Zitat von
UweR:
C++ ist dafür dichter am System dran, weshalb wirklich zeitkritsche oder systemnahe Sachen auch darin geschrieben werden.
Generell stimmt das mit dem dichter am System nicht. Für Treiberprogrammierung braucht man einen Spezialkompiler der mit dem
DDK mitgeliefert wird.
Wenn man nah ans System geht braucht man kaum eine tolle
IDE, da kann man auch FreePascal holen.
Es bleibt natürlich der Nachteil der Header-Übersetzungen (ist aber eigentlich nur fürs
DDK relevant).
Auch die Geschwindigkeit hat nichts mit der Sprache, sondern mit dem Compiler zu tun, was mathematische Berechnungen angeht ist der Delphi-Compiler leider nicht optimal. Wie es mit FreePascal aussieht weiß ich nicht. Spricht man also von Geschwindigkeit dann liegt es daran, daß es einen Intel-Compiler für C++ gibt aber eben nicht für Delphi.
Allgemein:
Delphi Stellenangebote sind meistens für Datenbanken- oder Webanwendungen, wen das nicht interessiert (mich
der muß sich woanders umsehen.
Es sind fast ausschließlich Selbständige die auch andere Programmarten anbieten.
Delphi hat unter anderem auch deswegen den "Kinder-Ruf" aber auch wegen der VB-Ähnlichkeit (
IDE,
RAD).
In der Uni sind die Leute außerdem Puristen und gnadenlose Unix-Freaks, daher sowieso C oder C++ freundlich (einige sind noch so rückschrittlich, daß sie selbst C als das einzig Wahre ansehen).
Dann gibt es noch die Kommandozeilenjunkies bei denen schon der Anblick einer
IDE gleich das ganze Programmiersystem (in userem Fall Delphi) unten durchgefallen ist.
Modernere gehen ab wie ein Zäpfchen wenn sie Java sehen, hat auch einige nette Ideen.
Die schlimmsten sind aber Manager, BWLer und ähnliche produktive Mitglieder unserer Gesellschaft: Die richten sich, meist ohne Wissen, nach der allgemeinen Meinung (die wiederum am häufigsten durch ihresgleichen gemacht wird).
Eine Sache die Viele als Vorteil sehen finde ich nur bedingt gut: Die Möglichkeit bei C++ fremden Kode einfach einzubinden (weil er eben meistens in C++ geschrieben ist). Auch bei einen C++ Projekt habe ich (ist Delphi Angewohnheit
, die ganze in Uralt-C (nix
Ansi und nur für sehr spezieller C-Compiler) einfach nochmal neu geschrieben. Das wird sauberer und besser; es ist schlimm wie schlecht Quelltexte sind die man so findet.
Man weiß was passiert und holt sich keine Fehler rein. Kurz gesagt, ich würde natürlich die Standardbibliotheken (STL und co) verwenden, aber keine Speziallösung die XYZ schon fertig anbietet.
Ich denke auch, mehrere Sprachen zu kennen ist gut, vor allem weil jede Sprache verschiedene Konzepte und Vorteile hat. Es hilft immer über den Tellerrand hinauszuschauen. Auch Delphi könnte wieder ein bisschen Entwicklung vertragen. Sowas wie fehlende Templates, zumindest den Teil um sowas wie Listen für beliebige Typen implementieren zu können, ist ein großes Manko.
Kannst Du frei wählen (kein Job): Nimm Delphi (häufig sauberer als C++) und bilde Dich weiter (C++, Java, SML, ...) um neue Ideen zu bekommen.
Wenn nicht ist wohl C++ und neuerdings C# verbreiteter.
P.S.: Diese peinliche Superhero Werbung von Borland ist ja auch dem Delphi-Ansehen nicht gerade zuträglich.