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Der_Unwissende

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#38

Re: Gedankenspiel: möglichst sicherer Kopierschutz?

  Alt 21. Okt 2006, 11:06
Hi,
Was ich nicht verstehe sind die Hinweise, dass die Zeit lieber in die Qualität der SW gesteckt werden sollte. Wenn die Qualität nicht eh an erster Stelle steht, dann würde keiner die SW kaufen! Von einem festen Zeitplan kann hier (denke ich) eh abgesehen werden (es ging doch nur um ein Gedankenspiel für einen Kopierschutz).
Jedenfalls sollte man solange es Probleme bei der Qualität gibt die SW einfach nicht auf den Markt bringen, auch das führt nicht gerade zu einem Zulauf von Käufern und wenn jmd. SW testet und merkt dass die Qualität nicht stimmt, dann kauft er nicht das Produkt in der Hoffnung dass ServicePack 84 die gröbsten Fehler behebt.

Wieso glaubst du jetzt eigentlich, dass man nicht ein Zertifikat fälschen kann oder dass das eines der Probleme behebt? Klar, jede Firma hat es gern, dass der Start der SW erstmal eine Internetverbindung aufbaut. Von einer Privatperson mit Modem oder ISDN Kanal (zeitabgerechnet versteht sich, eventuell mit Einwahlgeb.) mal ganz zu schweigen.
Was verstehst du eigentlich unter wichtige Funktionalität in einen Webservice auslagern? Ich meine allein die Zeit, die es kostet, dass jmd. seine Daten verpackt, verschickt, dein Server die wichtige Funktionalität anwendet und die Antwort zurück schickt...
Damit wärst du schon beim angesprochenen Server (glaube jmd. ging in die Richtung fremde HW zu der der Benutzer keinen Zugang hat) und auf dem läuft deine SW. Jeder kann sich dann (z.B. über ein Webinterface) anmelden und arbeiten. Dann ist sichergestellt, dass keiner die SW kopieren kann (ohne eine Lücke in der Serverkonfiguration zu nutzen).

Es bleibt auch hier nur zu sagen, dass es keine schöne Möglichkeit gibt. Ein guter Kopierschutz existiert nicht. Je sicherer die Dinger werden sollen, desto mehr verliert die Software an Komfort (wie zentrales Verteilen über einen Server). Typische abschreckende Beispiele (oder Gedankenspiele ) wären hier wohl Adobes Nummer einfach mal Daten in den Bootsektor zu schreiben oder die bekannten Rootkits auf CDs und DVDs.
Bei dem Bootsektor hat man schonmal das Problem, dass die SW somit an diese Festplatte gebunden ist und Adobe davon ausgeht, dass die entsprechende Stelle unbenutzt ist. Was bei einer aktuellen Windows Installation noch nahezu garantiert wird, kann mit Bootmanager schnell anders aussehen. Zudem könnte jmd. auf die gleiche Idee kommen und schon kracht es.
Die Nummer mit den Rootkits ist auch wieder so ein Ansatz. Kannst ja die wichtigen Dateien vor dem Benutzer verstecken. Merkt das ein Virenscanner, dann wird keiner an der Seriösität einer kleinen unbekannten Firma zweifeln, man wird sich sicher sein, dass es ein Virus ist. Aber auch die Möglichkeit ein Sicherheitsloch zu nutzen, dass ggf. mal gestopft wird oder einfach eines für Schadsoftware zu öffnen (die dann das eigene Rootkit ausnutzen) ist unheimlich attraktiv für den Kauf einer SW. Es sollte glaube ich mit einem der DVD-Rootkits ja auch das kopieren von DVDs auf dem Rechner unterbunden werden, hat ja soweit gut geklappt, dummerweise wurde dort aber das Kopieren von jeglichen DVDs unterbunden, auch solche für die man selbst Rechteinhaber ist. War jedenfalls öffentlichkeitswirksam! Ob es dir helfen würde ist dann eher fraglich.
An sich fände ich es aber lustig, wenn jetzt ein Rootkit, dass irgendeine SW vor bösen Re-engineering schützen möchte anspringt, wenn der Delphi-Debugger läuft.

Gruß Der Unwissende
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