Leere Klasse von einer anderen abgeleitet

[shmia]

Delphi-Quellcode:

Constructor TBWData.create(TheStructure: TBWTable; Path: String); 
Var 
  Buffer: TStringList; 
  i: integer; 
  DatLine: TDatLine; 
Begin
  // hier fehlt inherited Create !!!!!!
  // je nach Konstruktor der Basisklasse müssen ggf. noch Parameter übergeben werden
  inherited Create;
  // *************  
  FDataStructure := TheStructure; 
  DatStrings := Tlist.Create;

[dfried]

Das war ja nicht der COnstructor seiner Klasse, sondern der Klasse von der er abgeleitet hat

Und das "inherted" kommt da wahrscheinlich weiter unten.

Das Posting von FLocke dürfte aber die Lösung sein...

Gruß
Daniel

[tigerman33]

Zitat von dfried:

Und das "inherted" kommt da wahrscheinlich weiter unten.

Dann versuchst du in nicht initialisierten Speicher zu schreiben. Und das gibt nunmal eine Access Violation

[Flocke]

Zitat von tigerman33:

Dann versuchst du in nicht initialisierten Speicher zu schreiben. Und das gibt nunmal eine Access Violation

Wieso sollte der Speicher nicht initialisiert sein?

[tigerman33]

Weil IMHO erst nach dem Aufruf von inherited der Speicher für die Instanz (wo also auch die Felder drin gespeichert werden) reserviert wird.

[Flocke]

Zitat von tigerman33:

Weil IMHO erst nach dem Aufruf von inherited der Speicher für die Instanz (wo also auch die Felder drin gespeichert werden) reserviert wird.

Nö, der Konstruktur wird erst aufgerufen NACHDEM der Speicher reserviert wurde, sonst wär SELF ja NIL.

[tigerman33]

Der Konstruktor wird nicht aufgerufen nachdem, sondern um den Speicher zu reservieren.

Zitat:

Sonst wär self ja nil

Nicht notwendigerweise. Nach dem Aufruf von Destroy ist es ja schließlich auch nicht nil.

[Flocke]

Zitat von tigerman33:

Der Konstruktor wird nicht aufgerufen nachdem, sondern um den Speicher zu reservieren.

Eigentlich wird der Konstruktor aufgerufen, um den Speicher zu initialisieren.

Schaut man sich den Assemblercode eines Klassenkonstruktors an, dann sieht es so aus:

Jeder Konstruktur hat zwei implizite (unsichtbare) erste Parameter. Der erste ist der Klassendeskriptor (Typ TClass) und der zweite ist ein boolescher Wert der angibt, ob Speicher belegt werden muss.

Für den zweiten Parameter gilt:

Der äußerste Konstruktur wird mit TRUE aufgerufen und holt sich den Speicher mittels @ClassCreate (eine interne Routine aus der Unit System).

Alle inherited Konstruktoren werden mit FALSE aufgerufen, da der Speicher schon belegt ist, und als erster Parameter wird auch nicht mehr der Klassendeskriptor übergeben sondern das jetzt alloziierte Self selbst.

Somit haben wir beide halb Recht. (Nachtrag: besser gesagt halb Unrecht 8))

Eine Klasse, die von TObject abgeleitet ist, muss also nicht unbedingt inherited Create aufrufen (obwohl dies saubererer Stil ist).

[tigerman33]

Hmm, interessant. Aber woher dann die Access Violation?
Ich erinner mich nämlich, dass ich genau den gleichen Fehler schon ab und an hatte--immer dann nämlich, wenn ich im Eifer des Gefechts den Aufruf des inherited Konstruktors vergessen hatte.

[Flocke]

Na weil er den Konstruktor direkt aufgerufen hat:

Delphi-Quellcode:

myWaregroup : TWaregroup;
....
mywaregroup.create(structur,Pathstring);

anstelle von

Delphi-Quellcode:

myWaregroup : TWaregroup;
....
mywaregroup := TWaregroup.create(structur,Pathstring);

[Nachtrag]

inherited musst du natürlich aufrufen, wenn die Basisklasse eine wirkliche Initialisierung vornimmt. TObject macht das nicht, darum macht es dort keinen Unterschied. Wenn du z.B. von TComponent ableitest, dann ist inherited Create(AOwner); ein absolutes MUSS.