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Registriert seit: 10. Jun 2002 Ort: Unterhaching 11.412 Beiträge Delphi 12 Athens |
#1
Nachdem ich gezeigt habe, wie man Erweiterungen (PlugIns) für die Delphi-IDE erstellen kann, möchte ich dieses Mal zeigen, wie man dieses Konzept in eigenen Anwendungen nutzen kann. Dazu werde ich das Tutorial in mehrere Abschnitte aufteilen.
Der erste Abschnitt zeigt die denkbar einfachste Form ein PlugIn zu erstellen. Diese Methode ist nicht unbedingt sehr flexibel, erlaubt es jedoch, schnell einfache Erweiterungen zu erstellen. Vorteil ist, daß das Thema auch für "Neulinge" auf diesem Bereich recht einfach betrachtet werden kann. Um dieses zu erreichen, werde ich die erste Variante als "Delphi-Only-Lösung" vorstellen, daß heißt, daß auch die PlugIns mit Delphi erstellt werden müssen.
Code:
PlugIns, wie kommen die eigentlich in die Anwendung
[color=#000080][i]HINWEIS:[/i]
Diese Variante benötigt die Unit ShareMem, welche wiederum voraussetzt, daß die Library [i]BORLNDMM.DLL[/i] zusammen mit der Anwendung ausgeliefert wid. Diese DLL befindet sich im Delphi\Bin Verzeichnis und darf zusammen mit der Anwendung weitergegeben werden. In älteren Delphi-Versionen (3...) ist es möglich, daß die Borland DLL einen anderen Namen hat. Die Unit ShareMem muß als erstes in der Uses-Klausel des Projektes und aller PlugIns stehen![/color] Es gibt verschiedene Möglichkeiten, woran eine Anwendung erkennt, das diese PlugIns zu laden hat. Alle Möglichkeiten setzen eines jedoch voraus: Die Anwendung muß so konzipiert sein, daß diese PlugIns überhaupt unterstützt. In diesem Beispiel sucht die Anwendung nach der Datei PlugIns.ini, welche im gleichen Verzeichnis wie die Anwendung liegen muß. Die Ini-Datei sieht wie folgt aus.
Code:
Die rot dargestellten Bereiche müssen gelöscht werden, damit die PlugIns geladen werden. In den ZIP-Files sind die Plug-Ins so eingestellt, daß diese (per Default) erst einmal nicht geladen werden, damit die Anwendung ohne Plug-Ins getestet werden kann. Wenn die Strings (off) gelöscht sind, werden die Plug-Ins beim nächsten Start automatisch geladen, dann kann das "neue" Verhalten der Anwendung getestet werden.
[info]
info1=This file contains a list of all plugins. info2=each plugin has its own section info3=each plugin section has to contain a string "type=plugin" info4=each plugin section has to contain a string "dllname" pointing to the plugin file [sample01] type=Plugin[color=#800000](off)[/color] dllname=plugin01.dll [sample02] type=Plugin[color=#800000](off)[/color] dllname=plugin02.dll Andere Möglichkeiten nach Plug-Ins zu suchen Oft werden zwei weitere Methoden genutzt, um Plug-Ins zu suchen.
Plug-Ins zulassen In diesem Beispiel werden wir ausschließlich Plug-Ins zulassen, welche als DLLs geladen werden können. Diese Plug-Ins müssen eine Funktion mit dem Namen LoadPlugIn exportieren, welche folgende Paramter hat:function LoadPlugin(Parent: THandle; var PlugIn: TPlugIn): Boolean; export; Der erste Parameter Parent erhält den Handle der Anwendung, welche das Plug-In lädt. Der zweite Paramter PlugIn kann vom Plug-In genutzt werden, um ein Object zurückzuliefern. Wird keines zurückgeliefert, so wird da Plug-In nicht im Menü angezeigt. Die Applikation lädt die Plug-Ins mit Hilfe der Win-API Funtion LoadLibrary. LoadLibrary liefert einen Handle auf die geladene Library zurück. Wenn die Library erfolgreich geladen wurde, versucht Applikation die Methode LoadPlugIn mit Hilfe der Win-API Funtion GetProcAddress zu laden.
Code:
Nach erfolgreichem Ladevorgang der Prozedur wird diese aufgerufen und das Plug-In initialisiert.
[color=#000080][i]HINWEIS:[/i]
Bei dem Export von Funktionen aus DLLs muß Groß- und Kleinschreibung beachtet werden (C++-Standard)!!![/color]
Code:
Das exportierte Plug-In Objekt
[color=#000080][i]HINWEIS:[/i]
In diesem Beispiel muß sich das PlugIn um die Initialisierung des zurückgelieferten Objektes kümmern. Die Applikation übernimmt die Zerstörung des Objektes, wenn dieses nicht mehr gebraucht wird.[/color] Damit die Applikation nach Bedarf auf das Plug-In zurgreifen kann, muß dieses ein Objekt zurückliefern, welches durch die Applikation erkannt wird. Damit sowohl die Applikation, als auch jedes Plug-In vom gleichen Objekttyp "sprechen", wird dieser in einer gemeinsamen Unit definiert. Diese Unit ist dem Download beigefügt (\Shared Units\uPlugInDefinition.pas).
Delphi-Quellcode:
Einerseits ist hier die abstrakte Definition, welche daß durch jedes Plug-In zu exportierende Objekt zeigt. Dieses Objekt liefert verschiedene Informationen zurück. Unter anderem wird gesteuert, wie sich das Plug-In im Menü darstellt und auf welche Ereigenisse reagiert wird. Desweiteren ist auch das Format der zu exportierenden Funktion TLoadPlugIn definiert.
//Auszug aus der Unit
type TPlugIn = class public constructor Create(aParent: THandle); // information strings function GetName: string; virtual; stdcall; abstract; function GetAuthor: string; virtual; stdcall; abstract; function GetComment: string; virtual; stdcall; abstract; // menu data function GetMenuText: string; virtual; stdcall; abstract; function GetEnabled: Boolean; virtual; stdcall; abstract; // launch the Expert procedure Execute; virtual; stdcall; abstract; // event handler function EventHandler(EventNotification: TEventNotification): TEventAction; virtual; stdcall; abstract; end; TLoadPlugIn = function(Parent: THandle; var PlugIn: TPlugIn): Boolean; Das Plug-In I Jedes Plug-In, welches interaktiv angesteuert werden kann, muss ein Objekt vom Typ TPlugIn exportieren. Dieses Objekt muß alle abstrakten Methoden implementieren, welche durch die abstrakte Klasse TPlugIn definiert sind. Im ersten Plug-In sieht die Klassendefinition wie folgt aus
Delphi-Quellcode:
Alle Methoden werden implementiert. Das erste Plug-In führt keine weiteren Aktionen aus. Wird sein Menüpunkt durch den Nutzer aktiviert, so wird lediglich eine Messagebox angezeigt.
type
TPlugIn01 = class(TPlugIn) public // information strings function GetName: string; override; stdcall; function GetAuthor: string; override; stdcall; function GetComment: string; override; stdcall; // menu data function GetMenuText: string; override; stdcall; function GetEnabled: Boolean; override; stdcall; // launch the Expert procedure Execute; override; stdcall; // event handler function EventHandler(EventNotification: TEventNotification): TEventAction; override; stdcall; end; { TPlugIn01 } function TPlugIn01.EventHandler(EventNotification: TEventNotification): TEventAction; begin // nothing to do Result := evnContinue; end; ... Das Plug-In II Das zweite Plug-In ist ein wenig komplexer. Es reagiert auf mehrere Ereignisse (File->New, File->Open, File->Save). Dazu wird in der Methode EventHandler auf entsprechende Ereignisse reagiert.
Delphi-Quellcode:
Damit das Plug-In auf diese Ereignisse reagieren kann, muß die Applikation das Plug-In informieren, wenn solche Ereignisse auftreten. Dazu stelle ich Ihnen die Methode RunEvent aus der Applikation vor.
function TPlugIn02.EventHandler(
EventNotification: TEventNotification): TEventAction; begin case EventNotification of evnFileNew: if MessageBox(Parent, 'Änderungen verwerfen?', 'Öhm', MB_ICONWARNING or MB_YESNO) = IDYES then Result := evnContinue else Result := evnAbort; evnFileOpen: if MessageBox(Parent, 'Änderungen verwerfen?', 'Öhm', MB_ICONWARNING or MB_YESNO) = IDYES then Result := evnContinue else Result := evnAbort; evnFileSave: begin MessageBox(Parent, 'Bitte "Speichern als..." wählen', 'Öhm', MB_ICONINFORMATION or MB_OK); Result := evnAbort; end; else Result := evnContinue; end; end;
Delphi-Quellcode:
Diese Methode sendet ein Ereignis an alle Plug-Ins. Wenn alle Plug-Ins den Status evnContinue zurückliefern, dann liefert die Methode True zurück, ansonsten False. Diese Methode wird zum Beispiel aufgerufen, wenn der User im Menü File auf New klickt.
function TForm1.RunEvent(EventNotification: TEventNotification): Boolean;
var I: Integer; begin for I := 0 to High(FPlugIns) do if FPlugIns[I].PlugIn <> nil then begin if FPlugIns[I].PlugIn.EventHandler(EventNotification) = evnAbort then begin Result := False; Exit; end; end; Result := True; end;
Delphi-Quellcode:
Wenn kein Plug-In geladen ist, wird der aktuelle Inhalt des Memos einfach gelöscht. Wenn das zweite Plug-In geladen ist, fragt dieses den User, ob er die Inhalte des Memos wirklich verwerfen will. Antwortet der mit "nein", liefert das Plug-In II evnAbort zurück und das Memo wird nicht gelöscht.
procedure TForm1.New1Click(Sender: TObject);
begin if RunEvent(evnFileNew) then begin mmoFileContent.Clear; FFileName := ''; end; end; Der komplette Code Der komplette Code für dieses einfache Beispiel kann von Mitgliedern der Delphi-PRAXiS frei runtergeladen werden. Wenn Fragen bestehen, einfach ins Forum posten. Mal schauen... Der nächste Schritt Im nächsten Schritt werde ich ein etwas komplexeres Beispiel zeigen. Voraussetzung dafür wird ein Verständnis von Delphi-Interfaces sein. Wann es kommt, steht noch nicht fest ![]() ... ![]()
Daniel Lizbeth
Ich bin nicht zurück, ich tue nur so |
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