Zum verlinkten Blog-Eintrag:
Tja, was soll man dazu sagen. Wiedermal ist die (Rückwärts-)Kompatibilität die Begründung etwas zu vermeiden ...
Dieses Problem hätte lange gelöst sein können, wenn man global Präprozessor-Defines in den Projektoptionen mitgeben könnte. Damit könnte man
Unicode- und
Ansi-
VCL sauber getrennt halten und würde dennoch all jene zufriedenstellen, die berechtigtes Interesse an einer
Unicode-Version haben. Offensichtlich ist Borland selbst nicht international genug um die Dimension dieser Fehlentscheidung zu erkennen.
Delphi 2, das erste 32-Bit-Delphi überhaupt, wurde im Jahr 1996 veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt gab es schon 4 (? - bin nicht sicher) Jahre lang NT 3.51 welches ebenfalls
unicode-fähig war und in ebenjenem Jahr 1996 kam Windows NT 4.0 heraus. Es gibt also keine Entschuldigung, daß in Delphi 2006 - 10 Jahre danach - noch immer kein
Unicode-Support enthalten ist. Und Hand auf's Herz: es gab zwischenzeitlich auch andere Änderungen, die die Kompatibilität bedroht haben ... auf der anderen Seite sind garnicht alle Komponenten empfindlich für eine Änderung der
VCL von
Ansi nach
Unicode. Es gibt schließlich Komponenten die ganz simpel auf keine der Funktionen zugreifen, welche in
Ansi- und
Unicode-Variante existieren.
Alles etwas seltsam und - wenn man sich die Jahreszahlen anschaut - leicht unbegreiflich, wieso
Unicode nicht von Anfang an voll unterstützt wurde.