Re: Audio Kompressor
24. Jul 2007, 11:03
Also, ich war jetzt eine Woche im Urlaub, aber da hat sich hier ja schon einiges getan! Respekt und Danke an alle!
Zum ersten zu eurer Frage ob es nun ein Limiter, Kompressor oder Normalizer sein soll! Ich glaube ich erklärs euch mal kurz was was ist, da ich mich da ganz gut auskenne.
Um das zu verdeutlichen habe ich eine kleine Zeichnung gemacht, welche das meiner Meinung ganz gut darstellt. Die verschiedenen Arten sind mit unterschiedlichen Fargen markiert. Die grüne Linie zeigt den normalen Verlauf, ohne irgendein Eingreifen.
Limiter und Kompressor schalten sich ab einem bestimmten Pegel ein, der sogenannte "Threshold". Ab diesem Wert greifen sie ein. Weiter gibt es noch die Variablen Attack und Release, welche bezeichnen, wie schnell das Programm anspringt bzw. wie schnell es wieder zu seinem Ursprungswert zurückkehrt.
1. Limiter
Der Limiter begrenzt ab dem Thresholdwert alles auf diese Lautstärke. Das heißt, dass kein Signal lauter als der Thresholdwert den Limiter verlässt. Limiter sind dazu da um zum Beispiel Geräte vor Übersteuerung zu schützen. Endstufen haben zum Beispiel meistens einen Limiter integriert um die Bauteile vor Schaden zu schützen. Auf dem Bild wäre das der rote Strich.
2. Kompressor
Beste Erklärung, die ich dafür gehört habe: Ein Kompressor ist die technische Form von einem Tontechniker, der vor seinem Mischpult sitzt und den Fader bei zu lauten Stellen um ein Stück nach unter zieht um ihn danach wieder zurückzuschieben. Dabei gibt es die sogenannte "Ratio". Diese besagt, in welchem Verhältnis der Soundpegel ab dem Thresholdwert abgeregelt wird. In dem Bild ist der blaue Strich ein Beispiel für einen Kompressor mit dem Verhältnis 1:2.
Ein weiterer Wert, welcher bisschen unwichtiger ist, ist der sogenannte "Knee". Dieser gibt an, ob der Kompressor sofort anfängt zu arbeiten, oder ob er die Regelung sanfter, in einer Kurve, machen soll (!Vorsicht! nicht mit Attack verwechseln; auf dem Bild die gelbe Linie).
3. Normalizer
Dieses Gerät ist ziemlich schnell beschrieben. Es hebt leise Passagen an und schwächt laute ab. Am Schluss hat also alles die gleiche Lautstärke, was meiner bescheidenen Meinung nach weniger Sinn der Sache ist!
Gut, soviel zu Kompressor etc ^^ Hoffe es war nicht zu lange.
Jetzt zu meinem Programm:
Ich hab mich schonmal hingehockt und ein paar Sachen ausprobiert.
Um den Audioausgang zu kontrollieren habe ich indirekt die Bass.dll benutzt. Ich habe im Netz ein Programm von Michael Gaedtke namens Record-Demo gefunden, welches den Ausgangspegel angibt. Sehr schön gestaltet mit Combobox zum Auswählen der Quelle etc. (Auch im Anhang).
Dieses hab ich schlicht und ergreifend umgebaut und einen Normalizer integriert, was nicht weiter schwer war. Aber es gibt trotzdem noch ein Problem: Mit diesen Pegeln ist es nicht möglich einen richtigen Kompressor zu basteln, weil diese "nur" das Signal ist, welches von der Soundkarte zurückgeschickt wird. Also sobald ich das Signal auf meinem Monitor sehe ist es schon zu spät, weil es zu diesem Zeitpunkt schon auf den Boxen ist. Und das ist nicht der Sinn der Sache, weil wirklich laute Signal nicht "erwischt" werden sondern nur ihre "Nachfolger".
Ich hab mir auch schon überlegt, ob ich den Kompressor auf Frequenzen bezogen arbeiten lassen soll. Selbstverständlich ist das eine gute Idee, aber bevor wir nicht das Problem gelöst haben, wie wir "pünktlich", also vor der Ausgabe, an das Ausgabesignal kommen, wird das keinen Sinn machen, weil es sonst wieder nur zu spät kommt =*MIST!!!* Aber wenn wir das gelöst haben, wäre es sehr intressant. Ich habe selber schon ziemlich viel mit solchen Teilen gearbeitet, weil ich viel mit Ton&PA Technik zu tun habe und die sind wirklich 1a!! Kosten aber als "Hardwareausführung" ein Schweinegeld!
Ich schick euch jetzt mal das ganze Programm von mir und die Recorddemo damit ihr euch das mal anschauen könnt. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie man das Signal noch unter Windows auslesen kann.
Ansonsten verabschiede ich mich jetzt, da ich genug geschrieben habe ^^
Gruß
Thomy
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