Zitat von
MrSpock:
Terroristen nutzen das Internet mittlerweile auch sehr intensiv. Jede andere Annahme wäre doch utopisch.
Nein. Jede andere Annahme wäre naiv und (mit Verlaub!) dämlich. Warum nutzt du denn das Internet? Ich schreibe bspw. bevorzugt Emails, weil das schneller geht als mit der klassischen Post. Früher bin ich zur Bank gefahren und habe Überweisungen abgegeben. Heute mache ich das von hier aus. Ich kann mich mit wenigen Klicks über bestimmte Dinge informieren, die mich interessieren.
Selbstverständlich nutzen auch Terroristen das Internet.
Meine Güte, die wären doch ziemlich blöd, wenn sie es nicht tun würden und ihre Pläne wie früher per Post, Kurier oder Telefon austauschen würden.
Terroristen nutzen also das Internet.
Nee, is' nicht wahr. Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht.
Deinen zitierten Satz, Albert, habe ich in der letzten Zeit hauptsächlich von Politikern gehört, die den Anschein erwecken, sie wissen gar nicht, was "das Internet" eigentlich ist. Und was mich persönlich ärgert, ist eben diese Unwissenheit, mit der Dinge beschlossen werden sollen, die gar nicht nötig sind. Es gibt bereits Möglichkeiten, die Telekommunikation von
Verdächtigen zu überwachen. Bei dringendem Verdacht kann man heute das Telefon anzapfen. Bei dringendem Verdacht könnte man auch per Richterbeschluss den Provider anweisen, den Email-Verkehr zu speichern. Dafür muss man keine neuen Regelungen schaffen oder gar das Grundgesetz ändern. Dafür muss man die bereits vorhandenen Regelungen lediglich ein wenig erweitern, so dass meinetwegen auch Mail, Chats und Co. erfasst sind.
Weißt du mit Gewissheit, wovon unser Innenminister eigentlich spricht, wenn er das Wort "Online-Durchsuchung" in den Mund nimmt? Redet er vom Überwachen des Mail- und sonstigen Verkehrs? Will er in abgeschottete Newsgroups und Foren eindringen und dort nach Anschlagsplänen suchen? Will er Server-Festplatten der Provider untersuchen lassen dürfen (Stichwort: Videobotschaften)? Oder will er wirklich auf die private Festplatte und dort gucken?
Für die erstgenannten Dinge gibt es gesetzliche Regelungen, auch wenn sie sich hauptsächlich auf die Prä-Internet-Zeit beziehen. Man muss sie nur anwenden wollen und nicht immer gleich das Grundgesetz anpassen, wenn es einen einschränkt. Und der letzte Punkt ist definitiv so ein Fall; sprich: ein Einbruch in meine Privatsphäre.
Albert, ich akzeptiere viele Argumente, und ich bin an einer ernsthaften Diskussion auch interessiert, aber bitte drisch keine hohlen Phrasen wie den oben zitierten Satz.