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Ich habe .NET verpasst...

Ein Thema von maynard · begonnen am 20. Jan 2005 · letzter Beitrag vom 20. Jan 2005
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maynard

Registriert seit: 22. Jun 2004
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#1

Ich habe .NET verpasst...

  Alt 20. Jan 2005, 15:29
Tach...

In letzter Zeit habe ich oft Nachforschungen zu verschiedenen Themen angestellt und bin dabei immer wieder auf die .NET - Geschichte gestoßen. Aber genaugenommen hab ich eigentlich kaum Ahnung, was .NET überhaupt ist. Was ich glaube zu wissen bzw. was ich gehört habe und denke, dass es stimmt, ist, dass .NET ähnlich wie wxWidgets oder QT eine FrameWork ist. Aber für welche Betriebssysteme aus Windows wurde es bereits implementiert? Welche Sprachen sind .NET - fähig? Und wie schaut die Zukunft aus?
Soweit mir bekannt ist, wird der .NET - Code mittels eines JustInTime - Compilers verarbeitet was die Sache natürlich etwas langsamer macht, als Assemblies. Wird es denn in Zukunft überhaupt noch native Anwendungen geben, oder wird alles nur noch mittels dieses FrameWorks umgesetzt? Soll heißen, lohnt es sich bzw. wird es allerhöchste Zeit sich mit .NET zu beschäftigen oder ist es nur ein Trend, der sich schlußendlich mangelns Vorteile doch nicht durchsetzt???

Besten Dank für die Aufmerksamkeit, MfG
"Denkst Du dasselbe wie ich, Pinky?" - "Ich glaube schon, Brain, aber was ist, wenn das Huhn die Strumpfhosen nicht anziehen will...?"
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Steve

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#2

Re: Ich habe .NET verpasst...

  Alt 20. Jan 2005, 15:35
Hi,

.Net ist wohl die (nähere) Zukunft... Zieh Dir evtl. folgendes zu Gemüte: .Net-Special der iX
Da wird von Grund auf erklärt, was .NET sein soll, welche Vorteile und welchen Zweck .NET hat usw.

Gruß
Stephan
Stephan B.
Wer andern eine Grube gräbt ist Bauarbeiter!
Wer im Glashaus sitzt, sollte sich lieber im Dunkeln ausziehen!
Außerdem dieser Satz kein Verb...
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Robert_G
(Gast)

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#3

Re: Ich habe .NET verpasst...

  Alt 20. Jan 2005, 16:32
Zitat von maynard:
Soweit mir bekannt ist, wird der .NET - Code mittels eines JustInTime - Compilers verarbeitet was die Sache natürlich etwas langsamer macht, als Assemblies.
Der war gut.
Alle binaries in .Net werden als Assemblies bezeichnet. Außerdem sind sie meistens schneller als "feste" Kompilate, da sie entsprechend der Hardware kompiliert werden. Verwendest du Multithreading ist .Net massiv schneller (man muss nicht mehr 2 Threads synchronisieren sondern kann alle Befehle in die Warteschlange des anderen Threads ablegen ).
Datenbank-Anwendung heute nicht in .Net anzufangen könnten spitze Zungen als fahrlässige Zeit- und Geldverschwendung bezeichnen.

Nebenbei macht es einfach mehr Spass.
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maynard

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#4

Re: Ich habe .NET verpasst...

  Alt 20. Jan 2005, 18:52
Tach...

Irgendwie bin ich kein Stück weiter als zuvor ... immer ein ewiges Hin und Her. Die DVD hab ich mir bestellt, allerdings überwiegen in den Kommtenaren stark die Contra - Argumente.

Hauptnachteil ist, dass .NET weit davon entfernt ist, eine wirkliche Plattformunabhängigkeit zu erreichen u. wenn kein Support angeboten wird. Die VM wird durch den Haufen an Sprachen immer instabiler und alles in allem lohnt es sich nur auf MS - Systemen und ist quasi eine "neue WinAPI".

Ist nicht meine Meinung (da ich noch zu wenig Ahnung von .NET und dessen Konzepten hab) nur dass was ich gelesen hab. Aber es überzeugt mich nicht wirklich, denn Hauptziel ist ne ordentliche Performance + (fast) absolute Plattformunabhängigkeit. Da fühle ich mich irgendwie immer mehr zu Qt oder zur etwas schlechteren Alternative wxWidgets hingezogen.

Oder sehr ihr das alles etwas anders?
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jbg

Registriert seit: 12. Jun 2002
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#5

Re: Ich habe .NET verpasst...

  Alt 20. Jan 2005, 21:31
Zitat von maynard:
Hauptnachteil ist, dass .NET weit davon entfernt ist, eine wirkliche Plattformunabhängigkeit zu erreichen
.NET ist vom Design her sehr wohl Plattformunabhängig. Wenn man natürlich per P/Invoke die halbe Win32API einbindet, dann ist klar, dass das unter Linux oder MacOS nicht mehr läuft. Man muss aber nicht die Win32API importieren. Natürlich ist es einfacher eine alte, bekannte Funktion zu importieren, als sich in der FCL auf die suche zu machen. Zugegeben einige Win32API Funktionen gibt es nicht in der FCL, weil sie einfach zu systemspezifisch sind. .NET 2.0 hat da aber schon ein wenig mehr zu bieten, wie z.B. die Ansteuerung der Seriellen Schnittstelle (RS232) und anderes.

Zitat:
Die VM wird durch den Haufen an Sprachen immer instabiler
So ein Unsinn. Die VM kennt nur die MSIL Sprache. Alle anderen Sprachen werden von einem Compiler in die Intermediat Language übersetzt. IL ist also nichts anderes als die "Maschinensprache für das .NET Framework". Und die CPU wurde doch auch nicht instabil, nur weil es neue Programmierspachen gab. Also warum sollte dann die VM instabil werden.

Zitat:
und alles in allem lohnt es sich nur auf MS - Systemen und ist quasi eine "neue WinAPI".
Für ASP.NET lohnt es sich allemale, vor allem ASP.NET 2.0. Außerdem kann man unter Linux und MacOS mittels Mono (http://www.go-mono.de) auch recht gut in .NET programmieren. Die arbeiten zur Zeit auch an einer nativeren Implementierung von System.Windows.Forms, welches früher auf der WineLib basierte.

Und wer für Windows programmiert, wird in Zukunft (ca. 3 bis 5 Jahr) nicht mehr an .NET vorbeikommen, wenn er die neuesten Features nutzen will, da Microsoft die WinXxAPI mit der Einführung von Windows Longhorn immer mehr zum Stiefkind verkommen lässt und Neuerungen nur noch (bzw. in seltenen Fällen zuerst) in .NET implementieren wird.
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maynard

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Delphi 7 Enterprise
 
#6

Re: Ich habe .NET verpasst...

  Alt 20. Jan 2005, 22:25
Tach...

Das klingt alles logisch. Nur was ich mich dann Frage, welchen Sinn hat dann .NET? Ich meine, Microsoft wird ja weniger als Nichts daran liegen, Anwendungen nicht OS - spezifisch zu machen, höchstens, dass Konflikte zwischen verschiedenen Windows - Versionen vermieden werden. Also muß sich ja dann jeder OS - Distributor / Hersteller selbst um die Implementierung kümmern. Und wie schaut es da überhaupt mit dem Support für andere Systeme aus? So wie ich das bisjetzt einschätzen kann, entsteht für mich der Eindruck, dass Microsoft die WinAPI durch eine objektorientierte, einfacher benutzbare und gewissermaßen optimierte Neuentwicklung ersetzen wollte, oder liege ich da so falsch?

Achja, wie schaut es dann eigentlich mit anderen FrameWorks aus? Glaubt ihr, dass beispielsweise Qt, wxWigets oder wie sie alle heißen dann zumindest für die Windowsvariante auf .NET basieren oder dass sich .NET definitiv als Standart durchsetzen wird?
Und eine weitere These von einem heise.de user: Durch .NET hat man hohe Anschaffungskosten, welche einem aber keinen Mehrwert, beispielsweise gegenüber Java, bedeuten.

Warum mich dass alles so brennend interessiert, hat folgenden Grund. Neben meiner Arbeit mit Delphi hab ich mich auch mit Cpp beschäftigt und muß sagen, dass diese Sprache in manchen Punkten der Delphi - Language weit voraus ist. Dazu kommt die Tatsache, dass die VCL/CLX nicht mehr weiterentwickelt wird und zwangsweise, dank .NET, irgendwann sozusagen ausstribt. Also werden in naher Zukunft meine Kenntnisse nicht mehr aussreichen um ein vernünftiges Programm zu schreiben (was zb. die Mehrarbeit der Portierung usw. angeht). Ich muß mir also Gedanken machen, ob ich bei Delphi bleibe und einfach auf .NET umsteige/einsteige oder ob ich ganz zu Cpp und einem anderen FrameWork überlaufe oder C# + .NET oder was auch immer. Ich weiß natürlich, dass das hier ein Delphi - Forum ist und wohl keiner sagen wird, dass Delphi + .NET keine Zukunft hat. Trotzdem würde ich mich aber über objektive Entscheidungshilfen freuen.

MfG
"Denkst Du dasselbe wie ich, Pinky?" - "Ich glaube schon, Brain, aber was ist, wenn das Huhn die Strumpfhosen nicht anziehen will...?"
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Brüggendiek

Registriert seit: 13. Dez 2002
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275 Beiträge
 
Delphi 5 Standard
 
#7

Re: Ich habe .NET verpasst...

  Alt 20. Jan 2005, 23:09
Hallo maynard!

Mit .NET ist es wie damals Windows - das ist die neue Umgebung!

Die nächste Windows-Version (Codenamne Longhorn) wird wohl für .NET sein.
Die alten DOS-Programme laufen ja immer noch (vom bekannten 200er-Bug in Turbo-Pascal 7 abgesehen) ja noch in einer Box unter Windows. Dasselbe wird in späteren Windows-Versionen mit den WinAPI-Programmen von heute geschehen.

Für neue Projekte ist die .NET-Entwicklung sehr sinnvoll - sonst droht Portierung.
Andererseits muß nicht jedes Projekt portiert werden.

Der große Vorteil von .NET ist, daß die Programme optimal auf die Laufzeit-Umgebung angepaßt sind. Die endgültige Compilierung in Machinensprache findet ja auf dem Ausführungsrechner statt. Dadurch kann das Framework maschinenabhängig reagieren. Eine Super-Grafikkarte wird dann auch optimal ausgenutzt, ohne daß sie Systemvoraussetzung für das Programm ist - nicht vorhanden bedeutet, daß die CPU eben mehr tun muß. Bei heutigen Programmen muß das entweder vom Programmierer abgefragt werden oder man muß "mindestens eine Piesepampel-Grafikkarte" haben zur Ausführung. Die "Super-Piesepampel" wird allerdings nicht ausgenutzt, da sie zur Programmierzeit noch nicht verfügbar war.

Windows enthält ja auch immer mehr Treiber für "Alltagshardware" - das .NET-Framework arbeitet genauso.

Gruß

Dietmar Brüggendiek
Dietmar Brüggendiek
Die 6 Probleme des Programmierers: 1. dauert das länger, als man 2. glaubt, 3. geht das nicht so, wie man sich das 4. schlau überlegt hat, und 5. sitzt der Fehler da, wo man ihn 6. zuletzt sucht
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