Zitat von
Hansa:
Bei krachneuen Projekten wäre die Frage : was kostet die Aufrüstung auf Vista ? TCO ist das Stichwort.
Da ist die Frage eher: Wie lange wird die Plattform für die ich abziele noch unterstützt? Und damit wieder: Wann wird eine komplette Neuentwicklung fällig?
Wenn ich heute eine Applikation mit einer Laufzeit von 5+ Jahren beginne (betriebswirtschaftliche Standardsoftware z.B. - sowas wie Lexware oder SAP), dann muss ich zwangsläufig jetzt schon bedenken dass die Native
API in ein paar Jahren nur noch deprecated unterstützt wird und dann etwas später gar nicht mehr. Das bedeutet ich fange heute etwas an von dem ich weiss dass es in 5+ Jahren eigentlich noch laufen muss, aber wohl nicht mehr kann.
Fange ich heute in .NET an besteht zwar die Unsicherheit, dass .NET in 10+ Jahren auch veraltet ist, aber ich habe ein paar Jährchen mehr Planungssicherheit.
Warum, glaubst Du, fängt die SAP AG wohl an, ihre eigene Entwicklunsgplattform langsam aber Stetig auf Managed Code umzustellen? Damit deren ihre Software den Sprung von Vista auf das nächste System ohne Probleme mitmachen. Weil große Kunden von SAP (u.a. Daimler-Chrysler) sich schon vor einiger Zeit .NET Support von SAP vertraglich haben zusichern lassen.
Das sind alles Leute, die in Zukunft blicken und sehen: Das kommt unausweichlich und da müssen wir mitziehen oder später auf veralteter Technik aufsetzen und damit Wettbewerbsvorteile verlieren.
Mir geht es in dem Blog Eintrag ja auch nicht darum,
Win32 zu verteufeln. Es ist immer noch State of the Art, aber das wird es in ein paar Jahren eben nicht mehr sein. Und genau aus diesem Grunde muss sich Borland sputen, damit sie nicht durch technologischen Rückstand den Anschluss an die Mitbewerber (und da gehört inzwischen auch die OpenSource Branche dazu) ganz verlieren und sich sagen: "Taugt nicht mehr, wir machen dicht.".
Auch wenn 90% oder gar mehr der aktuellen Delphi-Nutzer kein .NET brauchen, so braucht Borland dennoch schon jetzt neue Projekte auf
BDS-Basis. Nur wer jetzt langfristig(!) Software plant wird zwangsläufig auf .NET setzen (siehe obige Gründe) und damit eher das VS in Betracht ziehen als Delphi. Und damit wird die Nachfrage zu dem Zeitpunkt wo es nur noch .NET gibt und kein
Win32 mehr schlagartig auf eben die heute gestarteten .NET Projekte im
BDS reduziert werden. Und das müssen genug sein um die
IDE am leben zu halten.
Und bei der aktuellen Roadmap bezweifle ich einfach, dass diese Kunden genug werden.