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MySQL ohne Komponenten

Ein Tutorial von Chewie · begonnen am 14. Jul 2003 · letzter Beitrag vom 30. Mär 2020
Antwort Antwort
Seite 12 von 36   « Erste     2101112 131422     Letzte »    
Chewie
Registriert seit: 10. Jun 2002
Zugriff auf MySQL mit der MySQL-C-API

Fast jeder, der schon mit PHP gearbeitet hat, kennt wohl den Datenbankserver MySQl, und die meisten von euch werden wohl auch schon von PHP aus damit gearbeitet haben.
Während das mit PHP sehr einfach und unkompliziert ist, erscheint es mit Delphi am Anfang recht kompliziert. Gerade wenn man noch keine Datenbankerfahrungen mit Delphi verbuchen kann, erscheint die Benutzung der Zeos-Komponenten oder auch der ODBC-Schnittstelle aufwändig und kompliziert. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Komponenten, die von Zeos benötigt werden, bei den Standard- und Personal-Versionen von Delphi nicht dabei sind.
Was liegt also näher, als auf diese Komponenten zu verzichten und eine Alternative zu suchen? Besonders, wenn man bereits mit PHP und MySQL gearbeitet hat, dürfte man sehr gut mit der hier vorgestellten Methode zurechtkommen.

Das Tutorial handelt davon, wie man die C-API von MySQL in Delphi einsetzt. Ja, ihr habt richtig gelesen, C-API, so heißt es auf der MySQL-Website. Nichtsdestotrotz kann man diese API (= Application Programming Interface) natürlich auch mit Delphi verwenden.
Anmerkung: SQL-Kenntnisse werden hier nicht vermittelt. Die sind Voraussetzung zum Begreifen dieses Tutorials.
Dafür notwendig sind in erster Linie einmal die Pascal-Übersetzungen der C-Header für die MySQL-Bibliothek (und natürlich die Bibliothek selbst). Die Header findet man unter http://www.audio-data.de/mysql.html, die Bibliothek libmysql.dll ist bei dem MySQL-Server dabei.
Die Pascal-Unit mysql.pas importiert die Funktionen von libmysql.dll und stellt sie Programmmierern zur Verfügung. Um auf die DLL zugreifen zu können, muss sie entweder im Programmverzeichnis liegen oder aber im Verzeichnis Windows, Windows\System oder Windows\System32.

Nachdem das getan ist, können wir die DLL verwenden. Dazu muss die Unit mysql.pas in unser Projektverzeichnis gelegt werden und per uses-Klausel eingebunden werden. Unsere Unit sieht also so aus:

Code:
unit MysqlTest;

interface

uses
  Windows, Messages, SysUtils, Classes, Graphics, Controls, Forms, Dialogs, [b]mySQL[/b];
 
{ ... }

Bevor wir anfangen, mit dem SQL-Server zu arbeiten, kommen einige kleine Anmerkungen.
Eine Übersicht und Dokumentation der Funktion ist auf http://www.mysql.com/documentation/m...ction_overview verfügbar.
Von diesen werden in diesem Tutorial aber nur folgende verwendet:

mysql_close()
mysql_error()
mysql_fetch_row()
mysql_free_result()
mysql_init()
mysql_real_connect()
mysql_real_query()
mysql_store_result()


Die Verwendung der übrigen Funktionen sollte aber kaum Mühe bereiten, schon gar nicht, wenn man sie aus PHP kennt, da, wie man an der Auflistung sehen kann, die C-API und die PHP-API recht ähnlich sind.

Neben den Funktionen werden noch folgende Datentypen, die in mysql.pas definiert sind, benutzt:

PMySQL
PMySQL_Res
PMySQL_Rows



So, es kann nun losgehen.

Im nachfolgenden Beispiel werden wir uns zu einem MySQL-Server verbinden und ihn nach dem aktuellen Datum fragen.
Die einzelnen Schritte werden zunächst erläutert, bevor anschließend ein kurzes Code-Beispiel erklärt wird.

Bevor wir überhaupt eine Verbindung herstellen können, müssen wir unseren Verbindungsdeskriptor initialisieren. Dieser ist vom Typ PMySQL.

Ist dies getan, können wir die Verbindung herstellen.Dafür wird mysql_real_connect() benutzt.

mysql_real_connect() ist folgendermaßen augebaut:
mysql_real_connect: function(_mysql: PMYSQL; const host, user, passwd, db: pChar; port: longword; const unix_socket: pChar; clientflag: longword): PMYSQL; stdcall; Die Erklärung der einzelnen Parameter findet sich auf http://www.mysql.com/documentation/m...l_real_connect.

Als Rückgabe erhalten wir erneut unseren Verbindungsdeskriptor, der jetzt (hoffentlich) eine aktive Verbindung beschreibt.
Dies ist der Fall, wenn er ungleich nil ist.

Mit den eigentlichen Transaktionen beschäftigen wir uns im nächsten Kapitel, deshalb wird jetzt lediglich die Verbindung getrennt.
Das geschieht mittels mysql_close().


Das Beispiel:

Delphi-Quellcode:
var
  _myCon: PMySQL; //unseren Verbindungsdeskriptor
  host, user, pass, db: PChar; //die Anmeldedaten
begin
  //wir werden uns als Root-Benutzer in localhost einloggen, ohne eine
  //bestimmte Datenbank auszuwählen
  host := 'localhost';
  user := 'root';
  pass := nil;
  db := nil;
  
  //jetzt wird _myCon initialisiert
  _myCon := mysql_init(nil);
  if _myCon = nil then
  begin
    ShowMessage('Nicht genug freier Speicher, um Verbindungsdeskriptor zu initialisieren');
    Exit;
  end;
  
  //anschließend wird die Verbindung hergestellt
  if mysql_real_connect(_myCon, host, user, pass, db, 3306, nil, 0) = nil then
  begin
    ShowMessage('Die Verbindung konnte nicht hergestellt werden. Ursache: ' + mysql_error(_myCon));
    Exit;
  end;
  
  ShowMessage('Verbindung hergestellt');
  
  //zum Schluss wird die Verbindung wieder geschlossen
  mysql_close(_myCon);
end;

Im nächsten Teil werden wir ein paar einfache SELECT, INSERT, UPDATE und DELETE-Transmissionen durchführen.

[edit=Matze]Link korrigiert. MfG, Matze[/edit]
Egal wie dumm man selbst ist, es gibt immer andere, die noch dümmer sind

Geändert von Matze (24. Jul 2010 um 15:25 Uhr)
 
childen
 
#111
  Alt 4. Okt 2005, 20:23
So, ich hab den Code jetzt noch mal einbisschen verändert, allerdings hat sich an dem Problem wie erwartet nichst geänder:

Delphi-Quellcode:
type tserverdata = record
                      host:string;
                      user:string;
                      passwd:string;
                    end;

procedure connect(serverdata:tserverdata);
function getserverdata():tserverdata;

implementation

procedure connect(serverdata:tserverdata);
var _myCon: PMySQL;
    host,user,passwd,db:string;
begin
  host := serverdata.host;
  user := serverdata.user;
  passwd := serverdata.passwd;
  db := 'test1';
  _mycon := mysql_init(nil); //<--- hier wird der Fehler ausgegeben
 
  if mysql_real_connect(_myCon, pchar(host), pchar(user), pchar(passwd), pchar(db), 3306, nil, 0) = nil then
  begin
    ShowMessage('Die Verbindung konnte nicht hergestellt werden. Ursache: ' + mysql_error(_myCon));
    Exit;
  end;
end;

function getserverdata():tserverdata;
begin
  result.host := edit1.text;
  result.user := edit2.text;
  result.passwd := edit3.text;
end;
  Mit Zitat antworten Zitat
childen
 
#112
  Alt 7. Okt 2005, 13:02
Hat denn keiner noch eine Idee zu dem Probelm?

Sonst muss ich mich nach einer anderen Methode umgucken um mysql querys zu senden.
Was würdet ihr mir denn für Möglichkeiten empfehlen?

G Christian
  Mit Zitat antworten Zitat
childen
 
#113
  Alt 30. Dez 2005, 03:56
Hat sich seit meinem letzten Eintrag zu diesem Problem was getan ?

G Christian
  Mit Zitat antworten Zitat
Benutzerbild von Stony2k
Stony2k

 
Delphi 7 Enterprise
 
#114
  Alt 17. Jan 2006, 15:33
Ich habe gemäß dem Tut hier einen Button mit folgendem Inhalt erstellt:

Delphi-Quellcode:
procedure Tfrm_main.SelectClick(Sender: TObject);
var
  Posts: TPostEntries;
  //idAuthor: String; //zum Zwischenspeichern der Verfasser-ID
  query: PChar;
  _myCon: PMySQL;
  _myRes: PMySQL_Res; //hier wird der gesamte Ergebnissatz gespeichert
  //_mySubRes: PMySQL_Res; //benötigt, um Autor zu ermmitteln
  _myRow: PMySQL_Row; //enthält den aktuellen Datensatz
  //_mySubRow: PMySQL_Row; //benötigt, um Autor zu ermmitteln
  i: Integer;
begin
 
  {...}
  {Verbindung herstellen wie in Kap. 1 beschrieben}
 
  query := 'SELECT * FROM pw_change ORDER BY account';
  mysql_real_query(_myCon, query, Length(query));
 
  _myRes := mysql_store_result(_myCon); //alle Datensätze vom Server anfordern
  if _myRes = nil then
  begin
    ShowMessage('Es konnten keine Datensätze zurückgebenen werden. Ursache: ' + mysql_error(_myCon));
    Exit;
  end;
 
  SetLength(Posts, mysql_num_rows(_myRes)); //Posts-Array-Größe auf Anzahl der Datensätze setzen

  for i := 0 to High(Posts) do
  begin
    _myRow := mysql_fetch_row(_myRes); //Datensatz abholen
    Posts[i].account := _myRow[0]; //ID des Posts ist erstes Feld im Datensatz
    Posts[i].passwort := _myRow[1]; //Zeitpunkt ist drittes Feld

    {query := PChar('SELECT name FROM users WHERE id=' + idAuthor);
    _mySubRes := mysql_store_result(_myCon);
    _mySubRow := mysql_fetch_row(_mySubRes);
    Posts[i].author := _mySubRow[0];

    mysql_free_result(_mySubRes);        //Ergebnissatz löschen }

  end;

  mysql_free_result(_myRes); //Ergebnissätze löschen

  {...}
  {Verbindung schließen oder etwas anderes machen}
end;
Ich verbinde erst zur DB mit den Codezielen aus diesem Tut. Nachdem Showmessage mir sagt, ich habe erfolgreich verbunden, drücke ich den Button.. und dann friert das Programm ein.

Kann mir wer sagen, was ich falsch mache?
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Benutzerbild von Stony2k
Stony2k

 
Delphi 7 Enterprise
 
#115
  Alt 18. Jan 2006, 06:22
*nochmal hochschieb*

Da kann mir doch bestimmt wer helfen
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Benutzerbild von Tyler
Tyler
 
#116
  Alt 28. Jan 2006, 11:21
Wie bekomme ich nun in diese Routine, die grundsätzlich erstmal 1a funktioniert, eine Verbindung über einen SSH Tunnel hin?

Hintergrund: Viele Provider, bzw. die meisten, verbieten grundsätzlich aus Sicherheitsgründen den Zugriff auf ihre MySQL-Server von Clients, die nicht "localhost" von localhost kommen. Somit hab ich mit einem Delphi-Client hier zuhause ja ein Problem.
Entweder ich greife über HTTP und PHP auf den Server zu, was aber auch ne Menge Arbeit ist, oder ich nutze SSH und bastel mir ein Tunnel, und klopfe direkt als "localhost" am Server an.


Jemand ne Idee, ne zündende?
  Mit Zitat antworten Zitat
Chewie

 
Turbo Delphi für Win32
 
#117
  Alt 28. Jan 2006, 12:00
Grundsätzlich sollte dieser SSH-Tunnel doch transparent sein, oder?
Du trägst also den lokalen Endpunkt des Tunnels als MySQL-Server ein.

Theoretisch zumindest
Martin Leim
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Benutzerbild von Tyler
Tyler
 
#118
  Alt 28. Jan 2006, 12:07
Jau, das funktioniert. Aber dann müsste ich Putty ja noch extra als Programm mitliefern und von meinem DelphiTool aus die Exe entsprechend starten. Schöner wärs ja, wenn das mein Programm selber könnte

(Grundsätzlich ist das natürlich ne Lösung, richtig )
  Mit Zitat antworten Zitat
Chewie

 
Turbo Delphi für Win32
 
#119
  Alt 28. Jan 2006, 12:46
Wenn du Putty nicht mitliefern willst, musst du eben den SSH-Tunnel aus deinem Programm erzeugen.
Schau mal auf http://www.torry.net/ nach, vielleicht gibts dort entsprechende Konmponenten.
Martin Leim
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Troka
 
#120
  Alt 30. Jan 2006, 13:52
Ich bekomme beim Auslesen der Daten folgenden Fehler:
'Access violation at adress 00BB357A in module 'libmysql.dll'. Read of address 00000388'

Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.listboxfill;
var
  Posts: TPostEntries;
  query: PChar;
  _myCon: PMySQL;
  _myRes: PMySQL_Res; //hier wird der gesamte Ergebnissatz gespeichert
  _myRow: PMySQL_Row; //enthält den aktuellen Datensatz
  i: Integer;
begin
  {Verbindung herstellen}
  query := 'SELECT * FROM link ORDER BY id';
  _myCon:=PMySQL('0'); //Damit Variable initalisiert wird
  mysql_real_query(_myCon, query, Length(query));
  _myRes := mysql_store_result(_myCon); //alle Datensätze vom Server anfordern
  if _myRes = nil then
  begin
    ShowMessage('Es konnten keine Datensätze zurückgebenen werden. Ursache: ' + mysql_error(_myCon));
    Exit;
  end;
  SetLength(Posts, mysql_num_rows(_myRes)); //Posts-Array-Größe auf Anzahl der Datensätze setzen
    for i := 0 to High(Posts) do
  begin
    _myRow := mysql_fetch_row(_myRes); //Datensatz abholen
    Posts[i].link := _myRow[0]; //Link ist erstes Feld im Datensatz
    Posts[i].nummer := StrToInt(_myRow[1]); //ID ist das zweite Feld
    Posts[i].name := _myRow[2];
    listbox1.Items.Add(Posts[i].name);
  end;

  mysql_free_result(_myRes); //Ergebnissätze löschen
end;
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