Hubble: Deine Meinung ist fundiert, aber die Argumente sind ungenau und nicht zuende gedacht (
imho). Aber so ist das: 2 Leute, 2 Meinungen. So, jetzt aber, Du Schuft
:
1. Mit Delphi schlampig programmieren.
Absolut korrekt. Aber: It's not a bug, it's a feature. Ich kann mit Delphi sehr schnell ein funktionierendes und stabiles Programm zusammenklicken. Wirklich sehr schnell. Neulich habe ich einen Reportgenerator mit 1000 Bells&Whistles in 30 Minuten zusammen geklickt. Auf der anderen Seite wird man in Delphi auch absolut katastrophale Frickelsoftware erstellen können, die nich nicht mal das 'S' in 'Software' wert ist. Ist das eine Schwäche von Delphi? Nun, da kann man geteilter Meinung sein. Programmiersprachen, mit denen man zwangsweise stabile Programme schreibt, sind natürlich für Anfänger und Frickelchaoten die richtige Wahl, aber nicht für mich, denn ich programmiere seit 30 Jahren.
Deine Argumentation impliziert, das ein
DBMS eine Haufen Sch*** ist und
SQL die schlimmste und unperformanteste
DB-Sprache überhaupt. Warum? Weil ich mit
SQL so dermassen langsame und grottenschlechte Datenbanken entwickeln kann, das jedes ordendliche Gericht die Todesstrafe (oder zumindest lebenslange Verachtung) verhängen würde. Ich hab hier gerade einen Studenten der kennt sich mit
MySQL aus und hat eine
MSSQL-
DB hingezimmert, die mich wirklich verzweifeln lässt. "Man kann mit
SQL ganz leicht hochperformante, elegante, robuste und leicht wartbare
DB erstellen." man kann aber auch den größten Mist hinzimmern, den man sich vorstellen kan.
Es kommt nicht auf das Werkzeug an, sondern auf den Anwender. Die besten Küchenmesser (ich bin auch Koch) sind sauscharf und man kann sich damit mal eben den Arm abschnippeln, ohne das man es merkt (nun ja). Sie sind aus weichem Stahl, sodass die Klinge unbrauchbar wird, wenn man damit das falsche Material bearbeitet. Ist damit das Messer Schrott? Nein! Der Anwender! Denn weichen Stahl kann ich am schärfsten schärfen. Idiotensichere Messer sind zwar idiotensicher, aber dafür kannst Du sie nach 2 Monaten wegschmeissen.
Zurück zu Delphi: Gerade die Freiheit, zu frickeln, globale Variablen zu verwenden (was ist daran verwerflich? soll ich eine dämliche Klasse für eine globale Variable verwenden?), Assembler einzuschleusen etc. etc. etc. macht Delphi doch zu einem professionellen Tool, so wie eine
SQL-
DBMS oder ein richtig gutes Küchenmesser. Ich habe die Wahl! Hurra! Ich bin autark! Frei in der Wahl der Waffeln! Bei Java und den anderen reinen OOPS bin ich eingezwängt und muss zeitaufwändig auch die kleinesten Frickeltools 'designen',
.
Die besten Werkzeuge lassen dem Anwender die größte Freiheit!
2. Die vielen Komponenten
Ich hatte früher 100+ Komponentensammlungen installiert und fand mich richtig cool. Bis ich auf D4 wechseln musste. Dann war Schluss. Ich verwende eine 2 Sammlungen, aber die Richtigen. Ähnliches für C++ (VC++) kosten das 10 fache und sind dann nur halb so gut, ehrlich.
Wie gesagt, ich muss die vielen Features nicht verwenden, aber ich kann. Ich kenne andere
IDE nicht, aber die Komponentensammlungen sind nicht so verbreitet, oder? Mit .NET kann Alles anders werden (.NET wurde übrigens vom
VCL-Erfinder Anders Heijlsberg entwickelt. Der wurde *gerade wegen der Eleganz der
VCL* von Microsoft abgekauft, das nur mal so am Rande).
Ich glaube, der
VCL-Ansatz (eine ordendlich durchstrukturierte Klassenbibliothek) macht Code erst stabil. Was Du meinst, sind die 'SysUtils' etc. Units, die eben Prozeduren anbieten. Mein Gott, muss Alles gleich OO sein?
Noch was zu
OOP: "Die reine Leere, ist meistens die reine Lehre"