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Ist Delphi wirklich tot.

Ein Thema von bernau · begonnen am 13. Nov 2006 · letzter Beitrag vom 7. Mai 2009
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bernau

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Delphi 12 Athens
 
#1

Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 12:28
Tach zusammen,

ich klicke immer mal wieder gerne auf die Links in der Signatur von den Mitgliedern dieses Forums. Dabei ist mir ein Blog mit dem Titel "Ist Delphi tot" von Sebastian Gingter aka Phoenix aufgefallen.

Als Resume aus diesem Blog entnehme ich, daß es das wichtigste für Delphi ist, den Entwicklung des DotNET-Zuges nicht zu verpassen. Ich muss sagen, das entspricht nicht unbedingt meiner Wunschliste bzw. Wahrnehmung. Ich habe die Win32-Schiene und die VCL noch lange im Visier. Ich sehe ehrlich immer noch keinen wichtigen Grund mich mit DotNET zu befasen.

Und witzigerweise höhre ich von Programmiererkollegen, daß diese auch meist Win32-Programme schreiben. Wart Ihr schon mal auf einer Delphi-Roadshow? Wenn gefragt wird, für welche Plattform entwickelt wird, heben bei Win32 immer wesentlich mehr Leute die Hände als bei DotNET.

Ich persönlich schätzte am meisten die IDE-Weiterentwicklungen (Refactorin, Code-Folding, etc) Die IDE ist letztendlich das Ding, welches mir das Leben erleichtert. Das ist für mich wirklich der Grund, weshalb ich DS2006 verwende bzw. darauf umstelle. Ohne diese IDE-Neuerungen, würde ich wahrscheinlich noch in 10 Jahren mit Delphi5 arbeiten. Erweiterung der Sprache "Pacal" finde ich überigens auch extrem wichtig. Im Gegensatz dazu kann ich auf die Erweiterung der Komponentenpalette verzichten. Wenn ich eine Komponenten unbedingt benötige, dann kaufe ich diese mir hinzu. Dann habe ich auch die Komponente, die für mich am geeignetsten ist.

Ich persönlich finde es schade, daß Kylix eingestellt wurde. Wobei es mir hier nicht unbedingt auf die Desktop-Entwicklung ankommt, sondern eher auf Web-Entwicklung (CGI, ISAPI etc.) und die Unterstützung des Apache. Ich würde leuchtende Augen bekommen, wenn ich unter Delphi ein CGI-Modul entwickeln könnten und dieses per Knopfdruck als "WIN-CGI" UND als "LINUX-CGI" kompinliert wird. Wenn dieses Segment mehr unterstützt würde, könnte ich gerne auf die PHP-Entwicklung verzichten. PHP ist sowiso nicht unbeding meine Lieblingssprache.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was bei der kürzlich gestarteten Delphi-Umfrage herauskommt.

Um der Umfrage zuvorzukommen: Was erwartet Ihr von den Nächsten Delphi-Versionen?


Gerd
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Balu der Bär
(Gast)

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#2

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 12:43
Nein, ich schließe mich dir um Großen und Ganzen an.

Ich persönlich brauche kein .Net, alle Anforderungen die ich an eine Programmiersprache zur Zeit stelle erfüllt mir Delphi. Ein Win64 Compiler wäre sicherlich bald notwendig, da aber Vista und dessen Nachfolger Vienna auch noch Win32-Applikationen ausführen werden können mache ich mir da weniger Gedanken.

Zitat von PhoenixLog:
Wenn Borland jetzt nach seinem Turbo nicht noch einen Transrapid nachreicht, wird Delphi in spätestens 5 Jahren tot sein.
Diese Aussage halte ich für eine maßlose Übertreibung. Zugegeben, aktuell entwickeln nicht viele Firmen mit Delphi (nach meiner Einschätzung), die, die es tun, werden aber wissen was sie an Delphi schätzen und werden daher auch neue Projekte mit Delphi beginnen.
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Phoenix
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7.641 Beiträge
 
#3

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 12:50
Hrm. Spinnen wir das ein bisschen weiter:

Die DTG konzentriert sich auf Win32 und lässt den .NET-Zug komplett abfahren. -> Ab heute werden keine .NET Projekte mehr in Delphi.NET begonnen, vielleicht noch ein paar Win32 Projekte weitergepflegt und eine Handvoll neu angefangen.

Daraus ergibt sich: Delphi wird nur noch für die Pflege dieser aktuellen Projekte benötigt.

In 4-5 Jahren, mit dem Release des Vista-Nachfolgers, wird die Win32 / Native x64 API wahrscheinlich endgültig ausgeräumt sein. Analog zur bisherigen Geschichte: Win 3.11 war 16-bit, Win95 ging schon Richtung 32 bit, Win98 konnte 16 dann noch so halbherzig, Win2k wars aus mit 16 bit.

Das bedeutet, dass in 4-5 Jahren auf einen Schlag ALLE in Delphi gepflegten Projekte (wir haben ja festgestellt: es gibt keine neuen Delphi.NET Projekte) ausgemustert werden müssen. Und damit auch die IDE, denn die Projekte laufen ja nimmer. Manche (ganz wenige) Projekte werden vielleicht noch 2 oder 3 weitere Jahre auf dann 4-7 Jahre alten Vista-Maschinen weitergepflegt werden müssen, aber für den Grossteil der Delphi-Programme ist dann der Ofen endgültigt aus.

Und da es keine Projekte mehr gibt die auf den dann aktuellen Plattformen laufen (die werden zwingend .NET voraussetzen), wird kein mensch mehr Delphi brauchen und das wars dann.

Ergo: Wenn der .NET Zug nicht voll ausgefahren wird ist Delphi in diesem abgeschätzten Zeitraum tot.

Natürlich ist Win32 Entwicklung im Moment noch sehr wichtig, aber wenn die Sprache die Zukunft überleben will muss sie auch Zukunftsfähig sein und dabei am besten sogar noch einen Vorteil gegenüber anderen auch Zukunftsfähigen alternativen haben. Wer in der Vergangenheit lebt (und das 'jetzt' ist in 5 Minuten schon Vergangenheit), stirbt aus.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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mschaefer

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Delphi 12 Athens
 
#4

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 12:59
Und was ist mir "Delphi for x64" ! // Martin
Martin Schaefer
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bernau

Registriert seit: 1. Dez 2004
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1.295 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#5

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 13:02
Zitat von Phoenix:
In 4-5 Jahren, mit dem Release des Vista-Nachfolgers, wird die Win32 / Native x64 API wahrscheinlich endgültig ausgeräumt sein. Analog zur bisherigen Geschichte: Win 3.11 war 16-bit, Win95 ging schon Richtung 32 bit, Win98 konnte 16 dann noch so halbherzig, Win2k wars aus mit 16 bit.
Ähm? Meine noch im Umlauf befindlichen 16-Bit-Programme laufen auf Win2k und auf XP.

Zitat von Phoenix:
Das bedeutet, dass in 4-5 Jahren auf einen Schlag ALLE in Delphi gepflegten Projekte (wir haben ja festgestellt: es gibt keine neuen Delphi.NET Projekte) ausgemustert werden müssen. Und damit auch die IDE, denn die Projekte laufen ja nimmer. Manche (ganz wenige) Projekte werden vielleicht noch 2 oder 3 weitere Jahre auf dann 4-7 Jahre alten Vista-Maschinen weitergepflegt werden müssen, aber für den Grossteil der Delphi-Programme ist dann der Ofen endgültigt aus.
Ich habe nicht davon gesprochen, daß Delphi-DotNET eingestampft werden soll. Lediglich, daß Win32/64 eine gleichberechtigte zukunft zu DotNET hat.


Gerd
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Phoenix
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7.641 Beiträge
 
#6

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 13:08
Zitat:
Ich habe nicht davon gesprochen, daß Delphi-DotNET eingestampft werden soll. Lediglich, daß Win32/64 eine gleichberechtigte zukunft zu DotNET hat.
Vielleicht noch ein paar weitere Jahre. Win32 oder Win64 - egal - wird aussterben.
Sebastian Gingter
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Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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mkinzler
(Moderator)

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Delphi 11 Alexandria
 
#7

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 13:11
Zitat:
Vielleicht noch ein paar weitere Jahre. Win32 oder Win64 - egal - wird aussterben.
Win64 wird aber erst mit Vista richtig eingeführt. Und da selbst in Vista .Net auf Win32/64 implemnetiert wird, wird es wohl noch ein Weilchen weiterlaufen. Aber DTG muß trotzdem ihr Defizit im .Net-Bereich aufholen. Dabei find ich es aber richtig, daß sie sich hierbei stärker auf .Net3 (Visat) konzentrieren.
Markus Kinzler
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Luckie

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#8

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 13:28
Zitat von Phoenix:
Win2k wars aus mit 16 bit.
Kleine Korrektur: Win2K und Windows XP unterstützen noch 16-Bit Programme. Vista tut dies nicht mehr.

@bernau: Diese Aussage "Wozu? Ich brauche das nicht." läßt sich auf alle neuen Technologien und Errungenschaften anwenden. Hätte dir vor 20 Jahren jemand gesagt, in heute brauchst du ein Handy, hättest du gesagt: "Ich habe eine Telefon und einen Anrufbeantworter." Und das hätten die meisten Menschen gesagt. Heute haben von den Menschen, die früher so gedacht habn der Großteil selber ein Handy. Oder anders ausgedrückt, irgendwann wird immer der Zeitpunkt kommen an dem Technologien einfach veraltet sind und durch neue Technologien ersetzt werden. Und geradde in der IT-Welt ist es wichtig sich den neuen Technologien frühzeitig zu zu wenden, wenn man den anschluss nicht verpassen will. Diese Aussage "Wozu? Ich brauche das nicht." bedeutet in der IT-Welt den Todesstoss für jeden Unternehmen. Deswegen würde ich dir empfeheln sich so früh wie möglich mit den neuen Technologien vertraut zu machen, auch wenn es einem persönlich nicht schmeckt.
Michael
Ein Teil meines Codes würde euch verunsichern.
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Hansa

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Delphi 8 Professional
 
#9

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 13:32
Ich frage mich eher, ob .NET nicht in Wirklichkeit ein Rohrkrepierer ist. Die Nachfrage danach ist jedenfalls äußerst gering. Borland war gezwungen die Win32-Schiene weiterzuentwickeln ! XP war auch sowas. Keiner, der W2000 hat, wollte umstellen. Warum auch ? Vista droht IMHO ein ähnliches Schicksal. Aber man darf .NET nicht einfach ignorieren. Die neueren Delphi-IDEs benutzen das schließlich auch. Ich behalte das alles jedenfalls im Auge. Und sobald Word/Excel.NET angekündigt wird, dann gilt es, langsam anzufangen zu handeln. Wer alleine in D geschätze 8000 Programme verkauft hat, der läßt so ein Programm wohl kaum sterben.

Edit : Luckie hat das schön gesagt. Es gilt immer am Ball zu bleiben ! Irgendwann in naher Zukunft wird die Frage kommen : "Ist ihr Programm ein sicheres für .NET oder etwa ein altes für Win32 ?"
Gruß
Hansa
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SirThornberry
(Moderator)

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Ort: Bockwen
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Delphi 2006 Professional
 
#10

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 13:35
Dann wäre auch noch eine Alternative das die Delphi-IDE auf Linux portiert wird. Und unter Linux wird es wohl noch bis in alle Ewigkeiten nativen Code geben. Ich selbst hab bis jetzt noch nichts mit .Net gemacht weil es noch keiner wollte.

Zur eigentlichen Frage. Ich wünsche mir von der nächsten IDE noch mehr Spielereien welche die Arbeit erleichtern. Und ein Compiler für die verschiedensten Microcontroller wäre wunderschön, dann bräuchte ich mich nicht mit C auseinandersetzen Vielleicht auch einfach einen Converter der Fehlerfrei meine Delphiquelltexte nach C bzw. C++ wandeln kann.
Jens
Mit Source ist es wie mit Kunst - Hauptsache der Künstler versteht's
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