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Phoenix
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#19

Re: .NET Diskussion

  Alt 23. Feb 2006, 09:43
Zitat von alcaeus:
Das Wort "Plattformunabhaengigkeit" sollte wohl alles sagen. Damit muss ja nicht unbedingt eine Unabhaengigkeit zwischen Linux und WIndows gemeint sein; nein, auch eine Unabhaengigkeit zwischen einzelnen Windows-Versionen waere schon was. So weiss man wenigstens, dass wenn man eine App fuer .NET 1.1 kompiliert, sie auch dort laufen wird. Wenn ich eine Win32-App kompiliere, dann ist dies nicht gegeben.
/signed
Allerdings muss ich aus Erfahrung sagen, die Unabhängigkeit tatsächlich schon in sehr grossen Teilen auch Unabhängig vom Betriebssystem ist. Bisher konnte ich jede - und damit meine ich wirklich jede - .NET 1.1-Applikation die ich geschrieben habe (mehr mit Delphi.NET als mit C#) so wie sie aus dem jeweiligen Compiler herauskam auf ein Linux-, MacOS und auch Solaris-system kopieren - und sie lief. Die Mono bzw. dotGNU runtime vorausgesetzt.

Gut, die zwei WindowsForms Applikationen zählen eigentlich nicht wirklich, weil ich da nur eine Handvoll Standard-Komponenten verwendet habe, aber - und gerade das kommt ja auch immer mehr auf Firmen zu - die ASP.NET Anwendungen und Webservices liefen auch, und zumindest einer von denen war arg hochgezüchtet

Natürlich hat Win32 noch seine Existenzberechtigung - das will ich auch keinem Absprechen. Aber man sollte sich ernsthaft die Frage stellen, was von einem zukünftigen, neuem Produkt erwartet wird. Dies ist schon jetzt und wird auch weiterhin so sein:
  • Zukunftssicherheit
  • leichte Wartbarkeit
  • leichte Erweiterbarkeit
  • Sicherheit

Punkt 1 bietet zur Zeit ausschliesslich .NET. So wie der Win16/Win32 - Wechsel werden Win32-Anwendungen irgendwann nur noch emuliert und dann später gar nicht mehr laufen. .NET ist ja gerade entwickelt worden, um eine Schicht zwischen Anwendungen und OS zu haben, die diese Hürde überbrückt.

2 und 3 sind eine Frage der Architektur. Viele Programme sind leicht Wartbar und leicht Erweiterbar, viele sind es nicht. .NET liefert mit seiner Struktur aber das Handwerkszeug gleich mit, um auch neue Projekte ohne grösseren Aufwand leichter Wartbar und Erweiterbar zu machen.

Sicherheit: Auch hier sage ich nur CAS. Wenn eine Applikation nunmal nicht auf das Filesystem darf, dann kann ein bösartiger Angriff, selbst wenn er einen unter .NET so gut wie ausgeschlossenen Buffer-Overflow-Angriff fährt, eben keinen Code ausführen, der auf das Filesystem zugreift. Was das Framework auch so an Sicherheitsmechanismen mitbringt ist nicht zu verachten: Ver- und entschlüsselung, Hashing, Authentication (besonders im ASP-Bereich), Sessionhandling (auch hier ASP). Das sind alles Dinge die man schon von Haus dabei hat, die man in Win32-Applikationen entweder teuer zukaufen oder aber selber schreiben muss, und gerade letzteres ist sehr fehleranfällig und damit Sicherheitskritisch.

Alles in allem sehe ich persönlich .NET als einen richtigen Schritt in die Zukunft. Neue Projekte beginne ich nur noch unter .NET. Ob sich die Portierung alter Projekte lohnt sei mal dahingestellt und ist vom Einzelfall abhängig.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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