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Object Pascal Compiler

Ein Thema von Tommi · begonnen am 23. Mai 2003 · letzter Beitrag vom 27. Mai 2003
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Tommi

Registriert seit: 23. Mai 2003
27 Beiträge
 
Delphi 3 Professional
 
#1

Object Pascal Compiler

  Alt 23. Mai 2003, 23:34
Hallo! Menschenskinder, die Smilies sind witzig, aber auch ein bissl albern
Nein, das wollt ich eigentlich nicht loswerden... also ich hab eine etwas spezifische und vielleicht auch exotische Frage und hoffe auf Anregungen von Euch - am besten von denjenigen, die sprachbewandert sind - firm in Object Pascal und vielleicht auch C++.

Zur Zeit opfere ich meine kostbare Freizeit (also wenn ich nicht studiere ) unter anderem der Programmierung eines Object Pascal Compilers und eben darum soll es hier auch gehen.

Ich habe Tonnen an Infomaterial aus dem Netz heruntergeladen und studiert, habe mir viel über Compilerbau angelesen und auch aufgrund meiner zaghaften Schritte in Sachen Assembler- und Compilerprogrammierung, die ich seit knapp sieben Jahren gegangen bin, auch schon ein gewisses Verständnis für die Technik und die Grundlagen mir angeeignet. Ich bin allerdings weder Informatiker noch Mathematiker, eher so der sprachbegabte Philologe (hust...), weshalb ich mir auch das hochheilige Recht einräume, bei diesem ambitionierten Vorhaben haushoch zu scheitern

Nun ja, für den Interessierten ein paar technische Details, wie bei mir der Stand der Dinge ist:

Es stehen zur Zeit:

1. Tokenizing (bzw. Scanning)
2. Parsing:
noch nicht fertig - Identifier Table schon angelegt, grobe Regelstrukturen vorhanden
3. Fehlerausgabe

Wirkt alles noch nicht so viel, aber da steckt schon ne ganze Menge Knoffhoff drin (man stelle sich jetzt einen Tusch der Band vor).

Mein derzeitiges Problem dreht sich um die system.pas.
Ich will nämlich prinzipiell alle Grundfunktionen innerhalb der Object Pascal Sprache darin implementieren, ohne irgendwie notbehelfsmäßig im Stile von Turbo Pascal herummauscheln zu müssen.

In gewissen Fällen erfordert dies allerdings eine Syntaxerweiterung, da sowohl Standard, Extended als auch Object Pascal für diese keine "sprachliche" Lösungen vorsehen.

Wie würdet ihr zum Beispiel den Typ String (ShortString) deklarieren?
Was das angeht, stünde ich auf dem Schlauch, aber vielleicht ist ja in Delphi schon was implementiert, wovon ich nichts weiß. Ich besitze nämlich kein Delphi (bin blank und pleite... so ist das Studentenleben), sondern benutze Virtual Pascal. Also für Hinweise wär ich dankbar.

Welche Erweiterungen / Verbesserungen kämen Euch noch in den Sinn - ohne dabei die Schönheit der Pascal-Sprache aufzubrechen? Ich wär für Vorschläge offen.

Ich liebäugele zum Beispiel, ein paar Kleinigkeiten aus C zu leihen. Zum Beispiel -= += oder auch ++ --

So, ich wär dann gespannt auf Eure Antworten und verzeiht mir, daß ich hier soviel geschrieben hab...
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jbg

Registriert seit: 12. Jun 2002
3.483 Beiträge
 
Delphi 10.1 Berlin Professional
 
#2

Re: Object Pascal Compiler

  Alt 24. Mai 2003, 00:29
Zitat:
Mein derzeitiges Problem dreht sich um die system.pas.
Aha, die Compiler-Magic macht dir sorgen. Wie löst man das Problem von Write/WriteLn(...), usw. Das geht eben nur per Compiler-Magic.


Zitat:
Wie würdet ihr zum Beispiel den Typ String (ShortString) deklarieren?
Mal in Records gesprochen:
Delphi-Quellcode:
ShortString = record
  Len: Byte;
  Chars: array[1..Len] of Char;
end;
Diesen Record kann man so aber nicht in Pascal deklarieren.


Zitat:
Welche Erweiterungen / Verbesserungen kämen Euch noch in den Sinn - ohne dabei die Schönheit der Pascal-Sprache aufzubrechen? Ich wär für Vorschläge offen.
Wie wäre es mit Makros. Bis jetzt muss ich mir da mit meinem eigenen Preprozessor behelfen.
Delphi-Quellcode:
{$define ADD(x, y) ((x) + (y)) }
{$ifdef ADD}
 {$undef ADD}
{$endif}
{$define TO(ClassName, EqualValue, NullValue, RetType)
  function TestObjs(Obj1, Obj2: ClassName): RetType; overload;
  begin
    if Obj.Equal(Obj2) then
      Result := EqualValue
    else
      Result := NullValue;
  end
}

if TO(TMyClass, 10, 0, Integer) = 10 then ;
if TO(TMyClass2, 2.5, 0, Double) = 0 them ;
Zitat:
Ich liebäugele zum Beispiel, ein paar Kleinigkeiten aus C zu leihen. Zum Beispiel -= += oder auch ++ --
Keine schlechte Idee.


Zitat:
So, ich wär dann gespannt auf Eure Antworten und verzeiht mir, daß ich hier soviel geschrieben hab...
Andere schreiben manchmal viel mehr.
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Tommi

Registriert seit: 23. Mai 2003
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#3
  Alt 24. Mai 2003, 00:38
Klasse! Danke für Deine Antwort!

Ich dachte auch schon an Makros und ebenso an einer Anleihe aus C, mit der man Subroutinen (Procedures/Function) mit simplem, kleinem Code, für Geschwindgkeitsoptimierung einfach direkt in den Hauptcode einfließen lassen kann, also ohne Sprungbefehl... was schreib ich da so müdigkeitsduselig... ich hoff, ich drück mich undeutlich genug aus - wie nennt sich das in C??

Und ja, write und writeln wären Sorgenkinder, aber eine Lösung scheint eine Typenart zu sein, mit der man die Parameter für diesen Befehl umschreiben kann. Das ist schon ein bissl unsauber, aber naja. Klar, bleibt mir dann das Tricksen wohl nicht erspart
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jbg

Registriert seit: 12. Jun 2002
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Delphi 10.1 Berlin Professional
 
#4
  Alt 24. Mai 2003, 00:42
Zitat von Tommi:
wie nennt sich das in C??
inline. Und diese Funktionen gab es bereits in TurboPascal, nur waren sie leider auf Byte-Codes (nicht mal Assembler) beschränkt, weshalb Borland sie wahrscheinlich bei Delphi rausgeschmissen hat.

Hast du dir den Quellcode der System.pp von FreePascal mal angeschaut?
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Tommi

Registriert seit: 23. Mai 2003
27 Beiträge
 
Delphi 3 Professional
 
#5
  Alt 24. Mai 2003, 00:53
Inline... danke schön!
Ich neig zu Vergeßlichkeit, wenn ich eigentlich längst im Bett liegen müßte

In einige Teile des Free Pascal Compilers hab ich schon reingeschaut, ebenso in die system.pp ... ich hab in so einige Compiler und Interpreter reingeguckt und was die Leute manchmal für Ideen haben, ist verrückt... das schlimmste Beispiel war ganz übler Spaghetticode, ohne groß von Subroutinen Gebrauch zu machen, sondern irgendwie alles in einen großen Abschnitt mit etlichen Ifs und Cases reingepackt.. hehe, hat mich an meine ersten Schritte in Sachen Compiler erinnert

Aus der system.pp hab ich sehr wertvolle Informationen ziehen können. Ich bin nämlich zuvor gar nicht auf die Idee gekommen, die Grundtypen (Integers) durch Ranges zu deklarieren... ist eine feine Sache.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe, dürfte wohl dieses Compiler-Magic von Free Pascal sein - Umgang und Implementierung von und mit Strings, AnsiStrings und WideStrings. Das scheint über verschiedene units und includes verteilt zu sein... ich werde nochmal genauer reinschauen...

Ach übrigens, ich habe auch irgendwie vor, naturwissenschaftlich-mathematische Erweiterungen hineinzunehmen und habe irgendwo im Netz Pascal-XSC aufgegabelt. Zu dumm, daß ich kein Naturwissenschaftler bin, aber einiges fand ich inspirierend. So zum Beispiel etwas ganz Verrücktes, Functions für ":=" schreiben zu können. Also eine Zuweisung irgendwie umbosseln zu können. Mir entzieht sich der Sinn, aber irgendwas haben sich doch diese klugen Köpfe dabei gedacht.
So und des weiteren die Möglichkeit, mathematische Formeln zu verbalisieren, ich glaube über Typendeklarationen. Ich müßte nochmal genau reinschauen...
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jbg

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Delphi 10.1 Berlin Professional
 
#6
  Alt 24. Mai 2003, 01:04
Zitat von Tommi:
die Grundtypen (Integers) durch Ranges zu deklarieren... ist eine feine Sache.
Und schon weichst du vom dcc32 (Delphi) Compiler ab. Bei diesem sind die Grundtypen im Compiler verankert und nicht in der System.pas


Wie wäre es mit Operator-Überladen?

Delphi-Quellcode:
procedure Operator:=(V1, V2: TMyClass);
begin
  V1.Assign(V2);
end;


var
  V1, V2: TMyClass;
begin
  V1 := TMyClass.Create;
  V2 := TMyClass.Create;
  try
    V1 := V2; // wird zu Operator:=(V1, V2)
  finally
    V1.Free;
    V2.Free;
  end;
end;
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Tommi

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Delphi 3 Professional
 
#7
  Alt 24. Mai 2003, 01:10
Naja, ich hatte auch nicht unbedingt vor, einen Delphi-Clone zu basteln...

Könntest Du mir das Assign erläutern, das offenbar zu TMyClass gehört?
Wie schon gesagt, ich hatte mit Delphi bislang noch nicht so viel am Hut - das letzte mal an der Schule und das ist schon ein paar Jährchen her...
Und kannst Du mir vielleicht auch erklären, welchen Sinn der Einsatz von Operator-Überladen macht?

Danke nochmal!


P.S.: Ich hau mich jetzt mal aufs Ohr...
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jbg

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Delphi 10.1 Berlin Professional
 
#8
  Alt 24. Mai 2003, 01:27
Das Assign ist eine Methode:
Delphi-Quellcode:
procedure TMyClass.Assign(Source: TPersistent);
begin
  if Source is TMyClass then
  begin
    FField1 := TMyClass(Source).FField1;
    FField2 := TMyClass(Source).FField2;
   // ...
  end;
  else
    inherited Assign(Source);
end;

Das Überladen von Operator kann man sehr gut nutzen um die Rechenoperatoren für eigene Klassen zu deklarieren.
Wenn man z.B. eine Klasse TRealyBigNumer hat, dann ist es doch schöner
BN1 := BN1 + 10 zu schreiben als BN1.Add(10)
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Tommi

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#9
  Alt 24. Mai 2003, 10:17
Vielen Dank für Deine Hinweise - ich muß noch gestehen, daß ich erst mit Beginn der Arbeit an diesem Compiler mich in Objekte eingelesen hab, Klassen muß ich noch erlernen, hab mir dementsprechend auch schon Infomaterial herausgesucht...
Mein Pascal-Horizont beschränkte sich vor diesem Projekt wirklich nur auf Extended Pascal und das wars dann auch. Immerhin hab ich ne ganze Menge sodurch lernen können.

Also ich nehm mal an, daß diese Assign Operation innerhalb der Klasse deklariert und auch nur auf Klassen angewandt wird, oder irr ich mich da?
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Duffy

Registriert seit: 19. Mär 2003
Ort: Wuppertal
835 Beiträge
 
Delphi 3 Standard
 
#10
  Alt 24. Mai 2003, 12:49
Hallo Tommi,
ich weiß nicht, ob Du dir mal den GNU Pascal Compiler (BP7 Kompatibel) angschaut hast. Hier könntest Du ein Menge an Knoffhoff ernten.
bye
Künftige Generationen wollen ihre Fehler selber machen.
Jedes Programm wird nie das können, was Du wirklich brauchst.
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint
-----
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