Wieviel Speicher kann ich nutzen?

[xaromz]

Hallo,

um einige Dinge zu testen (siehe diesen Beitrag) habe ich versucht, in Delphi dynamisch einen großen String anzulegen.
Sobald der String größer als 1200 MB ist, fliegt mir eine Speicher-Exception um die Ohren.
Sollte ich unter Win32 nicht mindestens 1,5 GB Speicher verwenden können?

Das kann man übrigens leicht ausprobieren:

Delphi-Quellcode:

procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var
  P: PAnsiChar;
  C: Integer;
  MBSize: Integer;
begin
  MBSize := 1201; // <- 1200 funktioniert noch
  P := nil;
  try
    P := StrAlloc(MBSize * 1024 * 1024 + 1);

    // Mit Blödsinn füllen
    for C := 0 to MBSize * 1024 * 1024 do
      (P + C)^ := 'A';

  finally
    StrDispose(P);
  end;
end;

Gruß
xaromz

[Luckie]

2 GB um genau zu sein. Aber deine Anwendung selber braucht ja auch noch was.

[xaromz]

Hallo,

Zitat von Luckie:

2 GB um genau zu sein.

mindestens 1,5 GB, weil der PCI-Bus auch noch was haben will.

Zitat von Luckie:

Aber deine Anwendung selber braucht ja auch noch was.

Jetzt hoffe ich aber, dass eine VCL-Anwendung mit einem schäbigen Button keine 300 MB verbrät .

Gruß
xaromz

[Luckie]

Guck im Taskmanager nach.

[xaromz]

Hallo,

Zitat von Luckie:

Guck im Taskmanager nach.

aber nur, weil Du es bist :

Zitat von Windows Task Manager:

Project1.exe: 3.440 K

Aber das lustige ist ja, wenn das Programm z. B. 4 MB belegt, ist eben bei 1199 MB Schluss.

Gruß
xaromz

[Luckie]

Wuird dran liegen dass der Speicherbereich eventuell fragmentiert ist und nicht ehr so viel Speicher in einem Stück alloziiert werden kann.

[xaromz]

Hallo,

Zitat von Luckie:

Wuird dran liegen dass der Speicherbereich eventuell fragmentiert ist und nicht ehr so viel Speicher in einem Stück alloziiert werden kann.

Fragmentierung des Speichers kommt eigentlich nicht in Frage, sowas gibt's seit Protected Mode nicht mehr. Der Windows-MM gaukelt ja jedem Programm einen linearen Speicherbereich von 0 bis 4 GB vor. Wo die einzelnen Speicherseiten liegen bekommt das einzelne Programm gar nicht mit, die MMU setzt die virtuelle Adresse in die tatsächliche um.
Außerdem ist das Problem auch nach einem Neustart des Rechners noch da. Und wenn es an Fragmentierung läge, wäre es doch ein komischer Zufall, wenn wieder genau 1200 MB am Stück verfügbar wären.
Ich hab natürlich übersehen, dass auch der eigene Adressraum fragmentiert werden kann. Ich bin nur etwas verwundert, wie stark fragmentiert dieser bereits kurz nach dem Start der Anwendung ist.

Kann eigentlich irgendjemand das Problem nachvollziehen?

Gruß
xaromz

[Zerolith]

Ich habe den Code ebenfalls probiert. Und bin rel. verwundert.

In meiner Mühle stecken 2 GB. wovon 1,4 definitiv frei sind.

ich kann nicht mal die 1200 Alloziieren. dann habe ich es mit 1000 versucht, hat geklappt. dann mit 1199 nicht geklappt. dann mit 1050 - nicht geklappt. und dann wieder mit 1000 AUCH NICHT MEHR!

irgendwie ist das ganze sehr komisch. Und meines Wissens müsste doch die Speicherverwaltung, wenn ich z.B. "nur" 2GB Speicher habe aber 3 Alloziiere den Rest in die Auslagerungsdatei schreiben?

[Basilikum]

wenn du mit obigem Code Memory allozieren möchtest, müsste ja im virtuellen Adressraum die gesamte Grösse zusammenhängend frei sein... da jedoch teilweise stark verzettelt kleine Bereiche bereits belegt sind, ist es glücksache, wie gross der grösste zusammenhängende freie Speicherblock noch ist...

schau dir mal mittels folgendem Code den virtuellen Adressraum deines Prozesses an:

Delphi-Quellcode:

Procedure VMdump();
Var
  Base : Pointer;
  MBI : TMemoryBasicInformation;
  State : String;
  TypeS : String;
begin
  Base:=Nil;
  While (VirtualQuery(Base,MBI,SizeOf(MBI)) > 0) Do Begin
    Case MBI.State Of
      MEM_COMMIT : State:='Commit';
      MEM_FREE : State:='Free';
      MEM_RESERVE : State:='Reserve';
      Else State:='-';
    end;
    Case MBI.Type_9 Of
      MEM_IMAGE : TypeS:='Image';
      MEM_MAPPED : TypeS:='Mapped';
      MEM_PRIVATE : TypeS:='Private';
      Else TypeS:='-';
    end;

    WriteLn(Format('%p..%.8x  %.7d %-7s %-7s',[MBI.BaseAddress,LongWord(MBI.BaseAddress) + MBI.RegionSize - 1,MBI.RegionSize div 1024,State,TypeS]));

    Base:=Pointer(LongWord(MBI.BaseAddress) + MBI.RegionSize);
  end;
end;

bei mir war der grösste "Free"-Block ca. 1.2 GB...

wenn du nun in einer Schlaufe kleinere Blöcke allozieren würdest, wären sicherlich gegen 2 GB möglich...

[Nicolai1234]

Zitat von Basilikum:

schau dir mal mittels folgendem Code den virtuellen Adressraum deines Prozesses an:

Was bedeutet bei dem Code eine solche Zeile?

Zitat:

00AC0000..5B0EFFFF 1480896 Free -