Ob die Terrorgefahr existiert oder nicht? Ich meine, sie existiert. Sie existiert ebenso, wie im Straßenverkehr von einem Betrunkenen überfahren zu werden oder ausgeraubt zu werden. Es mag auch sein, dass die Terrorgefahr in den letzten Jahren gestiegen ist und jetzt _deutlich_ höher ist als vorher. Dass die reale Gefahr für jeden einzelnen immer noch sehr gering ist, würde ich aber auch sagen. Ich persönlich fühle mich vom Terror genausowenig bedroht wie vom Straßenverkehr.
Ob die Gefahr durch unsere Außenpolitik selbst herbeigeführt ist? Das so zu behaupten, finde ich bedenklich. Deutschland hat in der internationalen Staatengemeinschaft gewisse Verpflichtungen, und dazu gehören afaik auch militärische Einsätze in Krisengebieten. Dass die "westlichen Demokratieen" (ich schmeiß jetzt einfach mal alle in einen Pott) eine gewisse Arroganz gegenüber anderen Staatsformen und Gesellschaften zeigen (woraus dann u.a. Forderungen nach Einsätzen in solchen "Krisengebieten" resultieren), finde ich aber auch bedenklich. Eine Demokratisierung einer Gemeinschaft kann
imho nur wirksam sein, wenn diese vom Volk her gefordert wird. Auf Dauer kann kein Tyrann gegen den Willen des Volkes regieren. Ein Aufdrängen der Demokratie von außen kann nur schief gehen. Und dabei ist es dann egal, ob man _wirklich_ denen die Demokratie bringen will, oder einfach nur die Öllieferung sichern möchte.
Eine aufgezwängte Demokratie kann mit entsprechender Propaganda immer als Invasion feindlicher Mächte dargestellt werden, gegen die es sich zu wehren gilt - auch mit Terrorakten.
Indirekt stimmt
imho also die Aussage, dass die Terrorgefahr hausgemacht ist, aber das direkt der Regierung anzukreiden, finde ich etwas unfair, von daher würde ich diesen Teil auch rauslassen. Es ist
imho nicht sooo einfach, sondern ein sehr komplexes Thema, was eigentlich einen eigenen Brief erfordert.