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Delphi 10 Seattle Enterprise
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Re: Maschinensprache
14. Okt 2004, 13:37
Zitat von phXql:
Maschinencode is doch nich das selbe wie Assembler. Assembler hat ja schon n paar befehle, aber maschinencode is wirklich nur "strom da" und "strom nich da" (1 bzw 0)... Oder hab ich da mal wieder nich aufgepasst? ^^
Mir ist nun klar geworden, dass es Sinn macht etwas mehr zu Thema zu schreiben
Also...
- Computer arbeiten digital. (Digital bedeutet logisch es gibt nur 1 und 0 bzw. auf der elektrischen Ebene es gibt nur Strom an und Strom aus.)
Das kleinste Digitale Element ist ein Bit. (Ein Bit kann 1 oder 0 sein.)
- Wenn man mit Bits arbeitet, benutzt man das Binäre (duale) Zahlensystem.
Damit kann man mit 2 Bit 4 Zustände, mit 4 Bit 16 Zustände und mit 8 Bit 256 Zustände darstellen.
Code:
bin dez
00 = 0
01 = 1
10 = 2
11 = 3
- 8 Bit werden in einem Byte zusammengefasst.
Zur Darstellung benutzt man das Hexadezimale Zahlensystem. (Hier gibt es Ziffern von 0 bis F.)
Code:
bin hex dez
0000 = 0 = 0
0001 = 1 = 0
0010 = 2 = 0
0011 = 3 = 0
0100 = 4 = 0
0101 = 5 = 0
0110 = 6 = 0
0111 = 7 = 0
1000 = 8 = 0
1001 = 9 = 0
1010 = A = 10
1011 = B = 11
1100 = C = 12
1101 = D = 13
1110 = E = 14
1111 = F = 15
Die 8 Bits 11010110 werden in 2 4er Gruppen aufgeteilt: 1101 0110
und dann, nach der Tabelle oben, Hexadezimal dargestellt:
1101 = D und 0110 = 6 -> 11010110 = D6
So werden statt 8 Zeichen nur noch 2 benötigt (viel weniger zu tippen )
- Ein Maschinen Programm könnte also wie folgt aussehen:
EB 0C 68 65 6C 6C 6F 20 77 6F 72 6C 64 24 BA 02 01 B4 09 CD 21 B8 01 4C CD 21
Dieses Programm gibt auf dem Bildschirm (in der Dos Box) "hello world" aus
- Es ist natürlich sehr schwer sich die Befehle in dieser Form zu merken, deshalb wurden für die einzelnen Befehle kleine Kürzel (so genannte mnemonische Symbole, kurz Mnemonics)
- EB bedeutet JMP (Jump = Springe nach)
- 0C ist der Parameter von JMP und bedeutet 12 Byte
-> Der 1. Befehl ist also ein "goto 12 Bytes weiter"
- 68 65 6C 6C 6F 20 77 6F 72 6C 64 24 ist die hexadezimale Darstellung von "hello world$" (genau 12 Bytes )
- BA bedeutet MOV DX, Wert
- 02 01 Ist der Wert (Es werden Low und High Byte vertauscht -> Wert = 0102)
-> MOV DX, 102 -> Dieser Befehl speichert den Wert 0102 in dem Register DX des Prozessors ab
- B4 bedeutet MOV AH, Wert
- 09 ist der Wert
-> MOV AH, 09 -> speichert den Wert 09 im Register AH ab
- CD bedeutet INT Wert
- 21 ist der Wert
-> INT 21 -> ruft den Software Interupt 21 auf
-> hier wird die DOS Funktion 09 mit Parameter 102 aufgerufen
-> diese gibt den Text ab Adresse 102 bis zum $ aus
- B8 bedeutet MOV AX, Wert
- 01 4C ist der Wert (Es werden Low und High Byte vertauscht -> Wert = 4C01)
-> MOV AX, 4C01 -> schreibt 4C01 in Register AX
- CD bedeutet INT Wert
- 21 ist der Wert
-> INT 21 -> ruft den Software Interupt 21 auf
-> hier wird die DOS Funktion 4C 01 aufgerufen
-> diese beendet das Programm
- hier noch mal das ganze Listing:
Code:
125A:0100 EB0C JMP 010E
125A:0102 68656C6C6F20 DB "hello "
125A:0108 776F726C6424 DB "world$"
125A:010E BA0201 MOV DX,0102
125A:0111 B409 MOV AH,09
125A:0113 CD21 INT 21
125A:0115 B8014C MOV AX,4C01
125A:0118 CD21 INT 21
- so sieht’s als Hex Dump aus:
Code:
125A:0100 EB 0C 68 65 6C 6C 6F 20-77 6F 72 6C 64 24 BA 02 ..hello world$..
125A:0110 01 B4 09 CD 21 B8 01 4C-CD 21 00 00 00 00 00 00 ....!..L.!......
- Wie kann ich das denn selbst ausprobieren?
Es gibt im MS DOS / Windows ein Programm Debug.exe mit dem das geht.
Dieser Debugger wird von der Dos Box aus gestartet:
Code:
C:\>debug
-n c:\temp\hello.com
-a
11D1:0100 jmp 130
11D1:0102 db "hello world",24
11D1:010E mov dx,102
11D1:0111 mov ah,9
11D1:0113 int 21
11D1:0115 mov ax,4c01
11D1:0118 int21
11D1:011A
-a 100
11D1:0100 jmp 10e
11D1:0102
-rcx
CX 0000
:1a
-w
0001A Bytes werden geschrieben.
-q
C:\>c:\temp\hello.com
hello world
C:\>
Anmerkung zu obigem Beispiel:
Ich habe erst einen "jmp 130" eingegeben, da ich ja nicht wusste wie lange mein Text wird.
Vor "mov dx,102" steht die Adresse "010E".
Diese Adresse habe ich am Schluss nochmal korrigiert "jmp 10e"
mit "n dateiname" legen wir den Dateinamen fest.
mit "a" schalten wir in die Assembler Eingabe um
mit "rcx" legen wir die Programmgröße fest (nach "Int 21" steht "xxxx:011A", da wir bei 0100 begonnen haben und nun bei "011A" sind ist das Programm "1A" Byte groß) ("1A" hex = 26 dez)
mit "w" speichern wir das Programm ab
mit "q" beenden wir den Debug.exe
Im Debug.exe kann man mit ? eine kleine Hilfe (Befehlsübersicht) bekommen.
So das sollte als Info reichen.
Viel Spaß
Dr. MaBuSE
ps: ich werde das auch nach Tutorial posten
(°¿°) MaBuSE - proud to be a DP member
(°¿°) MaBuSE - proud to be a "Rüsselmops" ;-)
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