Ich reihe mich hier mal ein mit meinem vergleichsweise langweiligen und gradlinigem Lebenslauf.
Abitur, Ausgemustert, Diplom (FH) Elektrotechnik Schwerpunkt Technische Informatik und Systemtechnik (also kurz: Informatik
), und seit mittlerweile einem Dreivierteljahr angestellt als Softwareentwickler für Embedded- und Desktop/Server-Systeme im Bereich Gebäudeautomatisation.
Zu den Zertifikaten: Ich seh immer nur, was man für die Zertifikate alles tun muss, nämlich fast gar nichts. Von daher wäre es mir ja fast ein wenig peinlich, damit bei einem Vorstellungsgespräch aufzukreuzen
Mal ehrlich, ob in meinem Lebenslauf nun steht, drei Tage Seminar mit Prüfung zu einem bestimmten Thema, oder jüngst ein halbes Jahr Entwicklung in genau diesem Gebiet, was ist da wohl besser? Das ist ungefähr so wie mit den Noten im Studium. Bei bzw. vor dem Vorstellungsgespräch noch einigermaßen interessant, dann nicht mehr. Oder mit dem Abitur, da hat genau einmal einer nach gefragt, nämlich der komische AStA-Typ, der die Immatrikulation vorgenommen hat (und eine Weile gebraucht hat, "Allgemeine Hochschulreife" zu verstehen und Abitur draus zu machen).
Zum Studium im Zusammenhang mit "richtigem" Programmieren: Bei uns sind alle Programmierer und Entwickler (und auch die Chefs, nebenbei bemerkt) E-Technik-Dipl.-Ings (mit Ausnahme des einen Dipl.Inf.), insofern kann ich Luckies Ansicht, dass die Programmierer eher eine Ausbildung haben, nicht teilen. Allerhöchstens kann ich mir das für reine Codeschreiber vorstellen, aber von denen abgesehen hat Programmieren natürlich auch immer etwas mit der ganzen Entwicklung zu tun und das lernt man in meinen Augen an einer FH besser als bei einer normalen Ausbildung, zumal das Spektrum meist breiter ist. Von den wenigen Uni-Kollegen habe ich dagegen nur schlechtes gehört (man glaubt gar nicht, wieviele Uni-Abbrecher an der FH großartige Erfolge feiern
). In meiner täglichen Arbeit jedenfalls programmiere ich viel, natürlich nachdem ich die zugehörige Entwurfsarbeit durchgeführt habe, in die die etwas hochgestocheneren Begriffe, die Luckie genannt hat, fallen. Und da bin ich sehr froh drüber. Manchmal fehlt uns in der Firma sozusagen der "reine" Software-Architekt, weil wir dafür einfach zu klein sind, aber bisher haben das auch die "normalen" Entwickler noch gut geschafft.