Zitat von
richard_boderich:
das ist KEIN! rumgetrolle, sondern seine meinung. er hat argumente gebracht, und zwar sehr spezielle. (EAX,Vista DRM, Codebasis usw.)
Gut, dann werden wir mal ganz sachlich diese gebrachten Argumente entkräften:
1.
@EAX: Microsoft deaktiviert seine proprietäre DirectSound3D Schittstelle. Dafür unterstützt Vista weiterhin uneingeschränkt OpenAL - eine offene, nicht proprietäre Schnittstelle für Hardwarebeschleunigten Sound.
Sorry, alle beschweren sich über proprietäres Zeug in Windows & Co. - und kaum erhört Microsoft den Schrei und stellt seine eigene proprietäre Schnittstelle zugunsten eines offenen Standards (OpenAL) ein schreien wiederum alle auf und deutem mit dem Finger. Das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Ja, diejenigen die sich ausschliesslich auf eine proprietäre Schnittstelle gestützt haben gucken jetzt in die Röhre. Aber das war schon immer so (siehe Netscape).
Also was wollt ihr: Offene Standards oder proprietäre Schnittstellen? Entscheidet Euch bitte. Ich bin der Meinung, offene Standards sind etwas gutes, und proprietäre Schnittstellen wird am schnellsten dann los, wenn man sie nicht mehr weiterpflegt und in einer neuen Version nicht mehr ausliefert und somit einen gewissen Druck ausübt. Das hat DATEV mit seinen alten Schnittstellen bisher auch immer gemacht und da hat sich auch kaum einer beschwert.
@DRM: Das DRM greift ausschliesslich, wenn der abzuspielende Inhalt DRM auch verwendet.
An der Verfügbarkeit der bestehenden MP3-Sammlung ändert das nichts. An der Möglichkeit, diese Sammlung durch das eindigitalisieren von neuen CD's zu vergrößern ändert das auch nichts. An der Möglichkeit, seine MP3-Sammlung zum Freund zu bringen und dort abzuspielen und ggf. zu kopieren ändert das auch nichts, und auch die Tauschbörsern werden hierdurch sicher nicht weniger frequentiert werden.
Letzlich liefert Vista jetzt genau das von Haus aus mit, was sich jeder iPod-Besitzer schon vorher mehr oder weniger freiwillig von Apple installiert hat. - Nur eine Schicht tiefer im
OS verankert. Fakt ist: Wer DRM-Geschützte Inhalte tatsächlich verwenden will, der kann dies in Vista tun und hat dadurch sogar noch einige Annehmlichkeiten mehr, weil durch die tiefe Verankerung einfach mehr erlaubt wird. Wer keine Medien einsetzen will, die DRM geschützt sind, wird durch Vista aber dazu auch nicht gezwungen. Und das ist das, worauf es mir hier ankommt: Man wird nicht gezwungen seine MP3's mit DRM zu verriegeln.
2.
@Codebasis: Ja, Vista setzt auf dem Windows Server 2003 auf. Da sagt sogar Snapman, dass es gut ist und das ist, was er Microsoft empfohlen hatte. Dass die Entscheidung hier umzustellen erst nach dem SP2 für XP stattfand, und zwar weil man auf der XP Codebasis massive Sicherheitsprobleme nicht ausschliessen konnte, mag etwas spät gewesen sein, aber auch bei Microsoft arbeiten nur Menschen, und Menschen können nunmal Fehler machen. Letzlich ist die 2003-Codebasis aber auch noch eher ein Grund, auf Vista umzusteigen: Das System ist an sich stabiler und sicherer als ein vollgepachtes XP.
3.
@Treibersignatur: Michael hat das Hauptargument schon gebracht: Ein Treiber, der nicht signiert ist, kann das System schonmal nicht destabiliseren, weil er sich nicht installieren lässt. Jeder einzelne Bluescreen, den ich in den letzten 3 Jahren hatte, war auf ein Problem in meinem WLAN- oder in einem Grafikkartentreiber zurückzuführen (bzw. durch eine überhitzte Grafikkarte und damit wahrscheinlich Datenschrott von der Karte, der den Treiber aus dem Tritt gebracht hat). Wenn ein Treiber im Kernelmode scheisse baut hat das
OS nunmal leider nicht mehr viele Möglichkeiten, da noch was zu retten. Das ist nunmal prinzipbedingt in jedem
OS so.
Letzlich sorgt die Signatur dafür, das das System stabiler wird. Und wenn es dieses Ziel erreicht, ist die Treibersignatur ne gute Sache. Zumal ich wie gesagt noch keiner Hardware begegnet bin, die nicht unter Vista läuft - bis auf meinen U3 Stick, bei dem momentan das Launchpad noch nicht will. Ist unschön, aber damit kann ich leben.
4.
Fakt ist nunmal: Vista ist kein Schund.
Es macht einen großen Schritt in Richtung Benutzerfreundlichkeit. Und ja, uns Entwicklern/Spezialisten werden hier möglicherweise ein paar Steine in den Weg gelegt, aber wir müssen uns eingestehen auch nicht die Zielgruppe zu sein.
Die Zielgruppe für Vista sind Menschen, die keine Ahnung haben, was ein Register ist. Die nicht wissen, was Kernel- und Usermode sind. Die gerade mal wissen, wie sie den Rechner anmachen, wo sie hinklicken müssen um Ihre Anwendung zu starten und die dann wissen, wie sie: Ihre Briefe schreiben / Ihre Buchungen erfassen / Ihre Tabellen grafisch darstellen. Die Beruflich mit einem Computer arbeiten müssen. Dann noch die Privatuser, die froh sind, wenn sie Ihre Musik abspielen können, ihre privaten Briefe ausgedruckt bekommen und mal die eine oder andere Runde Solitär/Mahjonng spielen können. Und die Kinder, die ihre Spiele spielen wollen. Und da die im Moment mit ihrem XP happy sind wird für die erst in ein, zwei Jahren mit den ersten richtigen
DirectX 10 spielen die Vista-Saison eingeleitet.
Wenn also diese Benutzer mit dem System umgehen können, und es dabei auch nicht mehr so einfach zerschiessen können wie ihr altes XP, dann ist schon sehr viel getan. Und Vista ist da definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.
Und wer jetzt noch sagt, dass was hier Fortschritt ist ist eh alles von Apple abgeguckt, dem sage ich: Besser gut geklaut, als schlecht selber gemacht.
Fazit ist: Auch wenn snapman dem Betriebssystem hier die Existenzgrundlage absprechen will, so hat er kein einziges Argument gebracht, das wirklich greift.