Performance-Verwirrung

[Phoenix]

Hi,

ich hab ein kleines Problem: Ich soll anhand von Testmessungen eine neue Hardware-Plattform evaluieren, weil eine Massendatenverarbeitung beschleunigt werden soll.

Jetzt habe ich hier ein nettes Testsystem:
P4 2400MHz, Intel 856PERL - Board mit i856 Chipset und 1GB PC2700 DDR RAM und einen Abit HOT ROD 100 Pro RAID-Controller an dem die 2 Platten die die Daten liefern mittels Raid 0 (Striping) angebunden sind. Und die Messungen auf dem System sind gemessen um ein drittel Schneller als die des aktuellen Systems.

Interessanterweise habe ich auch noch ein ca. 2 Jahre altes DELL-Notebook hier. Das Ding hat einen 1,5 GHz Pentium M und auch 1 GB Ram - und dieses alte Notebook ist interessanterweise nochmal um ca. ein Drittel schneller als das aktuelle Testsystem bzw. über 50% schneller als das Produktivsystem.

Die Daten die verarbeitet werden müssen sind einfach nur Dateien die auf der Platte rumliegen und die jeweils geöffnet und durchsucht werden.

Die RAM-Ausstattung (512 MB <-> 1 GB) hat nur minimalen Einfluss auf die Performance. Ob ich von der Platte arbeite oder die Daten vorher auf eine RAM-Disk kopiere einen etwas grösseren Einfluss (Beispiel-Test waren ca. 300 MB an Dateien bei einer Laufzeit von 1 Minute, 14 Sekunden vom Raid gegenüber 1 Minute und 4 Sekunden aus dem RAM). Interessanterweise liegt allein hier das Notebook schon bei 59 Sekunden von der Platte.

Wie kann es zu solchen krassen Unterschieden kommen? Der Datendurchsatz beim Testsystem ist laut dem Benchmark von Everest Home deutlich über dem vom Notebook.

Ich / Wir haben da absolut keine Erklärung für diese komischen Messergebnisse.

Edit Nachtrag: Kann das sein, dass die Notebook - Platte (Hitachi, 60 GB, 7200rpm) tatsächlich schneller ist als eine Desktop-Platte (Seagate Barracuda, 80GB, 7200rpm, im 160GB-RAID0 - Stripe mit o.a. Controller)?

[markusj]

Hallo Phoenix,

ein ähnliches Verhalten habe ich bei mir bei einem Programm festgestellt,welches eine lediglich 2,86 MB große Datei Bitweise in den Arbeitsspeicher lädt ... der Computer eines Freundes war bei der ersten Programmversion um über 45 Sekunden schneller, bei der neueren war der Vorsprung dann auf 15 Sek geschrumpft ... dabei hat mein P4 2,6Ghz eine deutlich hörere Taktrate als sein Athlon 2200+ ...
Ich vermute, dass es an diversen Leistungsoptimierungen in den CPUs und an Flaschenhälsen bei den Chipsätzen liegt ...

Naja. ich hab mein System inzwischen auf eine wesentlich effektivere Zugriffsart umgestellt ...

mfG

Markus

PS: Ich nehme an, dass der limitierende Faktor hier nicht die Platte(n) ist/sind, sondern die restliche Systemausstattung.
Wie greift dein Programm auf die Festplatte zu?
Ich konnte eine extreme Leistungssteigerung erzielen, indem ich die Datei erst in einen MemoryStream geladen habe, und dann die Schritte einzeln abarbeitet, anstatt dass ich über einen FilesStream direkt auf die Daten zugegriffen habe ... von über 2 Min runter auf etwas um die 15 Sek ...

[MagicAndre1981]

Vllt ist der große L2-Cache (2MB) des PentiumMs, die Lösung, dass der so fix ist.