Wenn man sich als ITler gegen .NET sperrt, so ist man entweder in gänzlich anderen Gefielden unterwegs oder man betreibt karrieretechnischen Selbstmord.
Die
Win32 wird uns noch ein paar Jahre ernähren und wir werden in dieser Zeit weiterhin unsere
Win32-Anwendungen anbringen können. Aber irgendwann ist eben Schluss - und dieser Prozess ist doch schleichend. Mehr und mehr Produkte von Drittanbietern werden die
Win32-Unterstützung aufgeben und auch in der Wahrnehmung der Kunden (diese Wahrnehmung wiederum entscheidet mit über unsere Knete) werden
Win32-Anwendungen in einer Handvoll Jahren veraltet sein.
A propos "veraltet": Es ist mir schleierhaft, warum die Frage der Objektorientierung in regelmäßigen Abständen wieder hochkommt. Das Thema hat nichts mit Delphi, Windows oder .NET zutun, sondern es ist eine Frage der Software-Architektur. Wenn man sich mal umguckt, wird man feststellen, dass die OO einen etablierten Platz in der Software-Entwicklung eingenommen hat und das nicht zu unrecht. Murks kann man immer machen - aber das ist doch gar nicht die Frage.
Ich überlege, ob diejenigen, die sich gegen .NET sperren, sehr jung oder schon recht alt sein mögen. Wer jung ist, in der Branche bleiben will und sich gegen neue Technologiene wie .NET sperrt, handelt naiv. Wer bereits das eine oder andere Dutzend an Jahren Berufserfahrung gesammelt hat, der sollte wiederum schon den einen oder anderen Framework-Wechsel miterlebt haben und auch wenn die jeweils eigenen Projekte nicht umgestellt wurden, so sollte doch der Gedanke nichts Neues sein, sich jede Dekade in eine neue Technik einarbeiten zu müssen.
Daniel R. Wolf
mit Grüßen aus Hamburg