Zitat von
MathiasSimmack:
Soll das ein Beweis für die Intelligenz eines solchen ... na, ich sage mal: Kunden sein? ...
Erst mal : die Intelligenz eines Endanwenders sollte absolut keine Rolle spielen. Auch nicht die Erfahrung. Ein gewisses Maß davon sollte aber schon vorhanden sein. Wer nicht lesen kann, der kann wohl auch das ausgekügelste und einfachste Computerprogamm nicht bedienen. 8) Mit einem intelligenten Programm, das plausible Fehlermeldungen präsentiert, keine Klammeraffengriffe benötigt und auch sonst vom Bildschirm her sauber strukturiert ist, ermöglicht es auch einem ungeübten Anwender damit zurecht zu kommen. Insofern kann ein gewisses Maß an fehlender Intelligenz, wobei ich eher an der Erfahrung einiger zweifeln würde, sehr wohl vom Programm kompensiert werden.
Wenn ich nun sehe, was einige (sogar hier) über .NET wissen, so erscheint es mir fast unmöglich, einem Endanwender das zu verklickern, so daß er es versteht. Aber das ist auch gar nicht nötig. Er wird irgendwann etwas über .NET gehört haben oder in absehbarer Zeit hören. Ob er es versteht oder nicht ist völlig egal. Je nachdem, wo er die Information her hat, wird sie so aussehen, daß es ihm egal ist, oder er gezielt nach .NET fragt. Ist das eigene Programm dann ein .NET, so werden die Chancen spürbar steigen, wenn es nicht sogar ein K.O. Kriterium wird. Und dieses Szenario, a la "
WinApi Pfui!"
wird sich spätestens mit Longhorn durchsetzen.
Ich nähehre mich jetzt langsam dem eigentlichen Theme.
Dafür muß ich Mathias' Posting noch etwas weiter zerlegen.
Zitat:
Solange er ein
API-basiertes
OS mit all seinen Lücken benutzt, solange wird er auch potentielle Probleme haben. Ob er ein
API-Programm nun benutzt oder nicht.
So ganz Unrecht hast Du da nicht, aber es ist zu bedenken, daß wir uns mit dem .NET Framework in einer Art Zwischenstadium befinden. Vergleichbar etwa mit der Zeit von DOS und Win 3.1.
Win32 ist das Betriebssystem und .NET ein Aufsatz dazu, so ähnlich wie Win 3.11 nur eine Benutzeroberfläche war. Ich weiß, der Vergleich hinkt, aber irgendwie paßt er schon. Damals hatten die Leute gefragt : "Ist das ein DOS oder ein Windows Programm ?". Bekannt waren nur die 2 Namen sonst nichts.
Wichtiger als D8 oder die
WinApi ist nun die Frage, wie wirkt sich mittelfristig .NET auf die Programmierung aus ? Man hört viel von Emulationsmodus, Zwischenschicht usw.
Zum Verständnis hilft hier als Eselsbrücke ein DOS-Programm unter
Win32. Man starte einmal den Editor in der MS-DOS Eingabeaufforderung. Also z.B. mit "edit Test.txt", gebe einen Text ein und versuche den zu drucken, wobei aber der Drucker aus ist. Was passiert ? Je nach Konstellation springt das Programm früher oder später vom Dos-Modus zurück nach Windows. Der Desktop ist da und ein Win-MessageDlg "Beim Drucken des Dokumentes bla ist ein Fehler aufgetreten. wiederholen abbrechen" erscheint. Wie das ? DOS ist zwar da, hat aber nicht die volle Kontrolle über den Rechner. Der Chef ist immer noch Windows.
Unten in der Taskleiste ist die Eingabe-Aufforderung noch vorhanden, man kann also durch anklicken wieder in seinen Text zurückkehren.
Genauso ist es in Zukunft mit den
WinApi-Programmen. Da heißt der Chef nur .NET. Alle
WinApi-Aufrufe werden von dem argwöhnisch beobachtet. Das kostet einiges an Rechenzeit und wird sicherlich viel an Fehlermeldungen produzieren, die heute noch unbekannt sind. Und sonst noch einiges an Ungemach.
IMHO ist es deshalb falsch, zu sagen: "Was schert mich denn .NET ? Ich programmiere meine
WinApi-Programme einfach weiter." D8 wurde nicht umsonst entwickelt. Die haben sich schon was dabei gedacht, wenn es auch noch nicht fertig, bzw. momentan noch Schrott ist.
Damit geht es nämlich bei Borland weiter : die werden wohl kaum noch nennenswert in D7 oder
WinApi investieren. Wichtige Neuerungen werden sich wohl nur noch in D8 aufwärts finden.