung steht der gläserne Bürger.
Und deswegen sage ich: Nein zum Bundestrojaner. Nein zum Generalverdacht. Nein zu biometrischen Daten im Personalausweis. Nein zu augeweiteter Videoüberwachung in der Öffentlichkeit. Und dem ganzen anderen Schweinkram, den man uns unterzujubeln versucht.