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Stefan S.

Registriert seit: 28. Okt 2005
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#27

Re: Delphi und C++

  Alt 28. Okt 2005, 04:24
Volkards C++ Tutorial ist nicht nur absolut veraltet, es ist auch schlichtweg ungeeignet. Für jemanden der sich mal so nebenbei C++ anschauen möchte ist das Tutorial ganz brauchbar, wer aber die Erlernung von C++ in Erwägung zieht kann sich schonmal mit einigen Büchern eindecken! C++ ist eine wahnsinnig komlexe Sprache. Diesen Satz liest man oft in Foren. Viele wissen aber nicht was das bedeutet und was genau damit gemeint ist. Sie haben es nur mal irgendwo gehört. Erst wenn man sich über Jahre mit C++ beschäftigt beginnt man das zu verstehen. Ich musste im ersten Semester mit C anfangen (kannte nur delphi bis dato) und wir sind übergegangen zu C++. Mittlerweile habe ich schon 10 C++ Bücher gelesen und langsam beginne ich diesen Satz zu verstehen und glaube das es niemanden gibt der C++ vollständig beherrscht. Die C++ Standard Template Library ist schlichtweg der Hammer. Ich kenne keine Sprache die dermaßen viele Möglichkeiten besitzt wie C++. Und es macht enorm Spass in dieser Sprache zu programmieren . Trotzdem lerne ich gerade Java (wird von der Witschaft verlangt...), welches zum Glück sehr sehr ähnlich zu C++ ist. Was auch nicht sonderlich verwundert wenn man bedenkt das Java als Nachfolger von C++ vorgesehen war.

C/C++ wird deshalb in den meisten Stellenangeboten ausgeschrieben, weil C/C++ nunmal für Enterprise Applikationen der Industriestandard ist. Auf den Universitäten wird Delphi nicht einmal als Nebensprache in der Informatik offeriert. Die meisten Hochschulen beginnen mit C, gehen im dritten Semester zu C++ über und bleiben dabei. Grund hierfür liegt in der Möglichkeit sich sehr systemnah in der Sprache auszudrücken. In den ersten Semestern des Informatikstudium programmiert man kaum, sondern befasst sich nur theoretisch mit Algorithmen und Datenstrukturen. Diese werden dann mittels C/C++ implementiert, weil diese Sprache dafür gradezu prädestiniert ist. Java und C#, welche im übrigen ebenfalls einen großen Teil des Marktes ausmachen, werden ebenfalls unterrichtet. Microsoft hat enge Verbindungen zu Hochschulen über die Academic Alliance. Ich frage mich manchmal wie die Zukunft von Delphi aussieht?! C# in Verbindung mit .NET, JAVA und C/C++ decken alle Bereiche ab und werden von der Industrie und den jeweiligen Herstellern immens gepusht.

C/C++ hat in den letzten Jahren Bereiche an Java und C#/.NET abgeben müssen. In der Wirtschaft ist Produktivität ein kostbares Gut. C# und Java verfügen über große Klassenbibliotheken und erleichtern viele Arbeitsprozesse die in C++ einfach zu viel Zeit in Anspruch nehmen würden. .NET wird von Microsoft massiv gefördert. Die enge Verzahnung mit C# und Clientapplikationen im Internet (ASP) haben dazu beigetragen das C# stark im Kommen ist. Man könnte fast von einer schleichenden Unterwanderung auf dem Windows Sektor sprechen. C++ wurde unter der Common Language Infrastructure in .NET intergiriert, weil Microsoft seine C++ Resourcen nicht aufgeben will bzw. kann. Dennoch bleibt C++ für viele Firmen eine wichtige Programmiersprache, weil C/C++ Programmierer in der Regel über sehr viel Erfahrung und Know How interner Prozesse in der Informatik verfügen und derzeit Interpretersprachen in der Performance hinterherhinken und zu leicht zu dekompilieren sind. Weshalb für Java immer mehr Obfuscator, Ahead-of-Time- und JIT-Compiler auf den Markt drängen.

Die Zukunft gehört definitiv den Interpretersprachen. Java und C# werden bald den Großteil in der Wirtschaft ausmachen. Selbst PHP-Programmierern (Scriptsprachen) werden die $$$ hinterher geschmissen. C/C++ genießt den Vorteil das es eine ausgereifte und bewährte Programmiersprache ist, vollständig in nativen Code kompiliert, ein riesiger Codebestand existiert und systemnahe Programmierung zulässt. Die Zukunft Delphi's sehe ich leider als nicht sonderlich rosig an .

So, wer bis hier durchgehalten hat - ein großes Lob !

cu
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